Weikersdorfer Schlossmühle (Baden): Unterschied zwischen den Versionen

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==Chronik==
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Die erste urkundliche Erwähnung der Weikersdorfer Schlossmühle geht auf das Jahr 1276 zurück, indem der damalige Besitzer Otto v. Arnstein am 15. Mai 1276, kurz vor seinem Tode, die [[w:Mühle|Mühle]] gegen die [[w:Stiftung|Stiftung]] eines Jahrestages dem [[Stift Heiligenkreuz]] vermachte. 1529 findet die nächste Erwähnung der Mühle statt, als diese durch türkische [[w:Berserker|Berserker]], gemeinsam mit dem befestigten Schloss Weikersdorf, vernichtet wurde. In den Folgejahren wurden Schloss und Mühle durch I. Kottler wieder aufgebaut. Sein Nachfahre Georg Kottler II. verkaufte im August 1586 an Georg Stadler von Ernstbrunn, der die Mühle weiter ausbaute. Im Zuge der Ernennung zum [[w:Bürger|Bürger]] wird 1587 Mathes Liegl auf der Mühle genannt. Und, wie soll es auch anders gewesen sein, wurde 1683 die Mühle sowie das Dorf Weikersdorf im [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|zweiten Türkensturm]] den Erdboden gleichgemacht. Die damalige Besitzerin Klara Benigna, der die ganze Herrschaft gehörte war schon vorher nach [[w:Regensburg|Regensburg]] geflüchtet. Nach der Verwüstung durch die Türken wurde das Mühlengebäude durch die Stadt Baden provisorisch wieder errichtet. Im Jahre 1692 veräußerten die Erben von Klara Benigna, der Graf Elias Andreas von Henkhel und Maria Magdalena Gräfin von Auersberg die Herrschaft samt Mühle an Franz Anton Edlen von Quarient und Raal. Die Mühle wurde jetzt durch den Bestandsmüller Melchior Seemüller betrieben, welches in den Annalen der Stadt 1690-1692  aktenkundig geworden ist. Als die Herrschaften ''Weikersdorf'' und ''Rauhenstein'' 1705 zusammengelegt wurden,  wird die Mühle wiederum genannt. Anno 1760 wurde die Führung der Mühle durch die Badener Müllerzeche beanstandet, Bestandsmüller war ein gewisser N. Huber. Ein paar Jahre später baute 1784 ein gewisser A. Jungmonn zusätzlich zur Getreidemühle eine [[w:Sägemühle|Sägemühle]] und um 1800 wurde ein dritter Mahlgang in der Getreidemühle eingebaut. Als Mühlenpächter scheint um 1805 ein Franz Bayerl auf, dessen Sohn später die nächste Mühle am Badener Mühlbach, die [[Pelzmühle (Baden)|Pelzmühle]] als Bestandsmüller betrieb.  
Die erste urkundliche Erwähnung der Weikersdorfer Schlossmühle geht auf das Jahr 1276 zurück, indem der damalige Besitzer Otto v. Arnstein am 15. Mai 1276, kurz vor seinem Tode, die [[w:Mühle|Mühle]] gegen die [[w:Stiftung|Stiftung]] eines Jahrestages dem [[Stift Heiligenkreuz]] vermachte. 1529 findet die nächste Erwähnung der Mühle statt, als diese durch türkische [[w:Berserker|Berserker]], gemeinsam mit dem befestigten Schloss Weikersdorf, vernichtet wurde. In den Folgejahren wurden Schloss und Mühle durch I. Kottler wieder aufgebaut. Sein Nachfahre Georg Kottler II. verkaufte im August 1586 an Georg Stadler von Ernstbrunn, der die Mühle weiter ausbaute. Im Zuge der Ernennung zum [[w:Bürger|Bürger]] wird 1587 Mathes Liegl auf der Mühle genannt. Und, wie soll es auch anders gewesen sein, wurde 1683 die Mühle sowie das Dorf Weikersdorf im [[w:Zweite Wiener Türkenbelagerung|zweiten Türkensturm]] den Erdboden gleichgemacht. Die damalige Besitzerin Klara Benigna, der die ganze Herrschaft gehörte war schon vorher nach [[w:Regensburg|Regensburg]] geflüchtet. Nach der Verwüstung durch die Türken wurde das Mühlengebäude durch die Stadt Baden provisorisch wieder errichtet. Im Jahre 1692 veräußerten die Erben von Klara Benigna, der Graf Elias Andreas von Henkhel und Maria Magdalena Gräfin von Auersberg die Herrschaft samt Mühle an Franz Anton Edlen von Quarient und Raal. Die Mühle wurde jetzt durch den Bestandsmüller Melchior Seemüller betrieben, welches in den Annalen der Stadt 1690-1692  aktenkundig geworden ist. Als die Herrschaften ''Weikersdorf'' und ''Rauhenstein'' 1705 zusammengelegt wurden,  wird die Mühle wiederum genannt. 1743 bzw. 1756 kommen die Freiherrn von Doblhoff-Dier in den Besitz von Mühle und Schloss. Anno 1760 wurde die Führung der Mühle durch die Badener Müllerzeche beanstandet, Bestandsmüller war ein gewisser N. Huber. Ein paar Jahre später baute 1784 ein gewisser A. Jungmonn zusätzlich zur Getreidemühle eine [[w:Sägemühle|Sägemühle]] und um 1800 wurde ein dritter Mahlgang in der Getreidemühle eingebaut. Als Mühlenpächter scheint um 1805 ein Franz Bayerl auf, dessen Sohn später die nächste Mühle am Badener Mühlbach, die [[Pelzmühle (Baden)|Pelzmühle]] als Bestandsmüller betrieb.  


