De Jong Schokoladenfabrik - Tribuswinkel: Unterschied zwischen den Versionen

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Mitte des 17. Jahrhunderts wurde an diesem Standort eine Weizenmühle errichtet und von verschiedenen Mühlenbesitzer betrieben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts scheint der Mehlhändler Kaspar Hansy auf dieser Mühle auf, als er den Mühlenbetrieb im Firmenbuch des [[w:Kreisgericht Wiener Neustadt|Kreisgerichtes Wiener Neustadt]] im Juni 1864 protokollieren ließ<ref>{{ANNO|wrz|02|06|1864|18|Firma Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Kaspar_Hansy}}</ref>. Nur wenige Jahre später verstirbt er im Jahre 1870<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/tribuswinkel/03-03/?pg=33 Pfarre Tribuswinkel - Sterbebuch 1864-1913 (fol.31)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/bestande/ Matricula Online]</ref> und sein Sohn Georg Hansy übernimmt die Mahlmühle, deren Betrieb dieser 1875 ebenfalls beim genannten Kreisgericht eintragen ließ<ref>{{ANNO|geh|18|11|1875|5|Amtsblatt Handelsgerichtliche Kundmachung|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.
Mitte des 17. Jahrhunderts wurde an diesem Standort eine Weizenmühle errichtet und von verschiedenen Mühlenbesitzer betrieben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts scheint der Mehlhändler Kaspar Hansy auf dieser Mühle auf, als er den Mühlenbetrieb im Firmenbuch des [[w:Kreisgericht Wiener Neustadt|Kreisgerichtes Wiener Neustadt]] im Juni 1864 protokollieren ließ<ref>{{ANNO|wrz|02|06|1864|18|Firma Protokollierungen|HERVORHEBUNG=Kaspar_Hansy}}</ref>. Nur wenige Jahre später verstirbt er im Jahre 1870<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/tribuswinkel/03-03/?pg=33 Pfarre Tribuswinkel - Sterbebuch 1864-1913 (fol.31)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/bestande/ Matricula Online]</ref> und sein Sohn Georg Hansy übernimmt die Mahlmühle, deren Betrieb dieser 1875 ebenfalls beim genannten Kreisgericht eintragen ließ<ref>{{ANNO|geh|18|11|1875|5|Amtsblatt Handelsgerichtliche Kundmachung|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.


Am 26. Mai 1881 berichtete die ''Morgenpost'', dass Georg Hansy verschollen sei<ref>{{ANNO|mop|26|05|1881|4|Verschollen}}</ref>. Wie sich wenige Monate später im September d. J. herausstellte, hatte Georg Hansy unter falschen Namen in einem [[w:Stuttgart|Stuttgarter]] Gasthof in [[w:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]] Quartier bezogen und sich anschließend das Leben genommen<ref>{{ANNO|nfp|27|09|1881|6|Selbstmord eines Wieners in der Fremde}}</ref><ref>{{ANNO|vtl|03|10|1881|3|Selbstmord eines Wieners in Stuttgart}}</ref>.  
Am 26. Mai 1881 berichtete die ''Morgenpost'', dass Georg Hansy verschollen sei<ref>{{ANNO|mop|26|05|1881|4|Verschollen|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>. Wie sich wenige Monate später im September d. J. herausstellte, hatte Georg Hansy unter falschen Namen in einem [[w:Stuttgart|Stuttgarter]] Gasthof in [[w:Baden-Württemberg|Baden-Württemberg]] Quartier bezogen und sich anschließend das Leben genommen<ref>{{ANNO|nfp|27|09|1881|6|Selbstmord eines Wieners in der Fremde|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref><ref>{{ANNO|vtl|03|10|1881|3|Selbstmord eines Wieners in Stuttgart|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.  


