Sportklub Hertha: Unterschied zwischen den Versionen

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=Geschichte=
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*Die Eishockeysektion wurde 1925 ins Leben gerufen. Initiator der Gründung war das Vereinsmitglied Hans Fehns, der im Mai 1928 verstarb. Im November 1925 wurde die Eishockeysektion provisorisch als Mitglied in den österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) aufgenommen.<ref>Der Eishockeysport, Ausgabe vom 25. November 1925</ref> Die endgültige Aufnahme erfolgte in der Verbandsversammlung am 8. April 1926. Als Anschrift wurde Wien, 10. Bezirk, Quellenstr. 24a, angegeben.  
*Die Eishockeysektion wurde 1925 ins Leben gerufen. Initiator der Gründung war das Vereinsmitglied Hans Fehns, der im Mai 1928 verstarb. Im November 1925 wurde die Eishockeysektion provisorisch als Mitglied in den österreichischen Eishockeyverband (OeEHV) aufgenommen.<ref>Der Eishockeysport, Ausgabe vom 25. November 1925</ref> Die endgültige Aufnahme erfolgte in der Verbandsversammlung am 8. April 1926. Als Anschrift wurde Wien, 10. Bezirk, Quellenstr. 24a, angegeben.  
*Das Hertha seinen Sportbetrieb einstellt, teilt man im Jänner 1929 dem Verband mit.<ref>SportTagblatt vom 24. Februar 1929</ref> Der Verein gibt jedoch keine Spieler frei. Meisterschaftsspiele brauchen nicht mehr durchgeführt werden. Im Dezember 1929 teilte der Verband mit, dass Hertha mit dem 31. März 1929 aus dem Verband ausscheidet.<ref>Der Eishockeysport, Ausgabe vom 20. Dezember 1929</ref> In der Verbandsversammlung am 12. April 1930 wird im Jahresbericht das Ausscheiden von Hertha im Verbandsjahr 1929/30 bekannt gegeben.  
 
*Das Hertha seinen Sportbetrieb einstellt, teilt man im Jänner 1929 dem Verband mit.<ref>SportTagblatt vom 24. Februar 1929</ref> Der Verein gibt jedoch keine Spieler frei. Meisterschaftsspiele brauchen nicht mehr durchgeführt werden. Im Dezember 1929 teilte der Verband mit, dass Hertha rückwirkend mit dem 31. März 1929 aus dem Verband ausscheidet.<ref>Der Eishockeysport, Ausgabe vom 20. Dezember 1929</ref> In der Verbandsversammlung am 12. April 1930 wird im Jahresbericht das Ausscheiden von Hertha im Verbandsjahr 1929/30 bekannt gegeben.  




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|13. Jänner 1929  ||Wien, Hertha-Platz ||Hertha - WEV II || ||2:4(1-1,0-1,0-2) || ||s.u.
|13. Jänner 1929  ||Wien, Hertha-Platz ||Hertha - WEV II || ||2:4(1-1,0-1,0-2) || ||s.u.
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| 29. Jänner 1929 ||Wien, WEV-Platz ||Hertha - VfB ||M  ||0:6 || ||strafbegl. Hertha trat nicht an
| 29. Jänner 1929 ||Wien, WEV-Platz ||Hertha - VfB ||M  ||0:6(0-0,0-0,0-0) || ||s.u.
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| ohne ||ohne ||Hertha - WEV|| M  ||0:6 || ||strafbeglaubigt
| ohne ||ohne ||Hertha - WEV|| M  ||0:6(0-0,0-0,0-0) || ||s.u.
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|ohne  ||ohne ||Hertha - PSK ||M  || 0:6|| ||strafbeglaubigt
|ohne  ||ohne ||Hertha - PSK ||M  || 0:6(0-0,0-0,0-0)|| ||s.u.
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|ohne  ||ohne ||Hertha - WAC|| M  || 0:6|| ||strafbeglaubigt
|ohne  ||ohne ||Hertha - WAC|| M  || 0:6(0-0,0-0,0-0)|| ||s.u.
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'''Spiel 11. Jänner 1929  WAC - Hertha M-Spiel'''
'''Spiel 11. Jänner 1929  WAC - Hertha M-Spiel'''
*Schiedsrichter: Ulrich Lederer
*Schiedsrichter: Ulrich Lederer
*:Das Meisterschaftsspiel zwischen WAC und Hertha endete 5:0(1-0,3-0,1-0). Das Spiel wurde vom Schiedsrichter nach einem Foul in der 9. Minute des letzten Drittels und den folgenden Ausschreitung abgebrochen.  
*:Das Meisterschaftsspiel zwischen WAC und Hertha endete 5:0(1-0,3-0,1-0). Das Spiel wurde vom Schiedsrichter nach einem Foul in der 9. Minute des letzten Drittels und den folgenden Ausschreitung abgebrochen. Die Tore für den WAC schossen Oppenheim (2), Lenhart und Dr. Schenner. Das fünfte Tor war ein Eigentor der Herthaner. Die besten Spieler beim WAC waren Oppenheim Otto und Dr. Schenner. Bei Hertha war der Tormann die beste Kraft.
 