Anno 1822 war Josef Aichinger Müllermeister auf der Mühle und dieser wurde 1827 von Josef Kitzinger abgelöst.  In der Jahren 1846 dürfte die Mühle den technischen Anforderungen nicht mehr entsprochen haben. 1870 und 1873 wurden Gebäude sowie Inneneinrichtung erneuert und 1878 unterhält die Mühle unter dem Mühlenpächter Johann Feiller einen vierten Mahlgang, der sporadisch als Antrieb für die Säge diente. Das [[w:Getreide|Getreide]] für die Mühle stammte zu dieser Zeit vorwiegend aus [[w:Nordungarn|Nordungarn]] sowie dem [[w:Banat|Banat]] und wurde als Mehl vermahlen, hauptsächlich am Wiener Markt abgesetzt. Durch den starken Druck der ungarischen Großmühlen, gehörte die Weikersdorfer Schlossmühle zu den ersten Mühlen, für die das „aus“ gekommen war.
Anno 1822 war Josef Aichinger Müllermeister auf der Mühle und dieser wurde 1827 von Josef Kitzinger abgelöst.  In der Jahren 1846 dürfte die Mühle den technischen Anforderungen nicht mehr entsprochen haben. 1870 und 1873 wurden Gebäude sowie Inneneinrichtung erneuert und 1878 unterhält die Mühle unter dem Mühlenpächter Johann Feiller einen vierten Mahlgang, der sporadisch als Antrieb für die Säge diente. Das [[w:Getreide|Getreide]] für die Mühle stammte zu dieser Zeit vorwiegend aus [[w:Nordungarn|Nordungarn]] sowie dem [[w:Banat|Banat]] und wurde als Mehl vermahlen, hauptsächlich am Wiener Markt abgesetzt. Durch den starken Druck der ungarischen Großmühlen, gehörte die Weikersdorfer Schlossmühle zu den ersten Mühlen, für die das „aus“ gekommen war.
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*[[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen. - Baden 1990'' ([http://www.vestenrohr-karlstisch.at/wp-content/uploads/2020/pdf/Badener_Muehlen_1990.pdf Online])
*[[Kurt Drescher]]: ''Die ehemaligen Badener Mühlen. - Baden 1990'' ([http://www.vestenrohr-karlstisch.at/wp-content/uploads/2020/pdf/Badener_Muehlen_1990.pdf Online])
*[[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]], ''… Weikersdorf  Vom Rittersitz zum Clubhotel Vom Untertanendorf zur Katastralgemeinde'' - Baden 2016 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 102 ISBN 978-3-903016-11-8
*[[Rudolf Maurer (Publizist)|Rudolf Maurer]], ''… Weikersdorf  Vom Rittersitz zum Clubhotel Vom Untertanendorf zur Katastralgemeinde'' - Baden 2016 - Katalogblätter des Rollettmuseums Baden Nr. 102 ISBN 978-3-903016-11-8
*Heinrich Tinhofer


[[Kategorie:Mühle]]
[[Kategorie:Mühle]]
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