Josef Anger: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:לוח היצרן על מכונת הדפוס הראשונה.jpg|thumb|Josef Anger & Söhne, Wien|alternativtext=|500x500px]]
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'''Josef Anger''' (* [[1823]] in [[w:Klösterle an der Eger|Klösterle an der Eger]], [[w:Böhmen|Böhmen]]; † [[14. März]] [[1882]] im [[Hernals]] bei [[Wien]]) war ein österreichischer Erfinder und Fabrikant von Druck- und Nähmaschinen.
'''Josef Anger''' (* [[1. Mai]] [[1823]] in Zuflucht bei [[w:Klösterle an der Eger|Klösterle an der Eger]], [[w:Böhmen|Böhmen]]; † [[14. März]] [[1882]] im [[Hernals]] bei [[Wien]]) war ein österreichischer Erfinder und Fabrikant von Druck- und Nähmaschinen.


== Leben ==
== Leben ==
Josef Anger erblickte in der Regierungszeit [[w:Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I. II.]] als unehelicher Sohn der Maria Anger im nordböhmischen Klösterle an der [[w:Eger (Elbe)|Eger]] das Licht der Welt und wurde nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft. In seiner Jugendzeit kam er, wie so viele Böhmen, in die damalige Reichs- und Residenzstadt Wien, absolvierte eine Schlosserlehre und arbeitete danach in der Wiener Buchdruckmaschinenfabrik ''Halbug & Müller''.
Josef Anger erblickte in der Regierungszeit [[w:Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I. II.]] als unehelicher Sohn der Maria Anger im nordböhmischen Klösterle an der [[w:Eger (Elbe)|Eger]] im Mai 1823 das Licht der Welt und wurde nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft. In seiner Jugendzeit kam er, wie so viele Böhmen, in die damalige Reichs- und Residenzstadt Wien, absolvierte eine Schlosserlehre und arbeitete danach in der Wiener Buchdruckmaschinenfabrik ''Halbug & Müller''.


Im Jahre 1852 verließ Anger mit seiner Verlobten Franziska Hantke<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-42/?pg=131 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1895-1895 (fol.129)] Franziska Anger geb. Hantke (*1824; † 6. Juni 1895 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 122)</ref> seine nunmehrige Heimatstadt, begab sich auf den Überseedampfer ''Gutenberg'' und wanderte in die [[w:USA|USA]] nach [[w:New York|New York]] aus, wo er im Juni 1853 seine Verlobte ehelichte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/01-021/?pg=370 Wien XVII., Pfarre Hernals – Taufbuch 1866-1867 (fol.58)] Taufbuch des Sohnes Wilhelm Anger (* 23. Februar 1867 in Hernals, Nr. 351; † 9. März 1894 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 124) </ref>. Da in den USA Nähmaschinen zu dieser Zeit gerade sehr gefragt waren, nahm Anger einen Job bei der Firma [[w:Singer (Unternehmen)|Singer & Co]], dem damals führenden amerikanischen Nähmaschinenhersteller an, studierte die Technik der Nähmaschine und entwickelte sein eigens Modell, die „''Anger-Nähmaschine''“, welche anno 1863 auch prämiert wurde. Von seinem Erfolg angestachelt, gründete Anger in den Vereinigten Staaten eine kleine Nähmaschinenfabrikation, musste aber die Produktion, aufgrund der damals schlechten Wirtschaftslage, im Jahre 1865 wieder aufgeben.
Im Jahre 1852 verließ Anger mit seiner Verlobten Franziska Hantke<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-42/?pg=131 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1895-1895 (fol.129)] Franziska Anger geb. Hantke (*1824; † 6. Juni 1895 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 122)</ref> seine nunmehrige Heimatstadt, begab sich auf den Überseedampfer ''Gutenberg'' und wanderte in die [[w:USA|USA]] nach [[w:New York|New York]] aus, wo er im Juni 1853 seine Verlobte ehelichte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/01-021/?pg=370 Wien XVII., Pfarre Hernals – Taufbuch 1866-1867 (fol.58)] Taufbuch des Sohnes Wilhelm Anger (* 23. Februar 1867 in Hernals, Nr. 351; † 9. März 1894 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 124) </ref>. Da in den USA Nähmaschinen zu dieser Zeit gerade sehr gefragt waren, nahm Anger einen Job bei der Firma [[w:Singer (Unternehmen)|Singer & Co]], dem damals führenden amerikanischen Nähmaschinenhersteller an, studierte die Technik der Nähmaschine und entwickelte sein eigens Modell, die „''Anger-Nähmaschine''“, welche anno 1863 auch prämiert wurde. Von seinem Erfolg angestachelt, gründete Anger in den Vereinigten Staaten eine kleine Nähmaschinenfabrikation, musste aber die Produktion, aufgrund der damals schlechten Wirtschaftslage, im Jahre 1865 wieder aufgeben.
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Anno 1873, im Jahr der [[w:Weltausstellung 1873|Wiener Weltausstellung]] wurde die Firma mit der Verdienstmedaille, einer der höchsten Auszeichnung für Nähmaschinen, geehrt und erhielt bei späteren Ausstelllungen sechs weitere Silbermedaillen<ref>{{ANNO|nwb|07|08|1881|11|Reklameanzeige|HERVORHEBUNG=Josef_Anger_&_Söhne}}</ref>. Nachdem sein Mitinhaber Müller im selben Jahr aus dem Betrieb ausgeschieden war, wurde die Fabrik in „''Nähmaschinenfabrik Josef Anger''“  umbenannt und produzierte ab diesem Zeitpunkt neben der eigenen ''"Anger-Nähmaschine''", Nähmaschinen nach dem "''Howe-System"'' und Spezialnähmaschinen für Schuster. Im Jahre 1881 traten die vier in New York geborenen Söhne in den Betrieb als Gesellschafter ein, welcher ab diesem Jahr unter dem Namen Eisengießerei und Maschinenfabrik ''"Josef Anger & Söhne''“ firmierte<ref>{{ANNO|nfp|08|04|1881|10|Handelsgerichtliche Kundmachungen|HERVORHEBUNG=Anger}}</ref>.
Anno 1873, im Jahr der [[w:Weltausstellung 1873|Wiener Weltausstellung]] wurde die Firma mit der Verdienstmedaille, einer der höchsten Auszeichnung für Nähmaschinen, geehrt und erhielt bei späteren Ausstelllungen sechs weitere Silbermedaillen<ref>{{ANNO|nwb|07|08|1881|11|Reklameanzeige|HERVORHEBUNG=Josef_Anger_&_Söhne}}</ref>. Nachdem sein Mitinhaber Müller im selben Jahr aus dem Betrieb ausgeschieden war, wurde die Fabrik in „''Nähmaschinenfabrik Josef Anger''“  umbenannt und produzierte ab diesem Zeitpunkt neben der eigenen ''"Anger-Nähmaschine''", Nähmaschinen nach dem "''Howe-System"'' und Spezialnähmaschinen für Schuster. Im Jahre 1881 traten die vier in New York geborenen Söhne in den Betrieb als Gesellschafter ein, welcher ab diesem Jahr unter dem Namen Eisengießerei und Maschinenfabrik ''"Josef Anger & Söhne''“ firmierte<ref>{{ANNO|nfp|08|04|1881|10|Handelsgerichtliche Kundmachungen|HERVORHEBUNG=Anger}}</ref>.


