Hans Staud

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Heute ist die Nikolauskapelle in Obernberg am Brenner, zu deren Kirchenvögten Hans Staud gehörte, die dortige Pfarrkirche.

Hans Staud (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, nach 1454[A 1]) war im 15. Jahrhundert Gerichtsvertreter der Grafschaft Tirol für ein Gericht im heutigen Bundesland Tirol.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft, den familiären Hintergrund und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Gerichtsboten Hans Staud ist nicht viel überliefert. Jener Hans Staud, der 1526 seine Anteile am Hafenlueger Hof am Obernberg verkaufte, könnte einer seiner Nachfahren gewesen sein.[1]

Leben

1445 war Hans Staud einer der Vertreter der Leute von Gries am Brenner, die wegen einer verweigerten Abgabe (ein "Zehnt") einen Rechtstreit mit Konrad, dem Pfarrer zu Matrei, dessen Vikar Wilhelm Treuttinger und Viktor Trautson hatten. Ob er auch ident mit jenem Hans Staudlein zu Trins war, der 1448 eine Rente oder Abgabe ("ewiges Geld") aus einer Hofstatt zu Matrei bezog, ist unsicher.[1]

Hans Staud war 1454 im Besitz des halben Marchhofes in Obernberg am Brenner. Ob ihm auch der dortige Staudhof gehörte oder er auf diesem ansässig war, lässt sich nicht nachweisen.[1] Am 23. September 1453 wurde Hans Staud, gemeinsam mit Augustin Heuerling, von Christian Hueber, dem Richter des Gerichtes Matrei, bevollmächtigt, dieses auf dem "gemainen" Landtag zu Innsbruck zu vertreten.[2] Ein Jahr später waren er und Augustin Heuerling Gegner in einem Rechtsstreit zwischen der Nikolauskapelle in Obernberg und dem Markt Matrei. Es ging dabei um den Besitz von zwei Äckern in der Umgebung von Matrei, die Heinrich Narr, ein Bürger von Matrei, angeblich 1454 vom Gerichtsboten Michael von Silz, dem früheren Richter zu St. Petersberg (heute Teil der Gemeinde Silz), gekauft hatte. Hans Staud gehörte zu den Kirchenpröpsten der Nikolauskapelle, Augustin Heuerling vertrat gemeinsam mit anderen Bürgern aus Matrei dessen Interessen.[3]

Literatur

  • Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol. Die Gerichte und ihre Vertreter auf den Landtagen vor 1500 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 41). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, 2017. ISBN 978-3-7030-0941-9

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 407
  2. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 269 und S. 406
  3. vgl. Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 272, S. 280 und S. 336

Anmerkungen

  1. Nach Hinweisen in Adelina Wallnöfer: Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol, 2017, S. 406 und S. 407