Bärenlache

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jagdhütte Bärenlache in der Gemeinde Zwischenwasser, Ortsteil Dafins

Bärenlache (auch im Plural: Bärenlachen, verwendet) ist die Bezeichnung für mehrere Objekte in der Gemeinde Zwischenwasser in Vorarlberg. Primär ist damit die Parzelle Bärenlache gemeint, sodann die Jagdhütte Bärenlache, der Bärenlachentobelbach im Bärenlachentobel sowie das namensgebende von Einzelbäumen bestandenes Seggenmoor mitten im hochmontanen Fichtenwald.

Geologie

Die umgebenden Talformen des Mühltobels unnd des Frödischtals stammen aus einer Zeit vor der letzten Eiszeit. Sie sind vermutlich im frühen Pleistozän oder im jungen Tertiär entstanden. Die Einkerbung Bärenlachen könnte dabei ein alter Taltorso des Mühltobels sein.[1]

Bärenlachenhütte

Die unscheinbare Jagdhütte Bärenlache steht am Weg zum Alpwegkopf auf etwa 1323 m ü. A. Welt-Icon47.2847289.729739 Die Jagdhütte war ursprünglich als eine Schlafgelegenheit für Holzfäller erbaut.[2] Sie steht an der Wasserscheide zwischen dem Frödischtal und dem Mühltobel. Die näheren Gewässer westlich und südlich der Jagdhütte entwässern in das Mühltobel, die Gewässer nördlich und östlich der Jagdhütte in das Frödischtal (inklusive dem Bärenlachentobelbach).

Moor

Das Seggenmoor in der Parzelle Bärenlache (Biotop 42413) befindet sich zwischen 1354 m ü. A. und 1364 m ü. A. an einem nordwestexponierten Hangrücken südöstlich der Bärenlachenhütte Welt-Icon47.2838889.731223 Es umfasst im Kerngebiet etwa 0,11ha und bildet ein unregelmäßiges, nierenförmiges Oval, welches rund 54 Meter lang und maximal etwa 22 Meter breit ist.

Etwa 200 Meter östlich befindet sich das Großraumbiotop Frödischtal, welches wiederum an das Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen – Mellental angrenzt.

Nördlich führt der Bärenlachenweg vorbei, der in den Bärenlachenwald und den Fronwald führt. Südlich führt der Männleweg (Männle: 1463 m ü. A.) vorbei, der zur Alpe Tschugga und zur Alpe Alpweg (beide Gemeinde Laterns) führt.

Das Moor, inmitten eines hochmontanen Fichtenwalds ist von Einzelbäumen bestanden. An wechselfeuchten Stellen dominieren Pfeifengras (Molinia arundinacea und Molinia caerulea), Rost-Segge (Carex ferruginea) und Kronenlattich (Calycocorsus stipitatus). Unter den Fichten (Picea abies) befinden sich dicke, mit Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus) überwachsene Torfmoospolster (Sphagnum). Das erweiterte Feuchtgebiet endet bei der Jagdhütte Bärenlache in einem kleinen Verlandungssumpf. In diesem ist auch die gefährdete Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) an einem außergewöhnlich hohem Standort anzufinden.[3]

Dieses Moor und anschließende Feuchtgebiete sind nach § 25 Abs. 1 und 2 Vorarlberger Naturschutzgesetz (Schutz von Auwäldern und Mooren, Schutz von landwirtschaftlich genutzten Mooren und Magerwiesen) geschützt. Änderungen bedürfen einer Bewilligung.

Bärenlachentobel

Das Bärenlachentobel mit dem rund 1,25 Kilometer langen Bärenlachentobelbach entwässert in das Frödischtal. Das Bärenlachentobel und der Bärenlachentobelbach beginnen im Osten hinter der Jagdhütte Bärenlache. Der Bärenlachentobelbach entspringt auf etwa 1303 m ü. A. Welt-Icon47.2848189.730765, fließt in nordöstliche Richtung relativ geradlinig und mündet bei Gewässerkilometer (GwKm) 0,06 Welt-Icon47.2934239.740649 auf etwa 940 m ü. A. in den Schwammtobelbach, der kurz danach in die Frödisch enmündet (bei GwKm 9,71). Das durchschnittliche Gefälle des Bärenlachentobels beträgt 16,19° bzw. 29,04%.

Der Bärenlachentobelbach bildet zum Teil eine der Grenzen des Großraumbiotops Frödischtal.

Einzelnachweise

  1. Martinus Jacobus Johannes Bik: Zur Geomorphologie und Glazialgeologie des Frödischbach- und Mühltobeltals in Vorarlberg (Österreich), Academisch Proefschrift, Amsterdam 1960, Universität Weonsdag, S. 35.
  2. Wilhelm Kopf: Holztransporte aus dem Frödischtal, Ein Rückblick über die letzten 50 Jahre (1946 - 1996), Herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Heft 2, 1997, ISBN 3-900866-51-1, S. 47.
  3. Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg, Zwischenwasser, Land Vorarlberg, Abteilung Umwelt- und Klimaschutz, Februar 2009, S. 35.

47.2842059.731377Koordinaten: 47° 17′ 3″ N, 9° 43′ 53″ O