Kaiser Friedrich III.

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(Erz-)Herzog Friedrich V. von Österreich, auch König und später Kaiser Friedrich III. (* 21. September 1415, in Innsbruck, damals Grafschaft Tirol; † 19. August 1493, in Linz, damals Herzogtum Österreich ob der Enns) herrschte seit 1424 bzw. 1436 über die Herzogtümer Steiermark, Kärnten und Krain und seit 1440 über das Heilige Römische Reich, zunächst als dessen König und seit 1452 als dessen Kaiser.

Familie

Kaiser Friedrich III. heiratete am 16. März 1452 die Infantin Eleonore von Portugal[1]; mindestens fünf Kinder:

Überblick - Wichtigste Lebensdaten

  • 2. Februar 1440: Wahl zum römisch-deutschen König in w:Frankfurt am Main, 17. Juni 1442 Krönung in Aachen[1]
  • 19. März 1452: Kaiserkrönung in Rom, gemeinsam mit seiner Ehefrau.[1]

Friedrich III. in Legende und Sage

St. Maximilian

Im Zusammenhang mit seinem Sohn, dem späteren Kaiser Maximilian I., hat sich eine Sage gebildet, die seinen zum Zeitpunkt seiner Geburt noch ungebräulichen Vornamen erklärt. In deren Mittelpunkt steht allerdings nicht er, sondern Kaiser Friedrich III. Zu Beginn der Kriege um das Erbe der Grafen von Cilli gerät Friedrich in höchste Gefahr, gefangen genommen zu werden, als der Söldnerführer Hans von Witowec (Jan Vitovec ze Hrebene)[A 2] die Stadt Cilli (im heutigen Kroatien mit der Burg Obercilli vorübergehend in seine Gewalt bringt. Der Kaiser wird durch das Eingreifen des Heiligen Maximilian gerettet. Aus Dankbarkeit lässt Friedrich III., nachdem er die Stadt Cilli endgültig unter seine Herrschaft gebracht hat, die dem Heiligen dort geweihte Kirche, die schon vollkommen verfallen ist, wieder instandsetzen und gibt seinem Sohn und Erben, der wenig später geboren wird, den Namen seines Erretters.[2]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993)

Biographien

  • Heinrich Koller: Kaiser Friedrich III. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-13881-3, Rezension Sehpunkte (Die zurzeit aktuellste wissenschaftliche Biographie, quellenfundiert, basiert auf den Ergebnissen der neueren Forschung, informativ, sachlich und ausgewogen, Standardwerk)
  • Bernd Rill: Friedrich III. Habsburgs europäischer Durchbruch. Styria, Graz u.a. 1987, ISBN 3-222-11748-9. (Für ihre Entstehungszeit seriöse wissenschaftliche Biographie, die allerdings auf einer von der neueren Forschung inzwischen widerlegten Quellenbasis aufbaut, jedoch unterhaltsam, mit Überlegungen, die noch immer bedenkenswert sind)

