Egidius Pegger

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Egid Pegger

Egidius Pegger (auch: Aegidius oder Egydius, * 14. April 1827 in Innsbruck; † 19. Juni 1873 ebenda) war im Zivilberuf Bautechniker, Bedeutung erlangte er aber durch sein Wirken im Tiroler Feuerwehrwesen.

Leben und Wirken

Pegger, der Sohn von Josef Martin Pegger aus der Südtiroler Gemeinde Schlanders, wurde im Jahr 1857 Baueleve und Supplent in Innsbruck. Als Bauadjunkt wurde von ihm im Jahr 1862 die Regulierung der Drau nach einem Hochwasser zwischen Leisach und Lienz realisiert. Im Jahr 1863 ist bekannt, dass der k.k. Beamte mit drei Bergführern ein Jahr vor Francis Fox Tuckett den jahrelang nicht bezwungenen Ortler bestiegen hat. Auch sonst war der Beamte im Alpinismus aktiv. So stammen die Pläne der 1868 eröffneten Stüdlhütte am Glockner, einer Hütte des Deutschen Alpenvereins gemeinsam mit Johann Stüdl. Sie entstand am Weg über den Südgrat, der von Pegger mit zwei Bergführern erfolgreich bestiegen wurde.[1].

Pegger übernahm 1867 die Initiative in Lienz, die 1868 zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr führte. Die junge Feuerwehr zählte damals gleich 36 Gründungsmitglieder unter dem Hauptmann Jakob Oellacker, einem Färbermeister.[2]

Im Jahr 1871 wurde Pegger nach Innsbruck berufen, wo er die Feuerwehr Innsbruck mit 400 Mitgliedern kommandieren sollte. Im Folgejahr wurde unter seiner Federführung der deutsch-tirolischen Feuerwehr Gauverband[3], dem Vorläufer des Landes-Feuerwehrverbandes Tirol für die dreizehn Gründungsfeuerwehren Tirols gegründet und in der k.k. Statthalterei Innsbruck als Verein angemeldet. Er wurde auch als erster Obmann des Vereins gewählt.

Zu Pfingsten 1873 nahm er an einer Übung teil, wo er sich an einer von ihm konstruierten Leiter verletzte. Diese Verletzung führte zu einer Blutvergiftung, an der er am 19. Juni 1873 verstarb. Die Genehmigung für den Verein des Landes-Verbandes traf erst am Folgetag ein.[4] Begraben wurde er in Innsbruck am Westfriedhof in den Ehrenarkaden.[5]

Beim Bergsteigen wird Pegger als Erstbesteiger des Großvenedigers von der Ostseite und des Schlatenkeeskopf von Süden aus angeführt.[6]

Würdigung

  • Ehrenbürgerschaft in Lienz, es war zu dieser Zeit die einzige der Stadt (1873)[2]
  • Benennung der Ing. Ägidius Pegger-Straße in Lienz
  • Gedenktafel am Städtischen Friedhof in Lienz (2018)[5]

Einzelnachweise

  1. Die Stüdlhütte in Kals auf Johann Stüdl abgerufen am 22. September 2018
  2. 2,0 2,1 Gedenkfeier 150 Jahre am Portal der FF Lienz vom 5. April 2018 abgerufen am 22. September 2018
  3. Rede des Hr. Dr. Otto Stolz. In: Bozner Zeitung / Bozner Wochenblatt. Nachrichten für Stadt u(nd) Land / Blätter für Land- und Volkswirthschaft / Constitutionelle Bozner Zeitung (früher „Bozner Wochenblatt“) / Mittheilungen des Gartenbau-Vereins in Bozen / Bozner Wochenblatt. Blätter für Unterhaltung und gemeinnützige Interessen, 12. September 1873, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzg
  4. "Dem Feuer zum Trutz, dem nächsten zum Schutz" im Portal der FF Reutte abgerufen am 22. September 2018
  5. 5,0 5,1 Neue Gedenktafel erinnert an den Gründer der Lienzer Feuerwehr abgerufen am 22. September 2018
  6. Pegger Egid (Lienz) im Alpinwiki abgerufen am 27. Juli 2019

Weblinks

 Egidius Pegger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons