Severin Reinharter: Unterschied zwischen den Versionen

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Seine letzte Ruhestätte fand er im Jahr 1966 im Familiengrab des [https://www.kapuziner.at/kloester/ Kapuzinerkonvents] in Klagenfurt.
Seine letzte Ruhestätte fand er im Jahr 1966 im Familiengrab des [https://www.kapuziner.at/kloester/ Kapuzinerkonvents] in Klagenfurt.


== Leben ==


=== Sein Leben ===
=== Herkunft ===
 
==== '''Herkunft''' ====
Geboren wird Franz Reinharter am '''3. August 1899''' in Neunkirchen. Sein Vater ist Johann Reinharter, geboren 1852 in Kranichberg, Arbeiter in der Rohrbacher Spinnerei bei Neunkirchen, gestorben im November 1923. Seine Mutter Katharina, Mädchenname Schölbauer, ist 1866 in Groß-Pöchlarn geboren. 1887 werden sie in Leobersdorf getraut.
Geboren wird Franz Reinharter am '''3. August 1899''' in Neunkirchen. Sein Vater ist Johann Reinharter, geboren 1852 in Kranichberg, Arbeiter in der Rohrbacher Spinnerei bei Neunkirchen, gestorben im November 1923. Seine Mutter Katharina, Mädchenname Schölbauer, ist 1866 in Groß-Pöchlarn geboren. 1887 werden sie in Leobersdorf getraut.


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* Karl, landwirtschaftlicher Arbeiter, lebt im Jahr 1966 im Altersheim in 2640 Gloggnitz
* Karl, landwirtschaftlicher Arbeiter, lebt im Jahr 1966 im Altersheim in 2640 Gloggnitz


==== '''Kindheit''' ====
=== Kindheit ===
Die Mutter stirbt früh und Franz kommt mit vier Jahren mit seinem Bruder in ein Waisenhaus in Gloggnitz, später nach Volders und Graz.
Die Mutter stirbt früh und Franz kommt mit vier Jahren mit seinem Bruder in ein Waisenhaus in Gloggnitz, später nach Volders und Graz.


Mit 18 Jahren, im Jahr '''1917''', wird er nicht zum Militär eingezogen, sondern kann ins Noviziat im [[Kapuzinerkloster Schwanberg]] eintreten. Im Jahr 1921 legt er dort die Profess ab, wird Mitglied des Kapuzinerordens.
Mit 18 Jahren, im Jahr '''1917''', wird er nicht zum Militär eingezogen, sondern kann ins Noviziat im [[Kapuzinerkloster Schwanberg]] eintreten. Im Jahr 1921 legt er dort die Profess ab, wird Mitglied des Kapuzinerordens.


==== '''Im Kapuzinerorden''' ====
=== Im Kapuzinerorden ===
Im Jahr '''1924''' erfolgt die Priesterweihe in Klagenfurt. Nach dem Tod seines Vaters bricht er die Verbindung zu seinen Geschwistern mit einer Ausnahme völlig ab. '''1925''' wird er für kurze Zeit ins [http://www.murauer-handwerksmuseum.at/ Kapuzinerkloster nach Murau] geschickt, danach ist er bis '''1930''' Lektor im [https://www.kapuziner.at/kloester/leibnitz/ Kapuzinerkloster Leibnitz], unterrichtet dort nach eigenen Angaben Deutsch, Kurzschrift, Geschichte und Geografie.
Im Jahr '''1924''' erfolgt die Priesterweihe in Klagenfurt. Nach dem Tod seines Vaters bricht er die Verbindung zu seinen Geschwistern mit einer Ausnahme völlig ab. '''1925''' wird er für kurze Zeit ins [http://www.murauer-handwerksmuseum.at/ Kapuzinerkloster nach Murau] geschickt, danach ist er bis '''1930''' Lektor im [https://www.kapuziner.at/kloester/leibnitz/ Kapuzinerkloster Leibnitz], unterrichtet dort nach eigenen Angaben Deutsch, Kurzschrift, Geschichte und Geografie.