Der Firmeninhaber war äußerst arbeiterfreundlich eingestellt, ließ für sein Personal Sozialbauten errichten und gründeten eine Stiftung für bedürftige Hernalser Schulkinder. Schon zu Lebzeiten des Firmengründers wurde 1879 vom Hernalser Gemeinderat die „''Angergasse''“ nach ihm benannt<ref>{{WiWi|Angergasse|NAME=Angergasse}}</ref>, welche sich heute im 1892 eingemeindeten 17. Wiener Gemeindebezirk befindet. Im März 1882 verstarb Josef Anger an einer Lungentuberkulose in seinem Haus in Hernals<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-29/?pg=73 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1882-1882 (fol.70)]</ref> und wurde am Hernalser Friedhof zur letzten Ruhe bestattet.<ref>{{ANNO|nwb|19|03|1882|4|Tages Neuigkeiten|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>  
Der Firmeninhaber war äußerst arbeiterfreundlich eingestellt, ließ für sein Personal Sozialbauten errichten und gründeten eine Stiftung für bedürftige Hernalser Schulkinder. Schon zu Lebzeiten des Firmengründers wurde 1879 vom Hernalser Gemeinderat die „''Angergasse''“ nach ihm benannt<ref>{{WiWi|Angergasse|NAME=Angergasse}}</ref>, welche sich heute im 1892 eingemeindeten 17. Wiener Gemeindebezirk befindet.  
 
Im März 1882 verstarb Josef Anger an einer Lungentuberkulose in seinem Haus in Hernals<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-29/?pg=73 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1882-1882 (fol.70)]</ref> und wurde unter größter Beteiligung, am Leichenzug bildenden Tausende Menschen Spalier, in einem Prachtgalawagen des Wiener Bestattungsinstituts "Concordia" vom Trauerhause Nr. 124  in die Hernalser Pfarrkirche und nach dessen Einsegnung zum Hernalser Ortsfriedhof überführt, wo sein Leichnam in der Familiengruft zur letzten Ruhe bestattet wurde.<ref>{{ANNO|nwb|19|03|1882|4|Tages Neuigkeiten|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>  


Im September 1941 wurde sein Unternehmen "''Josef Anger & Söhne''" von den Nachfahren an Alfred und Gaston von Radio-Radiis verkauft<ref>{{ANNO|vob|04|09|1941|6|Handelsregister|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>.
Im September 1941 wurde sein Unternehmen "''Josef Anger & Söhne''" von den Nachfahren an Alfred und Gaston von Radio-Radiis verkauft<ref>{{ANNO|vob|04|09|1941|6|Handelsregister|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>.
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