Rüdiger Ölhafen: Unterschied zwischen den Versionen

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Als einziger unter den Notaren von Herzog Leopold (III.) wechselte er nach der Auflösung von dessen Kanzlei als Folge der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] († 1386) in die Kanzlei von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") über, wo er seit Jänner 1387 wieder als Schreiber nachgewiesen ist. Im Juli 1394 war er in der Stadt [[Wien]] an Verhandlungen beteiligt, welche die Räte des noch unmündigen Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich (IV.) von Görz]] mit dem Herzog in Hinblick auf das Ende von dessen Vormundschaftsregierung für ihren Grafen führten.<ref name="lackner360>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360</ref>  
Als einziger unter den Notaren von Herzog Leopold (III.) wechselte er nach der Auflösung von dessen Kanzlei als Folge der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] († 1386) in die Kanzlei von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") über, wo er seit Jänner 1387 wieder als Schreiber nachgewiesen ist. Im Juli 1394 war er in der Stadt [[Wien]] an Verhandlungen beteiligt, welche die Räte des noch unmündigen Grafen [[Heinrich VI. (Görz)|Heinrich (IV.) von Görz]] mit dem Herzog in Hinblick auf das Ende von dessen Vormundschaftsregierung für ihren Grafen führten.<ref name="lackner360>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360</ref>  


Nach dem Tod von Herzog Albrecht (III.) arbeitete Rüdiger Ölhafen für die Kanzlei von [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] ("''Wilhelm dem Freundlichen''"). Obwohl er dort nur als Schreiber tituliert wurde, dürfte seine tatsächliche Stellung der eines Protonotars entsprochen haben.<ref name="lackner360/> Während seiner Tätigkeit für Herzog Wilhelm war Rüdiger Ölhafen für Petenten am Hof ein wichtiger Ansprechpartner, so zum Beispiel sehr häufig für die [[Universität Wien|Wiener Universität]], aber 1405 auch für [[Angelus Manse]], den Abt von [[Stift Rein]].<ref name="lackner361>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 361</ref> Um 1406 ergänzte er das große Lehensbuch von Herzog Albrecht (III.) (angelegt seit 1380 und bis 1394/95 mit Nachträgen weitergeführt) durch mehrere Einträge. Offensichtlich war eine Weiterführung dieses Verzeichnis geplant, die aber durch den Tod von Herzog Wilhelm nicht weiterverfolgt wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360f.</ref>  
Nach dem Tod von Herzog Albrecht (III.) arbeitete Rüdiger Ölhafen für die Kanzlei von [[Wilhelm (Österreich)|Herzog Wilhelm von Österreich]] ("''Wilhelm dem Freundlichen''"). Obwohl er dort nur als Schreiber tituliert wurde, dürfte seine tatsächliche Stellung der eines Protonotars entsprochen haben.<ref name="lackner360/> Während seiner Tätigkeit für Herzog Wilhelm war Rüdiger Ölhafen für Petenten am Hof ein wichtiger Ansprechpartner, so zum Beispiel sehr häufig für die [[Universität Wien|Wiener Universität]], aber 1405 auch für [[Angelus Manse]], den Abt von [[Stift Rein]].<ref name="lackner361>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 361</ref> Um 1406 ergänzte er das große Lehensbuch von Herzog Albrecht (III.) (angelegt seit 1380 und bis 1394/95 mit Nachträgen weitergeführt) durch mehrere Einträge. Offensichtlich war eine Weiterführung dieses Verzeichnisses geplant, die aber nach dem Tod von Herzog Wilhelm nicht weiterverfolgt wurde.<ref>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360f.</ref>  


Nach dem Tod von Herzog Wilhelm übernahm Rüdiger Ölhafen vorübergehend die Leitung der Kanzlei von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''"), wurde jedoch nicht zu dessen Kanzler bestellt. Seit 1412 scheint er als dessen Rat auf und fungierte in dieser Funktion häufig als Schiedsrichter.<ref name="lackner360>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360</ref> Als Rat des Herzogs soll er auch am [[w:Konzil von Konstanz|Konzil von Konstanz]] teilgenommen haben.<ref name="lackner363>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 363</ref>
Nach dem Tod von Herzog Wilhelm übernahm Rüdiger Ölhafen vorübergehend die Leitung der Kanzlei von [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst dem Eisernen''"), wurde jedoch nicht zu dessen Kanzler bestellt. Seit 1412 scheint er als dessen Rat auf und fungierte in dieser Funktion häufig als Schiedsrichter.<ref name="lackner360>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 360</ref> Als Rat des Herzogs soll er auch am [[w:Konzil von Konstanz|Konzil von Konstanz]] teilgenommen haben.<ref name="lackner363>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 363</ref>
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