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[[Datei:Pater Severin im Kräutergarten.jpg|alternativtext=Pater Severin bei seiner Arbeit im Kräutergarten der alten Stiftsapotheke in St. Lambrecht|mini|352x352px|Pater Severin bei seiner Arbeit im Kräutergarten der alten Stiftsapotheke in St. Lambrecht]]
[[Datei:Pater Severin im Kräutergarten.jpg|alternativtext=Pater Severin bei seiner Arbeit im Kräutergarten der alten Stiftsapotheke in St. Lambrecht|mini|352x352px|Pater Severin bei seiner Arbeit im Kräutergarten der alten Stiftsapotheke in St. Lambrecht]]


=== '''Sein Wirken im Namen der Heilkunst''' ===
== Wirken ==
Ab dem Alter von 50 Jahren''', ab 1949''', wendet er sich vermehrt der Heilkunde zu und widmet den Rest seines Lebens der Heilkunst. Die Wissenschaft und damit auch die Ärzte lehnt er, trotz seiner eigenen angeschlagenen Gesundheit, ab. Er schätzt altes Volkswissen und sucht in der Natur die Heilmittel Gottes. Sein Heilwissen eignet er sich selbst an, legt oft das richtige Gespür an den Tag und macht Erfahrungen mit Diät und Kräutern. Hält er sich mit seiner Therapie unter seinen Mitbrüdern diskret zurück, steigt sein Ruf als Heilpraktiker bei der Bevölkerung. Man spricht von täglich 15 bis 20 Beratungen, an Samstagen und Sonntagen bis zu 100.
Ab dem Alter von 50 Jahren''', ab 1949''', wendet er sich vermehrt der Heilkunde zu und widmet den Rest seines Lebens der Heilkunst. Die Wissenschaft und damit auch die Ärzte lehnt er, trotz seiner eigenen angeschlagenen Gesundheit, ab. Er schätzt altes Volkswissen und sucht in der Natur die Heilmittel Gottes. Sein Heilwissen eignet er sich selbst an, legt oft das richtige Gespür an den Tag und macht Erfahrungen mit Diät und Kräutern. Hält er sich mit seiner Therapie unter seinen Mitbrüdern diskret zurück, steigt sein Ruf als Heilpraktiker bei der Bevölkerung. Man spricht von täglich 15 bis 20 Beratungen, an Samstagen und Sonntagen bis zu 100.


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Einige Zeit hält er seine „Sprechstunden“ im Wohnzimmer des Apothekers '''Mag. pharm. Roland Krakovka''' in der [https://www.stift-stlambrecht.at/ Stiftsapotheke St. Lambrecht]. Seine Broschüren und Teemischungen werden von dort in alle Himmelsrichtungen verschickt. Das vermehrte Postaufkommen ist Anlass, das Postamt in St. Lambrecht auszubauen.
Einige Zeit hält er seine „Sprechstunden“ im Wohnzimmer des Apothekers '''Mag. pharm. Roland Krakovka''' in der [https://www.stift-stlambrecht.at/ Stiftsapotheke St. Lambrecht]. Seine Broschüren und Teemischungen werden von dort in alle Himmelsrichtungen verschickt. Das vermehrte Postaufkommen ist Anlass, das Postamt in St. Lambrecht auszubauen.


Der Apotheker ist es auch, der zwei Jahre nach dem Tod von Franz Reinharter die Marke „St. Severin“ am 20. November 1968 zum ersten Mal schützen und eintragen lässt.
Der Apotheker ist es auch, der zwei Jahre nach dem Tod von Franz Reinharter die Marke „St. Severin“ am 20. November 1968 zum ersten Mal schützen und eintragen lässt.


Im Archiv der Stiftsapotheke [[Sankt Lambrecht|St. Lambrecht]], heute im Besitz der '''[https://www.gall.co.at/ Gall & Reidlinger OHG]''', geführt von '''Mag. pharm. Dieter Gall''', sind Arbeitsunterlagen und Originalrezepte von Pater Severin zu finden. Es sind kleine Briefchen mit dem Aufdruck „St. Severin“. Darin stecken dünne Zettelchen mit den Originalrezepten des Kapuzinerpaters. Noch 55 Jahre nach seinem Tod werden auch persönliche Teemischungen nach dem Originalrezept angefordert und verschickt.  
Im Archiv der Stiftsapotheke [[Sankt Lambrecht|St. Lambrecht]], heute im Besitz der '''[https://www.gall.co.at/ Gall & Reidlinger OHG]''', geführt von '''Mag. pharm. Dieter Gall''', sind Arbeitsunterlagen und Originalrezepte von Pater Severin zu finden. Es sind kleine Briefchen mit dem Aufdruck „St. Severin“. Darin stecken dünne Zettelchen mit den Originalrezepten des Kapuzinerpaters. Noch 55 Jahre nach seinem Tod werden auch persönliche Teemischungen nach dem Originalrezept angefordert und verschickt.  
(Abbildung einer Originalverschreibung)


Im Nachruf des Paters wird ein gedruckter Brief vom 7. März 1962 zitiert, den Pater Severin bei Bestellungen beigelegt hat:
Im Nachruf des Paters wird ein gedruckter Brief vom 7. März 1962 zitiert, den Pater Severin bei Bestellungen beigelegt hat:
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An anderer Stelle gibt es Vergleiche mit dem [[Johann Reinbacher|„Höllerhansl“]] [[Johann Reinbacher]] (1866 – 1935).  
An anderer Stelle gibt es Vergleiche mit dem [[Johann Reinbacher|„Höllerhansl“]] [[Johann Reinbacher]] (1866 – 1935).  


==== '''Wildbad Einöd''' ====
=== Wildbad Einöd ===
[[Datei:Pater Severin im Park von Wildbad Einöd.jpg|alternativtext=Pater Severin im Park von Wildbad Einöd|mini|Pater Severin im Park von Wildbad Einöd]]
[[Datei:Pater Severin im Park von Wildbad Einöd.jpg|alternativtext=Pater Severin im Park von Wildbad Einöd|mini|Pater Severin im Park von Wildbad Einöd]]
Ab dem Jahr '''1960''' findet Pater Severin Obhut im Kurhaus „Wildbad Einöd“, das anfangs noch im Privatbesitz von Herrn Ottensamer ist und 1965 von den Deutsch-Ordens-Schwestern aus Friesach gekauft wird. Lange kann er nicht im Kurhaus „Wildbad Einöd“ bleiben, zu groß sind die Unterschiede zwischen den Deutsch-Ordens-Schwestern und dem Kapuzinerpater.  
Ab dem Jahr '''1960''' findet Pater Severin Obhut im Kurhaus „Wildbad Einöd“, das anfangs noch im Privatbesitz von Herrn Ottensamer ist und 1965 von den Deutsch-Ordens-Schwestern aus Friesach gekauft wird. Lange kann er nicht im Kurhaus „Wildbad Einöd“ bleiben, zu groß sind die Unterschiede zwischen den Deutsch-Ordens-Schwestern und dem Kapuzinerpater.  
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Begraben wird Pater Severin, mit bürgerlichem Namen Franz Reinharter, am '''16. November 1966''' in Klagenfurt im Familiengrab des Konvents.
Begraben wird Pater Severin, mit bürgerlichem Namen Franz Reinharter, am '''16. November 1966''' in Klagenfurt im Familiengrab des Konvents.


=== '''Sein Lebenswerk''' ===
== Lebenswerk ==
Sein Lebenswerk, die „medizinischen Bücher“, mehr als 3.000 Seiten, sind seit seinem Tod unter Verschluss. Diese soll er an zwei junge Ärzte übergeben haben, in der Hoffnung, sie würden in ihrer Arbeit auf eine „organische Naturbehandlung“ übergehen. Eine Veröffentlichung daraus ist nicht bekannt.
Sein Lebenswerk, die „medizinischen Bücher“, mehr als 3.000 Seiten, sind seit seinem Tod unter Verschluss. Diese soll er an zwei junge Ärzte übergeben haben, in der Hoffnung, sie würden in ihrer Arbeit auf eine „organische Naturbehandlung“ übergehen. Eine Veröffentlichung daraus ist nicht bekannt.


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Von Gesprächen mit einem der Ärzte über Diätik und Heilkräuteranwendung wird ebenfalls berichtet.
Von Gesprächen mit einem der Ärzte über Diätik und Heilkräuteranwendung wird ebenfalls berichtet.


==== '''Sein literarisches Werk''' ====
=== Literarisches Werk ===
Pater Severins literarisches Wirken ist umfassend und vielfältig. Manches wurde gedruckt, manches nicht.  
Pater Severins literarisches Wirken ist umfassend und vielfältig. Manches wurde gedruckt, manches nicht.  


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