*'''Bericht zum Spiel vom 11. Jänner 1929 WAC - Hertha'''
:Das Spiel war für 21.30 Uhr angesetzt. Wegen eines Verbandstrainings auf dem WEV-Platz konnte jedoch erst nach 22.00 Uhr mit dem Spiel begonnen werden. Die wenigen Zuschauer waren im wesentlichen Vereinsanhänger und Funktionäre. Der Schiedsrichter Ulli Lederer war routiniert. Der WAC spielte besser als sein Gegner. Verschiedene Spieler beider Mannschaften bekämpften sich hart. Die meißten dieser "Bodychecks" waren jedoch erlaubt und regelkonform, so dass Ulli Lederer nicht einzugreifen brauchte.  
:Das Spiel war für 21.30 Uhr angesetzt. Wegen eines Verbandstrainings auf dem WEV-Platz konnte jedoch erst nach 22.00 Uhr mit dem Spiel begonnen werden. Die wenigen Zuschauer waren im wesentlichen Vereinsanhänger und Funktionäre. Der Schiedsrichter Ulli Lederer war routiniert. Der WAC spielte besser als sein Gegner. Verschiedene Spieler beider Mannschaften bekämpften sich hart. Die meißten dieser "Bodychecks" waren jedoch erlaubt und regelkonform, so dass Ulli Lederer nicht einzugreifen brauchte.  
:In der 9. Minute des letzten Drittels beging der WAC-Spieler Oppenheim einen schweren Regelverstoß. Bevor noch der Schiedsrichter eingreifen konnte, übte der Hertha-Spieler Lifner Selbstjustiz. Er lief über den halben Platz und schlug Oppenheim mit dem Schläger in den Rücken. Es kam zu einem Handgemenge und Zuschauer und Funktionäre stürmten die Spielfläche. Der Schiedsrichter schloss Lifner für drei Minuten vom Spiel aus, trotzdem nach den Vorschriften für Schiedsrichter eine strengere Strafe notwendig gewesen wäre. Lifner, der selbst Kapitän der  Herthaner war, weigerte sich, die Eisfläche zu verlassen. Stattdessen nahm er die gesamte Mannschaft aus dem Spiel, so dass der Schiedsrichter das Spiel zwischen WAC und Hertha abbrechen musste.   
:In der 9. Minute des letzten Drittels beging der WAC-Spieler Oppenheim einen schweren Regelverstoß. Bevor noch der Schiedsrichter eingreifen konnte, übte der Hertha-Spieler Lifner Selbstjustiz. Er lief über den halben Platz und schlug Oppenheim mit dem Schläger in den Rücken. Es kam zu einem Handgemenge und Zuschauer und Funktionäre stürmten die Spielfläche. Der Schiedsrichter schloss Lifner für drei Minuten vom Spiel aus, trotzdem nach den Vorschriften für Schiedsrichter eine strengere Strafe notwendig gewesen wäre. Lifner, der selbst Kapitän der  Herthaner war, weigerte sich, die Eisfläche zu verlassen. Stattdessen nahm er die gesamte Mannschaft aus dem Spiel, so dass der Schiedsrichter das Spiel zwischen WAC und Hertha abbrechen musste.   
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:Das SportTagblatt kommentiert diesen Vorfall in seiner Ausgabe vom 14. Jänner 1929. Es stellt fest, dass auch andere Spieler von Hertha sich nicht immer korrekt benommen hätten. Eishockey sei schließlich ein harter Kampfsport, wo es Mann gegen Mann geht. Das Foul von Oppenheim sei zu verurteilen, das Verhalten von Lifner aber könne nicht akzeptiert werden. Er habe dem Eishockeysport und dem Verein Hertha einen schweren Schaden zugefügt. Der Wiener Eishockeysport sei von solchen Tätlichkeiten bisher verschont geblieben. Der Verband möge ganz energisch eingreifen und die Schuldigen bestrafen.   
:Das SportTagblatt kommentiert diesen Vorfall in seiner Ausgabe vom 14. Jänner 1929. Es stellt fest, dass auch andere Spieler von Hertha sich nicht immer korrekt benommen hätten. Eishockey sei schließlich ein harter Kampfsport, wo es Mann gegen Mann geht. Das Foul von Oppenheim sei zu verurteilen, das Verhalten von Lifner aber könne nicht akzeptiert werden. Er habe dem Eishockeysport und dem Verein Hertha einen schweren Schaden zugefügt. Der Wiener Eishockeysport sei von solchen Tätlichkeiten bisher verschont geblieben. Der Verband möge ganz energisch eingreifen und die Schuldigen bestrafen.   


