Josef Anger: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Josef Anger erblickte in der Regierungszeit [[w:Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I. II.]] als unehelicher Sohn der Maria Anna Anger, Tochter eines Büchsenmachers und Häuslers  im nordböhmischen Zuflucht bei Klösterle an der [[w:Eger (Elbe)|Eger]] im Mai 1823 das Licht der Welt und wurde nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref>[https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:33SQ-GGXX-WJW?i=44&cc=1804263&cat=1976267 Böhmen - Kreis Komotau, Pfarre Klösterle an der Eger - Taufbuch 1789-1845 (fol.45)]</ref>. Als siebenjähriger Bub verlor er seine Mutter und arbeitete als Tierhüter bei einem Bauern im nahegelegenen Dorf [[w:Perštejn|Pürstein]]. Mit 17 Jahren ging der junge Anger zu Fuß in die damalige k. & k. Reichs- und Residenzstadt Wien, erlernte bei Josef Berndt am Tiefen Graben das Schlosserhandwerk und arbeitet danach in der Wiener Buchdruckmaschinenfabrik ''Halbug & Müller''. Durch seinen Fleiß und Strebsamkeit wurde Anger im Jahre 1850 Maschinenleiter im Wiener [[w:Sophienbad|Sophienbad]].
Josef Anger erblickte in der Regierungszeit [[w:Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I. II.]] als unehelicher Sohn der Maria Anna Anger, Tochter eines Büchsenmachers und Häuslers  im nordböhmischen Zuflucht bei Klösterle an der [[w:Eger (Elbe)|Eger]] im Mai 1823 das Licht der Welt und wurde nach römisch-katholischem [[w:Ritus|Ritus]] getauft<ref>[https://www.familysearch.org/ark:/61903/3:1:33SQ-GGXX-WJW?i=44&cc=1804263&cat=1976267 Böhmen - Kreis Komotau, Pfarre Klösterle an der Eger - Taufbuch 1789-1845 (fol.45)] Josef Anger (1823-1882)</ref>. Schon als siebenjähriger Bub verlor er seine Mutter und arbeitete als Tierhüter bei einem Bauern im nahegelegenen Dorf [[w:Perštejn|Pürstein]]. Mit 17 Jahren ging der junge Anger zu Fuß in die damalige k. & k. Reichs- und Residenzstadt Wien, erlernte bei Josef Berndt am [[w:Tiefer Graben (Wien)|Tiefen Graben]] das Schlosserhandwerk und arbeitet danach in der Wiener Buchdruckmaschinenfabrik ''Halbug & Müller''. Durch seinen Fleiß und Strebsamkeit wurde Anger im Jahre 1850 Maschinenleiter im Wiener [[w:Sophienbad|Sophienbad]].


Im Jahre 1852 verließ Anger mit seiner Verlobten Franziska Hantke<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-42/?pg=131 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1895-1895 (fol.129)] Franziska Anger geb. Hantke (*1824; † 6. Juni 1895 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 122)</ref> seine nunmehrige Heimatstadt, begab sich auf den Überseedampfer ''Gutenberg'' und wanderte in die [[w:USA|USA]] nach [[w:New York|New York]] aus, wo er im Juni 1853 seine Verlobte ehelichte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/01-021/?pg=370 Wien XVII., Pfarre Hernals – Taufbuch 1866-1867 (fol.58)] Taufbuch des Sohnes Wilhelm Anger (* 23. Februar 1867 in Hernals, Nr. 351; † 9. März 1894 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 124) </ref>. Da in den USA Nähmaschinen zu dieser Zeit gerade sehr gefragt waren, nahm Anger einen Job bei der Firma [[w:Singer (Unternehmen)|Singer & Co]], dem damals führenden amerikanischen Nähmaschinenhersteller an, studierte die Technik der Nähmaschine und entwickelte sein eigens Modell, die „''Anger-Nähmaschine''“, welche anno 1863 auch prämiert wurde. Nebenbei gründete Anger auch einen Sparverein und beteiligte sich an der Gründung der Karlstadt-Wohnsiedlung in New York. Von seinem Erfolg angestachelt, gründete Anger in den Vereinigten Staaten eine kleine Nähmaschinenfabrikation, welche ihm ein nicht unerhebliches Vermögen einbrachte.  
Im Jahre 1852 verließ Anger mit seiner Verlobten Franziska Hantke<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-42/?pg=131 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1895-1895 (fol.129)] Franziska Anger geb. Hantke (*1824; † 6. Juni 1895 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 122)</ref> seine nunmehrige Heimatstadt, begab sich auf den Überseedampfer ''Gutenberg'' und wanderte in die [[w:USA|USA]] nach [[w:New York|New York]] aus, wo er im Juni 1853 seine Verlobte ehelichte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/01-021/?pg=370 Wien XVII., Pfarre Hernals – Taufbuch 1866-1867 (fol.58)] Taufbuch des Sohnes Wilhelm Anger (* 23. Februar 1867 in Hernals, Nr. 351; † 9. März 1894 in Wien, Hernalser Hauptstraße Nr. 124) </ref>. Da in den USA Nähmaschinen zu dieser Zeit gerade sehr gefragt waren, nahm Anger einen Job bei der Firma [[w:Singer (Unternehmen)|Singer & Co]], dem damals führenden amerikanischen Nähmaschinenhersteller an, studierte die Technik der Nähmaschine und entwickelte sein eigens Modell, die „''Anger-Nähmaschine''“, welche anno 1863 auch prämiert wurde. Nebenbei gründete Anger auch einen Sparverein und beteiligte sich an der Gründung der Karlstadt-Wohnsiedlung in New York. Von seinem Erfolg angestachelt, gründete Anger in den Vereinigten Staaten eine kleine Nähmaschinenfabrikation, welche ihm ein nicht unerhebliches Vermögen einbrachte.  
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Der Firmeninhaber war äußerst arbeiterfreundlich eingestellt, ließ für sein Personal Sozialbauten errichten und gründeten eine Stiftung für bedürftige Hernalser Schulkinder. Schon zu Lebzeiten des Firmengründers wurde 1879 vom Hernalser Gemeinderat die „''Angergasse''“ nach ihm benannt<ref>{{WiWi|Angergasse|NAME=Angergasse}}</ref>, welche sich heute im 1892 eingemeindeten 17. Wiener Gemeindebezirk befindet.  
Der Firmeninhaber war äußerst arbeiterfreundlich eingestellt, ließ für sein Personal Sozialbauten errichten und gründeten eine Stiftung für bedürftige Hernalser Schulkinder. Schon zu Lebzeiten des Firmengründers wurde 1879 vom Hernalser Gemeinderat die „''Angergasse''“ nach ihm benannt<ref>{{WiWi|Angergasse|NAME=Angergasse}}</ref>, welche sich heute im 1892 eingemeindeten 17. Wiener Gemeindebezirk befindet.  


Im März 1882 verstarb Josef Anger an einer Lungentuberkulose in seinem Haus in Hernals<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-29/?pg=73 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1882-1882 (fol.70)]</ref> und wurde unter größter Beteiligung - am Leichenzug bildenden Tausende Menschen ein Spalier - in einem Prachtgalawagen des Wiener Bestattungsinstituts "Concordia" vom Trauerhause Nr. 124  in die Hernalser Pfarrkirche und nach dessen Einsegnung zum Hernalser Ortsfriedhof überführt, wo sein Leichnam in der Familiengruft zur letzten Ruhe bestattet wurde<ref>{{ANNO|nwb|19|03|1882|4|Tages Neuigkeiten|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>.  
Im März 1882 verstarb Josef Anger an einer Lungentuberkulose in seinem Haus in Hernals<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/17-hernals/03-29/?pg=73 Wien XVII., Pfarre Hernals – Sterbebuch 1882-1882 (fol.70)] Josef Anger 1823-1882</ref> und wurde unter größter Beteiligung - am Leichenzug bildenden Tausende Menschen ein Spalier - in einem Prachtgalawagen des Wiener Bestattungsinstituts "Concordia" vom Trauerhause Nr. 124  in die Hernalser Pfarrkirche und nach dessen Einsegnung zum Hernalser Ortsfriedhof überführt, wo sein Leichnam in der Familiengruft zur letzten Ruhe bestattet wurde<ref>{{ANNO|nwb|19|03|1882|4|Tages Neuigkeiten|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>.  


Zur Zeit des Nationalsozialismus verkauften seine Nachfahren die Firma "''Josef Anger & Söhne''" im September 1941 an die Gebrüder Alfred und Gaston von Radio-Radiis<ref>{{ANNO|vob|04|09|1941|6|Handelsregister|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>.
Zur Zeit des Nationalsozialismus verkauften seine Nachfahren die Firma "''Josef Anger & Söhne''" im September 1941 an die Gebrüder Alfred und Gaston von Radio-Radiis<ref>{{ANNO|vob|04|09|1941|6|Handelsregister|HERVORHEBUNG=Josef_Anger}}</ref>.
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