Ulrich I. von Stubenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Ulrich (I.) von Stubenberg erlebte 1180 die Erhebung der Markgrafschaft Steier zum Herzogtum nach dem Sturz von [[w:Heinrich der Löwe|Herzog Heinrich "''dem Löwen''"]]. Er ist in den meisten Diplomen des Markgrafen und späteren Herzogs [[Ottokar IV. (Steiermark)|Otakar]] sowie der Herzöge [[Leopold V. (Österreich)|Leopold (V.) "''des Tugendreichen''"]] und [[Leopold VI. (Österreich)|Leopold (VI.) "''des Glorreichen''"]] genannt, wo er stets als Zeuge und im Zusammenhang mit verschiedenen Verhandlungen auch als Schiedsrichter an prominenter Stelle aufscheint. 1216 begleitete er Herzog Leopold "''den Glorreichen''" auf der später als "vierter Kreuzzug" in die Geschichte eingegangenen Kriegsunternehmung ins heilige Land, wo er noch vor der Erstürmung der Stadt [[w:Damiette|Damiette]] verstarb. Angeblich finanzierte er seine Kreuzzugsteilnahme durch einige Schenkungen an den Malteserorden, der dadurch und durch weitere Schenkungen der Familie der Wildonier und des Erzbischofs von Salzburg im Herzogtum Steier Fuß fassen konnte.<ref name ="wurzbach137"/>
Ulrich (I.) von Stubenberg erlebte 1180 die Erhebung der Markgrafschaft Steier zum Herzogtum nach dem Sturz von [[w:Heinrich der Löwe|Herzog Heinrich "''dem Löwen''"]]. Er ist in den meisten Diplomen des Markgrafen und späteren Herzogs [[Ottokar IV. (Steiermark)|Otakar]] sowie der Herzöge [[Leopold V. (Österreich)|Leopold (V.) "''des Tugendreichen''"]] und [[Leopold VI. (Österreich)|Leopold (VI.) "''des Glorreichen''"]] genannt, wo er stets als Zeuge und im Zusammenhang mit verschiedenen Verhandlungen auch als Schiedsrichter an prominenter Stelle aufscheint. 1216 begleitete er Herzog Leopold "''den Glorreichen''" auf der später als "fünfter Kreuzzug" in die Geschichte eingegangenen [[w:Kreuzzug von Damiette|Kriegsunternehmung]] ins heilige Land, wo er noch vor der Erstürmung der Stadt [[w:Damiette|Damiette]] verstarb. Angeblich finanzierte er seine Kreuzzugsteilnahme durch einige Schenkungen an den Malteserorden, der dadurch und durch weitere Schenkungen der Familie der Wildonier und des Erzbischofs von Salzburg im Herzogtum Steier Fuß fassen konnte.<ref name ="wurzbach137"/>


Ulrich (I.) von Stubenberg hatte seinen Sitz auf der (alten) Burg Kapfenberg, die nicht erhalten ist und sich etwas oberhalb der heute noch erhaltenen Burganlage Oberkapfenberg befand. Die in der Nähe der Mürz gelegene Burg war im Mittelalter eine wichtige "Talsperre" des "schrägen Durchgangs" im Mürztal, sie kontrollierte auf der Strecke von der Stadt [[Wien]] nach [[w:Italien|Italien]] den wichtigste Zugang nach [[Bruck an der Mur]].<ref name ="schaeffer265">vgl. Roland Schäffer: ''Der steirische Adel (1282-1519)''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S.  S. 265</ref> Ulrich war Schirmvogt der im Herzogtum Steier gelegenen Klöster St. Lambrecht (heute Teil der [[Sankt Lambrecht|gleichnamigen Gemeinde)]]) und Göss (heute Teil der Stadt [[Leoben]]). Auf der Synode zu [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] musste er aber die Vogtei über das Kloster Göss abgeben.<ref name ="wurzbach137"/>
Ulrich (I.) von Stubenberg hatte seinen Sitz auf der (alten) Burg Kapfenberg, die nicht erhalten ist und sich etwas oberhalb der heute noch erhaltenen Burganlage Oberkapfenberg befand. Die in der Nähe der Mürz gelegene Burg war im Mittelalter eine wichtige "Talsperre" des "schrägen Durchgangs" im Mürztal, sie kontrollierte auf der Strecke von der Stadt [[Wien]] nach [[w:Italien|Italien]] den wichtigste Zugang nach [[Bruck an der Mur]].<ref name ="schaeffer265">vgl. Roland Schäffer: ''Der steirische Adel (1282-1519)''. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'' (= ''Geschichte der Steiermark''. Bd. 4). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2018. ISBN 978-3-205-20645-03, S.  S. 265</ref> Ulrich war Schirmvogt der im Herzogtum Steier gelegenen Klöster St. Lambrecht (heute Teil der [[Sankt Lambrecht|gleichnamigen Gemeinde)]]) und Göss (heute Teil der Stadt [[Leoben]]). Auf der Synode zu [[Friesach (Kärnten)|Friesach]] musste er aber die Vogtei über das Kloster Göss abgeben.<ref name ="wurzbach137"/>
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