Literatur zu Teilaspekten

    • Eva Bruckner: Formen der Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung habsburgischer Fürsten im Spätmittelalter, phil. Dissertation (ungedruckt), Wien, 2009, S. 199-249 digital (Beschäftigt sich mit den künstlerischen Hinterlassenschaften (Architektur, Bildwerke, Siegel etc.) der Habsburger zwischen 1379 und 1490, nur knappe, aber prägnante biographische Zusammenfassungen und Überblicke.)
  • Franz Fuchs, Paul-Joachim Heinig, Martin Wagendorfer (Hrsg.): König und Kanzlist, Kaiser und Papst. Friedrich III. und Enea Silvio Piccolomini in Wiener Neustadt (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 32). Böhlau, Wien u. a. 2013, ISBN 3-412-20962-7 (Sammelband)
  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 12) Böhlau, Köln u. a. 1993, ISBN 3-412-03793-1. Rezension (Sammelband)
  • Mirjam Kluger: Musik als Ausdrucksmittel von Herrscheridentität im 15. Jahrhundert am Beispiel von Kaiser Friedrich III., Diplomarbeit, Wien, 2013 (Mit einer zwar knappen, aber prägnanten und verständlichen biographischen Zusammenfassung)
  • Konstantin Moritz A. Langmaier: Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463). Ein Fürst im Spannungsfeld von Dynastie, Regionen und Reich (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 38). Böhlau, Köln u. a. 2015, ISBN 978-3-412-50139-6 (PDF) (Eine ausführliche Darstellung des Bruderzwistes, leider gelingt dem Autor keine wirklich objektive Darstellung, Friedrich ist bei ihm eindeutig der "Schurke", davon abgesehen eine umfangreiche, zudem informative, wissenschaftlich fundierte Arbeit.)
  • Susanne Wolf: Die Doppelregierung Kaiser Friedrichs III. und König Maximilians (1486–1493) (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 25). Böhlau, Köln u. a. 2005, ISBN 3-412-22405-7 (PDF 3,3 MB) (Nicht nur wegen der Vater-Sohn-Beziehung interessant, materialreich, quellenfundiert, informativ)

Allgemeine Darstellungen des 15. Jahrhunderts bzw. Darstellungen zu umfassenden Ereignissen (mit Friedrich III.)

  • w:Wilhelm Wilhelm Baum: : * Wilhelm Baum: Die Habsburger in den Vorlanden 1386–1486. Krise und Höhepunkt der habsburgischen Machtstellung in Schwaben am Ausgang des Mittelalters. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1993. (Materialreiche Arbeit zu einem Anfang der 1990er-Jahre in der Wissenschaft eher stiefmütterlich erforschten Themenbereich, im Vergleich zu späteren Arbeiten des Autors kommt Friedrich III. hier noch recht gut weg.)
  • Alois Niederstätter: Das Jahrhundert der Mitte. An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit (= [[w:Herwig Wolfram (Hrsg.): Österreichische Geschichte 1400-1522). Wien: Ueberreuter 1996
  • Franz Theuer: Der Raub der Stephanskrone. Der Kampf der Luxemburger, Habsburger, Jagiellonen, Cillier und Hunyaden um die Vorherrschaft im pannonischen Raum. Roetzer, Eisenstadt 1994, ISBN 3-85374-242-4. (Materialreiche Arbeit, die sich mit der Geschichte im Osten Österreichs beschäftigt)

Lexika-Artikel

  • Felix Czeike (Hrsg.): Friedrich III.. In: Historisches Lexikon Wien. Band 2, Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00544-2, S. 413–414. (interessant für Lokalhistoriker)
  • Georg Voigt: Friedrich III. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 448–452. (wissenschaftlich überholt, nur mehr als Zeitdokument für die Entstehungszeit von Interesse)
  • Constantin von Wurzbach: 6. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 265. Theil. , Wien Bitte Band und Seitenzahlen korrekt angeben!, S. 272Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „friedrich“ ([http://Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BLKÖ, Zeile 769: bad argument #2 to 'format' (number expected, got nil) Digitalisat]). (wissenschaftlich überholt, nur mehr als Zeitdokument für die Entstehungszeit von Interesse)
  • Vorlage:NDB (wissenschaftlich überholt, nur mehr als Zeitdokument für die Entstehungszeit von Interesse)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Rudolf Lehr: LandesChronik Oberösterreich. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 93
  2. vgl.St. Maximilian auf Sagen.at

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst nach dem Wiener Kongress mit einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt.
  2. Anders als in der Sage behauptet wird, hatte der historische Hans von Witowec keinen Verrat am Kaiser begangen, sondern er stand zu dieser Zeit noch im Dienst der Witwe des Grafen von Cilli, nachdem er zuvor diesem gedient hatte, oder bereits im Dienst des ungarischen Königs Ladislaus Posumus, der ebenfalls Anspruch auf das Erbe der Grafen von Cilli erhoben hatte. Wenige Monate später wechselte er in den Dienst von Friedrich III.