Bruno Rauch

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Bruno Rauch (* 23. August 1913 in Graz; † 4. Jänner 1945 ebenda) war ein österreichischer Widerstandskämpfer. Von Beruf war er Dreher. Er lebte zuletzt in Graz.

Leben

Bruno Rauch wuchs in Zeltweg auf. Er besuchte die Volksschule. Er war seit 1938 verheiratet und Vater eines Kindes (*1943).[1][2]

Beruf

Bruno Rauch erlernte den Beruf des Drehers und war viele Jahre in diesem Beruf tätg. Zuletzt bei der Firma Kassar in Graz.[1][2]

Politische Tätigkeit

Er gehörte bis zum Verbot durch die Dollfuß-Diktatur der Freien Metallarbeitergewerkschaft an, beteiligte sich an den Februarkämpfen 1934 und wurde zu vier Monaten Arrest verurteilt. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938 war er in Graz gemeinsam mit anderen (u. a. mit Johann Schleich) am Aufbau von Zellen der KPÖ im Steyr-Daimler-Puch-Werk beteiligt. Im Frühjahr 1939 wurde er deswegen verhaftet und am 1. Juli 1940 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat” vom Oberlandesgericht Wien zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Haftentlassung am 15. August 1942 arbeitete er wieder in Graz. Er war mit Johann Schleich und Franz Mitterer aus Judenburg in Kontakt. Mit diesem und Karl Havlu baute er ab Herbst 1943 die Judenburger Widerstandsgruppe der KPÖ auf und knüpfte Anfang 1944 Kontakt zu den Partisanen der Österreichischen Freiheitsfront (ÖFF) nach Leoben. Im Februar 1944 schloss er sich der ÖFF an und Rauch und Johann Schleich verließen ihre Arbeitsplätze Ende Februar/Anfang März 1944 in Donawitz und gingen nach Judenburg. Rauch wurde Kommandant der Judenburger Gruppe. Rauch und Johann Schleich lebten in der Wohnung von Karl Havlu und Margarethe Havlu. Die Gruppe hatten Kontakt zum geflohenen belgischen Kriegsgefangenen Jean Trotte und dem geflohenen und später von den Nazis ermordeten Wehrmachtsangehörigen (Funker) Wilhelm Unterweger. Jean Trotte und Wilhelm Unterweger lebten ebenfalls zeitweise bei der Familie Havlu. Es kam zu Verteilung von Flugblättern und Verbreitung von mündlichen Informationen. Es wurden von ihm keine Sabotageakte ausgeführt.

Am 26. April 1944 wurde er mit anderen von Schergen der Gestapo in einer Almhütte (Granitzen) festgenommen. Der Volkgerichtshof verurteilte ihn am 14. November 1944 (Urteil zu 6 H 239/44) wegen „Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung“ zum Tode. Am 4. Jänner 1945 wurde Rauch in der Untersuchungshaftanstalt Graz ermordet.[1][2][3]

Erinnerungsstätten

Denkmal

Für Bruno Rauch besteht in Judenburg, zusammen mit 14 anderen ermordeten bzw. verfolgten Widerstandskämpfern ein Denkmal.[4]

Gedenkweg

Der Anni-Leitner-Weg wurde in Judenburg in Gedenken an alle Menschen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten, entlang des Kühtürls benannt. Insbesondere die vom NS-Regime ermordeten Anni Leitner, Wilhelm Unterweger, Friedrich Pittinger, Johann Freitag, Peter Gaber, August Kratzwohl, August Degold, Hubert Krenn, Franz Mitterer, Hans (Johann) Schleich, Karl Havlu, Peter Fussi, Josef Bauer, Helmut Forstnig, Rudolf Widrich und Leopold Zeissmann, der in einem Konzentrationslager verschollen ist.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Partisanen - Militärischer Widerstand an der Eisenstraße, Webseite: generationendialog-steiermark.at, abgerufen am 12. April 2024.
  2. 2,0 2,1 2,2 Dokument 19793_145, Webseite: doew.at, abgerufen am 12. April 2024.
  3. Digitale Erinnerungslandschaft - Steiermark, Webseite: gams.uni-graz.at, abgerufen am 12. April 2024.
  4. Denkmal für 15 WiderstandskämpferInnen aus Judenburg, Webseite: gams.uni-graz.at, abgerufen am 12. April 2024.
  5. Gedenktafel am Anni-Leitner-Weg hinter dem Friedhof, Webseite: judenburg.at, abgerufen am 12. April 2024.