Stadt-, Tuchmacher- und Feuerwehrmuseum Pinkafeld: Unterschied zwischen den Versionen

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==Geschichte des Prangers==
==Geschichte des Prangers==
[[File:Pranger Pinkafeld.jpg|mini|Pranger]]
[[File:Pranger Pinkafeld.jpg|mini|Pranger]]
1804 wurde vor dem Gebäude der Pranger aufgestellt, der sich bis zu diesem Zeitpunkt vor dem herrschaftlichen Wirtshaus auf dem Platzl (Hauptplatz) befunden hatte. Die Prangersäule stammt aus dem 17. Jh..
1804 wurde vor dem Gebäude der [[w:Pranger| Pranger] aufgestellt, der sich bis zu diesem Zeitpunkt vor dem herrschaftlichen Wirtshaus auf dem Platzl (Hauptplatz) befunden hatte. Die Prangersäule stammt aus dem 17. Jh..


Der Pranger besteht aus einem vierkantigen Steinpfeiler auf einem Sockel. Auf der Deckplatte befindet sich eine steinerne Urne mit der Jahreszahl 1804. Seitlich am Pranger hängt ein Kettenstück mit einer Kugel. Auf der Vorderseite sind Doppelhandschellen angebracht und eine Ausnehmung mit einem Loch, das zum Einsetzen eines sogenannten Gerichtsarmes dient. Dieser hölzerne bemalte Arm mit Schwert galt als Sinnbild der berliehenen "Jus gladii". Dem Markt war bereits im Jahr 1397 vom Grundherrn der Herrschaft Bernstein, Nikolaus de Kanizsay, die Blutgerichtsbarkeit übertragen worden. Früher wurde der Arm nur während der Zeit der Gerichtsverhandlung angebracht. Heute ist eine Nachbildung fix am Pranger montiert. Das original befindet sich im Burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt.  
Der Pranger besteht aus einem vierkantigen Steinpfeiler auf einem Sockel. Auf der Deckplatte befindet sich eine steinerne Urne mit der Jahreszahl 1804. Seitlich am Pranger hängt ein Kettenstück mit einer Kugel. Auf der Vorderseite sind Doppelhandschellen angebracht und eine Ausnehmung mit einem Loch, das zum Einsetzen eines sogenannten Gerichtsarmes dient. Dieser hölzerne bemalte Arm mit Schwert galt als Sinnbild der berliehenen "[[w:Ius gladii| Ius gladii]]". Dem Markt war bereits im Jahr 1397 vom Grundherrn der Herrschaft Bernstein, Nikolaus de Kanizsay, die Blutgerichtsbarkeit übertragen worden. Früher wurde der Arm nur während der Zeit der Gerichtsverhandlung angebracht. Heute ist eine Nachbildung fix am Pranger montiert. Das original befindet sich im Burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt.  


Über dem Pranger befindet sich eine Tafel, deren Inschrift ein Chronogramm darstellt:
Über dem Pranger befindet sich eine Tafel, deren Inschrift ein [[w:Chronogramm| Chronogramm]] darstellt:
{{Zitat
{{Zitat
|Text = IVS  HIC  DICITVR  CIVIBVS  EXTERISVE  CVNCTIS  CONSIL IIS  VIISQVE  STVDETVR  RECTIS
|Text = IVS  HIC  DICITVR  CIVIBVS  EXTERISVE  CVNCTIS  CONSIL IIS  VIISQVE  STVDETVR  RECTIS
|Übersetzung = Hier wird Recht gesprochen, den Bürgern und allen Auswärtigen und man strebt nach unparteiischen Verhandlungen und Verfahren!
|Übersetzung = Hier wird Recht gesprochen, den Bürgern und allen Auswärtigen und man strebt nach unparteiischen Verhandlungen und Verfahren!
}}
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==Geschichte des Pinkafelder Heimatmuseums==
==Geschichte des Pinkafelder Heimatmuseums==
Im Jahr 1924 wurde im sogenannten Durchgangshaus ein Heimatmuseum von Prof. [[w:Josef Karl Homma| Josef Karl Homma]]. Neben den zahlreichen heimatkundlich interessanten geschichtlichen und volkskundlichen Objekten enthielt das Museum auch wertvolle römische Funde. Dies war die erste Sammlung des Burgenlands, vor dem burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt. Prof. Homma, der Lehrer, Historiker, Archivar und von 1936 bis 1938 auch Bürgermeister von Pinkafeld war hat durch sachgemäße Konservierung und zum Teil Rettung von Archivalen, Zunftaltertümern und wirtschaftsgeschichtlich wichtigen Objekten des alten Handweks- und Industriezentrums Pinkafeld wertvolles geleistet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Prof. Homma der Leiter des Burgenländischen Landesarchivs und der Landesbibliothek.
Im Jahr 1924 wurde im sogenannten Durchgangshaus ein Heimatmuseum von Prof. [[w:Josef Karl Homma| Josef Karl Homma]]. Neben den zahlreichen heimatkundlich interessanten geschichtlichen und volkskundlichen Objekten enthielt das Museum auch wertvolle römische Funde. Dies war die erste Sammlung des Burgenlands, vor dem burgenländischen Landesmuseum in Eisenstadt. Prof. Homma, der Lehrer, Historiker, Archivar und von 1936 bis 1938 auch Bürgermeister von Pinkafeld war hat durch sachgemäße Konservierung und zum Teil Rettung von Archivalen, Zunftaltertümern und wirtschaftsgeschichtlich wichtigen Objekten des alten Handweks- und Industriezentrums Pinkafeld wertvolles geleistet. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Prof. Homma der Leiter des Burgenländischen Landesarchivs und der Landesbibliothek.
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