Poigreich: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Grafenfamilie von Poigen ==
== Die Grafenfamilie von Poigen ==
* 1050 ist erstmals ein Graf Gerold im Poigreich urkundlich belegt. Dieser stammte aus einer bairischen Adelsfamilie, die im Rottgau beheimatet war. Er soll seinen Sitz zunächst in Poigen und später auf der [[Burgruine Stein am Kamp|Burg Stein]] (heute eine Ruine auf dem Areal der Gemeinde [[Altenburg]]) gehabt haben.<ref name ="waldviertlerheimatbuch356">vgl. [[Adolf Kastner]] (Hrsg.): ''Waldviertler Heimatbuch'', 1994, S. 356</ref>
* In einer in [[w:Bratislawa|Pressburg]] ausgestellten Urkunde vom 29. September 1108, die sich heute im Archiv des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]] befindet, sind ein Graf Adalbert von Poigen und ein Gebhard von Beugin als Zeugen genannt.<ref name="Seebauer16"/>
* In einer in [[w:Bratislawa|Pressburg]] ausgestellten Urkunde vom 29. September 1108, die sich heute im Archiv des [[Stift Zwettl|Stiftes Zwettl]] befindet, sind ein Graf Adalbert von Poigen und ein Gebhard von Beugin als Zeugen genannt.<ref name="Seebauer16"/>
* Ein Gebhard von Biugen beziehungsweise Poigen wird in einer Urkunde des [[Stift Melk|Stiftes Melk]] vom 10. Februar 1115 und einer Urkunde des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes Klosterneuburg]] vom 29. September 1136 genannt.<ref name="Seebauer16"/>
* Ein Gebhard von Biugen beziehungsweise Poigen wird in einer Urkunde des [[Stift Melk|Stiftes Melk]] vom 10. Februar 1115 und einer Urkunde des [[Stift Klosterneuburg|Stiftes Klosterneuburg]] vom 29. September 1136 genannt.<ref name="Seebauer16"/>
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* Ein Graf Leopold von Poigen ist einer in [[Zeiselmauer]] ausgestellten Urkunde des Stiftes Klosterneuburg vom 24. Juni 1213 genannt.<ref name="Seebauer16"/>
* Ein Graf Leopold von Poigen ist einer in [[Zeiselmauer]] ausgestellten Urkunde des Stiftes Klosterneuburg vom 24. Juni 1213 genannt.<ref name="Seebauer16"/>
* 1304 ist ein Ulrich von Poigen belegt, 1306 ein Pilgrim von Poigen.<ref name="Seebauer16"/>
* 1304 ist ein Ulrich von Poigen belegt, 1306 ein Pilgrim von Poigen.<ref name="Seebauer16"/>
* Graf Hermann von Bouige, dessen Witwe [[Hildburg von Poigen|Hildburg]] († 4. Dezember 1144<ref name="Pichler12">vgl. Sandra Pichler: ''Die Stiftskirche der Benediktinerabtei St. Lambert zu Altenburg'', 2010. S. 12</ref>) um 1144, gemeinsam mit ihrem Sohn Hermann († 1156<ref name="Pichler12"/>), eine Mönchszelle nach der Regel des Heiligen Benedikt stiftete, aus welcher später das [[Stift Altenburg]] entstand<ref name="Pichler10">vgl. Sandra Pichler: ''Die Stiftskirche der Benediktinerabtei St. Lambert zu Altenburg'', 2010. S. 10</ref>, wird ebenfalls der Grafenfamilie von Poigen zugeordnet. Die Hauptlinie soll mit ihm ausgestorben sein.<ref name="Seebauer16"/>
* Graf Hermann von Bouige<ref group="A">Nach Adolf Kastner Graf Gebhard von Poigen. Vgl. [[Adolf Kastner]] (Hrsg.): ''Waldviertler Heimatbuch'', 1994, S. 356</ref>, dessen Witwe [[Hildburg von Poigen|Hildburg]] († 4. Dezember 1144<ref name="Pichler12">vgl. Sandra Pichler: ''Die Stiftskirche der Benediktinerabtei St. Lambert zu Altenburg'', 2010. S. 12</ref>) um 1144, gemeinsam mit ihrem Sohn Hermann († 1156<ref name="Pichler12"/>), eine Mönchszelle nach der Regel des Heiligen Benedikt stiftete, aus welcher später das [[Stift Altenburg]] entstand<ref name="Pichler10">vgl. Sandra Pichler: ''Die Stiftskirche der Benediktinerabtei St. Lambert zu Altenburg'', 2010. S. 10</ref>, wird ebenfalls der Grafenfamilie von Poigen zugeordnet. Die Hauptlinie soll mit ihm ausgestorben sein.<ref name="Seebauer16"/>


== Ursprünge des Namens "Poigen" ==
== Ursprünge des Namens "Poigen" ==
Die Herkunft des Wortteils "Poigen" ist in der Forschung bis heute nicht eindeutig geklärt. Während die Rückführung auf die "Boiern", die einst im Waldviertel beheimatet waren, heute als nicht mehr haltbar gilt, ist eine Benennung nach den Grafen von Poigen zwar möglich, aber nicht belegbar. Eine weitere Theorie führt den Namensteil auf den slawischen Volksstamm der Poiken zurück, die ursprünglich im heutigen Slowenien ansässig waren. Teile von ihnen könnten mit den Awaren im 7. oder 8. Jahrhundert ins Waldviertel gelangt sein und dort gesiedelt haben.<ref>vgl. [[Adolf Kastner]] (Hrsg.): ''Waldviertler Heimatbuch'', 1994, S. 580357f.</ref>
Die Herkunft des Wortteils "Poigen" ist in der Forschung bis heute nicht eindeutig geklärt. Während die Rückführung auf die "Boiern", die einst im Waldviertel beheimatet waren, heute als nicht mehr haltbar gilt, ist eine Benennung nach den Grafen von Poigen zwar möglich, aber nicht belegbar. Eine weitere Theorie führt den Namensteil auf den slawischen Volksstamm der Poiken zurück, die ursprünglich im heutigen Slowenien ansässig waren. Teile von ihnen könnten mit den Awaren im 7. oder 8. Jahrhundert ins Waldviertel gelangt sein und dort gesiedelt haben, ehe im 9. und 10. Jahrhundert dort einige bairische Adelsfamilien und Klöster die Hoheitsrechte übernahmen.<ref>vgl. [[Adolf Kastner]] (Hrsg.): ''Waldviertler Heimatbuch'', 1994, S. 580357f.</ref>


== Literatur ==
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== Anmerkungen ==
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