:Die Tore für den WAC schossen Oppenheim (2), Lenhart und Dr. Schenner. Das fünfte Tor war ein Eigentor der Herthaner. Die besten Spieler beim WAC waren Oppenheim Otto und Dr. Schenner. Bei Hertha war der Tormann die beste Kraft.
 




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*Das Freundschaftsspiel zwischen der Reserve des WEV und Hertha endete 4:2(1-1,1-0,2-0). Die Torschützen des WEV waren Jaques Dietrichstein (2), Wondra und Karl Kirchberger. Für Hertha traf zweimal Mojzischek.  
*Das Freundschaftsspiel zwischen der Reserve des WEV und Hertha endete 4:2(1-1,1-0,2-0). Die Torschützen des WEV waren Jaques Dietrichstein (2), Wondra und Karl Kirchberger. Für Hertha traf zweimal Mojzischek.  


'''Spiel 29. Jänner 1929 Hertha - VfB M-Spiel'''
*Schiedsrichter:
*Das Spiel zwischen Hertha und dem VfB fand nicht statt, da die Mannschaft von Hertha auf dem WEV-Platz nicht antrat. Das Spiel wurde daraufhin nach den gültigen Bestimmungen mit 0:6(0-0,0-0,0-0) für den VfB gewertet.
*30. Jänner 1929: '''Warum Hertha nicht antrat!'''
:Da Hertha mit einer Entscheidung des Österreichischen Eishockeyverbandes (OeEHV) nicht einverstanden ist, trat die Mannschaft am gestrigen Tag nicht zum Spiel gegen den VfB in der Meisterschaft an. Der Spieler Lifner hatte in dem Spiel am 11. Jänner 1929 zwischen Hertha und dem WAC nach einem Foul von Oppenheimer Selbstjustiz auf dem Eisplatz geübt (siehe auch Bericht zum Spiel). Lifner war über den Platz gelaufen und hatte Oppenheimer mit dem Schläger in den Rücken geschlagen. Hierfür wurde er vom Schiedsrichter vom Spiel ausgeschlossen. Die Mannschaft von Hertha verließ aber komplett die Eisbahn. Die Struma des Verbandes hatte Lifner nun für 14 Tage vom Spielbetrieb disqualifiziert. Hiermit ist der Sportklub Hertha nicht einverstanden. Um dieses auch zu demonstrieren trat man zum gestrigen Meisterschaftsspiel nicht an. Man droht sogar, den Verband zu verlassen und zum Bafö überzutreten, wenn der Schuldspruch der Struma nicht zurück genommen wird. Es gibt Gerüchte, nach denen der Austritt aus dem Verband und der Eintritt in die neue Organisation bereits stattgefunden habe.<ref>SportTagblatt 30. Jänner 1929</ref>
'''Spiel Hertha - WEV M-Spiel'''
*Das Spiel zwischen Hertha und WEV wurde strafbeglaubigt, da Hertha dem Verband im Jänner 1929 mitgeteilt hatte, seinen Sportbetrieb einzustellen. Das Spiel wurde nach den Richtlinien des Verbandes somit 0:6(0-0,0-0,0-0) bewertet.
'''Spiel Hertha - PSK M-Spiel'''
*Das Spiel zwischen Hertha und PSK wurde strafbeglaubigt, da Hertha dem Verband im Jänner 1929 mitgeteilt hatte, seinen Sportbetrieb einzustellen. Das Spiel wurde nach den Richtlinien des Verbandes somit 0:6(0-0,0-0,0-0) bewertet.
'''Spiel Hertha - WAC M-Spiel'''
*Das Spiel zwischen Hertha und WAC wurde strafbeglaubigt, da Hertha dem Verband im Jänner 1929 mitgeteilt hatte, seinen Sportbetrieb einzustellen. Das Spiel wurde nach den Richtlinien des Verbandes somit 0:6(0-0,0-0,0-0) bewertet.




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