Die Mühle dürfte anschließend von den Erben an Alois Leitner verpachtet worden sein, was ein Inserat in der Wiener Landwirtschaftszeitung vom April 1888 beweist, denn darin bietet Leitner unter dieser Adresse ägyptische Kaffeegerste zum Verkauf an<ref>{{ANNO|wlz|07|04|1888|8|Wo sind zu haben?}}</ref>. Im Mai desselben Jahres erschien im Badener Bezirksblatt ein Inserat worin Leitner zwei Wohnungen mit Gartenbenützung und Stallungen für Pferde in seiner Kunstmühle anbot<ref>{{ANNO|bbb|19|05|1888|9|Zwei schöne Wohnungen}}</ref>.
Die Mühle dürfte anschließend von den Erben an Alois Leitner verpachtet worden sein, was ein Inserat in der Wiener Landwirtschaftszeitung vom April 1888 beweist, denn darin bietet Leitner unter dieser Adresse ägyptische Kaffeegerste zum Verkauf an<ref>{{ANNO|wlz|07|04|1888|8|Wo sind zu haben?|HERVORHEBUNG=Alois_Leitner}}</ref>. Im Mai desselben Jahres erschien im Badener Bezirksblatt ein Inserat worin Leitner zwei Wohnungen mit Gartenbenützung und Stallungen für Pferde in seiner Kunstmühle anbot<ref>{{ANNO|bbb|19|05|1888|9|Zwei schöne Wohnungen|HERVORHEBUNG=Alois_Leitner}}</ref>.


Anno 1889 kam dann das „Aus“ für die [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]], denn am 9. Februar brannte die ''Hansy’sche Walzmühle'' ab<ref>{{ANNO|apr|09|02|1889|14|Fabrikfeuer}}</ref> und 1897 erfolgte die rechtliche Löschung der „Firma Georg Hansy“ im Firmenbuch<ref>{{ANNO|wrz|21|12|1897|23|Firma Protokollierunegn}}</ref>.
Anno 1889 kam dann das „Aus“ für die [[w:Kunstmühle|Kunstmühle]], denn am 9. Februar brannte die ''Hansy’sche Walzmühle'' ab<ref>{{ANNO|apr|09|02|1889|14|Fabrikfeuer|HERVORHEBUNG=Fabrikfeuer}}</ref> und 1897 erfolgte die rechtliche Löschung der „Firma Georg Hansy“ im Firmenbuch<ref>{{ANNO|wrz|21|12|1897|23|Firma Protokollierunegn|HERVORHEBUNG=Georg_Hansy}}</ref>.


==De Jong Schokoladenfabrik==
==De Jong Schokoladenfabrik==
Im Jahre 1905 begannen neue Zeiten in der abgebrannten Mühle. Der holländische Schokoladenhersteller ''De Erve H. de Jong'' kauft die abgebrannte Mühlenruine und errichtet an deren Stelle eine Schokoladenfabrik als Zweitbetrieb zu seiner im holländischen Wormerveer bereits bestehenden Schokoladenfabrikation, welche er 1906 ins Handelsregister eintragen ließ<ref>{{ANNO|nfp|05|08|1906|40|Eingetragen wurden nachstehende Firmen}}</ref>.   
Im Jahre 1905 begannen neue Zeiten in der abgebrannten Mühle. Der holländische Schokoladenhersteller ''De Erve H. de Jong'' kauft die abgebrannte Mühlenruine und errichtet an deren Stelle eine Schokoladenfabrik als Zweitbetrieb zu seiner im holländischen Wormerveer bereits bestehenden Schokoladenfabrikation, welche er 1906 ins Handelsregister eintragen ließ<ref>{{ANNO|nfp|05|08|1906|40|Eingetragen wurden nachstehende Firmen|HERVORHEBUNG=de_Jong}}</ref>.   


''De Jong'' produzierte in Tribuswinkel Schokolade, holländischen Kakao sowie Halbfabrikate und zählte auch zu den [[w:k.u.k. Hoflieferant|k. u. k. Hoflieferanten]]. Nach vielen Jahrzehnten der Schokoladenfabrikation erfolgte 1968 der Verkauf der Produktionsstätte an die Wiener Firma Knäbchen, die an diesem Standort nur mehr Schokostreusel herstellte. Zehn Jahre später wurde auch diese Erzeugung eingestellt und das Werk gänzlich geschlossen.   
''De Jong'' produzierte in Tribuswinkel Schokolade, holländischen Kakao sowie Halbfabrikate und zählte auch zu den [[w:k.u.k. Hoflieferant|k. u. k. Hoflieferanten]]. Nach vielen Jahrzehnten der Schokoladenfabrikation erfolgte 1968 der Verkauf der Produktionsstätte an die Wiener Firma Knäbchen, die an diesem Standort nur mehr Schokostreusel herstellte. Zehn Jahre später wurde auch diese Erzeugung eingestellt und das Werk gänzlich geschlossen.   
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