Grabhügel von Lebing

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Der Grabhügel von Lebing, auch das Lebinger Hügelgrab oder das Römergrab von Lebing, ist ein restaurierter Grabstein mit rekonstruiertem Grabhügel aus der Zeit um 200 nach Christus in Lebing bei Rohrbach an der Lafnitz. Um den Grabstein stehen Glassäulen mit Replikaten der Grabbeigaben und einem Original. Die Anlage wird von einem Stahldach geschützt.

Geschichte

Vor 1800 Jahren verstarb das wohlhabende junge Ehepaar Sextus Sacretius Priscus und Capitonia Iulia aus Flavia Solva, dem heutigen Wagna bei Leibnitz, im Alter von 26 und 20 Jahren. Die Eltern der jungen Frau leisen den Grabstein für ihre Tochter und ihren Schwiegersohn erstellen. Die Asche der beiden Verstorbenen in einer feierlichen Zeremonie mit einigen Grabbeigaben beigesetzt. Es wurde ein großer Erdhügel über der Grabkammer aufgeschüttet. Der Grabstein wurde vor dem Eingang durch einen Gneisblock stabilisiert aufgestellt.

Grabstein

Der Grabstein besteht aus einem Portrait der beiden Verstorbenen sowie einer darunterliegenden Inschrift, die durch einen mit Blattranken verziertem Zierstreifan getrennt sind sowie einer Stelenbekrönung.

Stelenbekrönung

In der Stelenbekrönung über dem Portrait sind zwei nach außen liegende Löwen die einen Eberkopf unter ihren vorder Pranken halten sowie ein bärtiges Männergesicht zwischen den beiden mit Tierohren und einem Kopfausatz in Zylinderform.

Portrait

Das Portrait zeigt das Ehepaar Hand in Hand, was ihre Verbindung, die über den Tod hinaus geht, symbolisieren soll. Sextus Sacretius Priscus hällt in der anderen Hand eine Schriftrolle.

Inschrift

Die lateinische Inschrift ist zu einem großen Teil erhalten,

„D(is) M(anibus) P(ositum) S(exto) SACRETIO PRISCO Q(uirina) SOL(va) GENERO P(ientssimo) AN(norum) XXVI ET CAPIT(oniae) IVLI(a)E FIL(iae) P(ientissimae) AN(norum) XX IVSTINVS SIMILIS (scil. fillius) ET CAPITONIA INGENVINA CON(iuges) [...]“

was übersetzt heißt:

„Den Totengöttern geweit. Für Sextus Sacretius Priscus aus dem Stimmbezirk Quirina, (Heimatgemeinde Flavia) Solva, dem liebevollsten Schwiegersohn, (der) im Alter von 26 Jahren (verstorben ist)sowie für (unsere) liebevollste Tochter Capitonia Julia (verstorben) mit 20 Jahren. Justunus Similis seine Gattin Capitonia Ingenuina [...]“

Grabbeigaben

Dem Ehepaar wurden einige Grabbeigaben mitgegeben. Sie sollten ihnen ein schönes Leben im Jenseits sichern. Darunter waren: eine Öllampe erstellt vom Töpfer Ursus, eine Dreifußschale mit Deckel, ein typisches Speise- und Kochgeschirr, ein Kochtopf mit Kammstrichverzierung, eine Glasflasche sowie einige Webstuhlgewichte.

Fund

Im Jahr 1981 legte der Grundbesitzer Vinzenz Hammerl vulgo Holzer während des Ackerns einen Teil des Grabsteins frei. Dieses Stück zeigte den unteren Teil des Portraits der beiden Verstorbenen sowie einen Teil der Inschrift.

Der nächste Fund, ein weiterer Teil des Portraits, der Kopf von Capitonia Iulia, welcher 2005 erneut beim Ackern freigelegt wurde, führte zu einer archäologischen Grabung durch das Bundesdenkmalamt im Jahr 2006. Dabei wurden weitere Teile des Grabsteines, wie der Kopf des Sextus Sacretius Priscus freigelegt. Auch fand man den Grabhügel mit Grabkammer, sowie dir Überreste der Grabbeigaben und des Leichenbrands.

Überdachung

Im Jahr 2009 begann die Planung und Umsetzung der Überdachung des wiederaufgebauten Grabes mit einem Stahldach. Diese künstlerische Konsturktion soll es unter auch vor Wettereinflüssen schützen. Für das Design dieser Wurde der steirische Architekt Klaus Kada beauftragt. Diese Konstruktion wurde 2010 mit dem Österreichischen Bauherrenpreis aus gezeichnet.

Eröffnung

Die Grabstele wurde am 11. Oktober 2009 in einer Feier eröffnet. Für Musik sorgten die Eichberger Brass Boys. Bürgermeister Peter Uhl, Architekt Klaus Kada und Dr. Bernhard Herbert vom Bundesdenkmalamt hielten Reden. Die Gäste wurden mit kostenlosem Imbiss versorgt. Der ORF hielt die Veranstaltung mit einem Kamerateam fest.

Ausstellung

Einzelnachweise

Weblinks

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