Allentsgschwendt

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Allentsgschwendt (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Allentsgschwendt
Allentsgschwendt (Österreich)
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Ganzseitige Karten48.498888888915.3413888889
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Krems-Land (KR), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Krems an der Donau
Pol. Gemeinde Lichtenau im Waldviertel
Koordinaten 48° 29′ 56″ N, 15° 20′ 29″ O48.498888888915.3413888889703Koordinaten: 48° 29′ 56″ N, 15° 20′ 29″ Of1
Höhe 703 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 154 (1. Jän. 2022)
Fläche d. KG 4,945296 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 04259
Katastralgemeinde-Nummer 12001
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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154

Allentsgschwendt ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Marktgemeinde Lichtenau im Waldviertel im Bezirk Krems-Land in Niederösterreich.

Lage

Das Dorf liegt westlich von Lichtenau. Die Landesstraße L76 führte bis Sommer 2022 durch den Ort und umfährt diesen seither nördlich.[1]

Geschichte

Die früheste urkundliche Nennung des ursprünglich landesfürstlichen Lehens stammt aus dem Jahre 1303. Der Name des Ortes lässt sich auf den Vornamen „Adalhart“ sowie auf das althochdeutsche „suetan“ zurückführen, das schwinden machen oder roden bedeutet. Beim Ort gab es eine kleine Burganlage, deren Lage heute nicht mehr lokalisiert werden kann. Im 14. Jahrhundert sind hier die Herren von Maissau als Besitzer nachgewiesen, die auch die Patrone der hiesigen Pfarrkirche waren. Die Pfarre von Allentsgschwendt geht auf das Jahr 1332 zurück. Ab 1476 war die Burg vermutlich im Besitz des Landesfürsten und 1498 belehnte Kaiser Maximilian I. den Kärntner Knappen Kaspar Bschänick mit dem „Lichtenau-Hof“, zwei Höfen zu Allentsgschwendt und den dazugehörigen Gründen als Belohnung für seine Dienste. 1532 bestätigt Ferdinand I. dieses Lehen den Söhnen von Kaspar Bschänick. Der Nachfahre Ägidius Bschänick wurde 1554 in den Ritterstand erhoben. 1587 gelangte der Besitz an den protestantischen Wolf Christoph Veldendorfer von Wardein zu Baumgarten. Nachdem die Burg zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges von den Böhmen geplündert und niedergebrannt worden war, wurde sie dem Verfall preisgegeben, wovon 1639 die Erwähnung „Adeliges Purkstall zu Allentsgschwendt ist durch Kriegsfeuer abgebrannt und nur die Mauern stehen“ zeugt. 1658 gelangt das Gut an Bernhard Zäggler, ihm folgt 1662 Matthias Ernst Spindler und 1664 Adam Max Graf von Trautmannsdorf und war seither Bestandteil der Herrschaft Brunn am Walde. Ein im Ort liegender Meierhof war bis etwa 1840 in Verwendung und verfiel danach.

Im Jahr 1938 war laut Adressbuch von Österreich in der Ortsgemeinde Allentsgschwendt ein Fleischer, zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler, drei Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Sägewerk, ein Sattler, zwei Schmiede, ein Schneider, ein Schuster, ein Stechviehhändler, ein Tischler, ein Viktualienhändler und mehrere Landwirte ansässig.[2]

Ehemalige Burganlage

Über die beim Ort gelegene Burg wird berichtet, dass sie im Jahr 1619 von einfallenden böhmischen Truppen niedergebrannt und danach nicht wieder aufgebaut wurde. Zur Lage der ehemaligen Burg gibt es mehrere Vermutungen, jedoch kaum Funde, mit denen man eine dieser Vermutungen stützen könnte. Die Burg könnte im Bereich des späteren Meierhofes gewesen sein, wofür es aber beim Meierhof keinerlei Funde gibt, die diese Vermutung bestätigen. Die Burg könnte auf dem Hohenwarth (725 m ü. A.) südlich von Allentsgschwendt gewesen sein, wofür ebenso nur spärliche Funde sprechen. Die Burg könnte bei der Kirche gewesen sein, es könnte eine Burg-Kirchen-Anlage gewesen sein, jedoch gibt es auch dafür keine eindeutigen Belege.

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche Allentsgschwendt, hl. Lorenz, eine kleine, im Baukern romanische Kirche

Persönlichkeiten

  • Hans-Dieter Roser (1941–2022), Historiker, Germanist, Musik- und Theaterwissenschafter und Dramaturg, wurde hier geboren

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Weiskern: Topographie von Niederösterreich, in welcher alle Städte, Märkte, Klöster, Schlösser, Herrschaften, Landgüter, Edelsitze, Freyhöfe, namhafte Örter u.d.g. angezeigt werden., Druckerei Joseph von Kurzböck, Band 1, Wien 1768, S. 31 (Alendsgschwend in der Google-Buchsuche)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verkehrsfreigabe der Umfahrung Allentsgschwendt. In: APA-OTS. 19. August 2022, abgerufen am 7. Jänner 2023.
  2. Allentsgschwendt. In: Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft. Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938, S. 185 (PDF auf findbuch.at).