Waldemar Goldschmidt

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Waldemar Goldschmidt (* 1. Dezember 1886 in Bukarest in Rumänien; † 15. Mai 1947 in Stockholm in Schweden) war Mediziner und Hochschullehrer in Wien, bevor er vertrieben wurde.

Leben

Waldemar Goldschmidt, der Sohn des Bankdirektors des Wiener Bankvereins in Bukarest Jules Goldschmidt (?-1921), studierte nach seiner Matura in Bukarest ab dem Jahr 1904 an der Universität Wien Medizin u.a. bei Emil Zuckerkandl und Julius Tandler und promovierte 1910 zum Dr.med. Im Jahr 1911 kam er als Operateur an die 1. chirurgische Universitätsklinik im Allgemeinen Krankenhaus. Noch bevor er im Ersten Weltkrieg als Regimentsarzt der k. u. k. Armee diente, wurde er schon 1913 beim Balkankrieg auf bulgarischer Seite.

Im Krieg selbst geriet er in russische Kriegsgefangenschaft und übernahm in Moskau die medizinische Betreuung der Kriegsgefangenen. Dort lernt er seine spätere Frau, die Schwedin Elsa Björkman kennen, die sich dort ebenfalls als Angehörige des Schwedischen Roten Kreuzes um die Gefangenen kümmerte.

Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft nach Wien erhielt er eine Stelle an der 1. chirurgischen Universitätsklinik unter Anton von Eiselsberg. 1919 kam auch Elsa wieder von Schweden nach Wien zu ihm und im Jahr 1921 heirateten die beiden.

Im Jahr 1924 habilitierte sich Goldschmidt und wurde Privatdozent für Chirurgie an der Universität Wien und eröffnete auch eine Privatordination in Alsergrund. Auch im Rothschild-Spital der IKG war er Primarius der chirurgischen Abteilung. Sein Hauptinteresse lag in der Erforsdchung von Krebserkrankungen. In der österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit hatte er einen Sitz im Vorstand.

Kurz nach dem Anschluss verlor wegen seiner jüdischen Herkunft sämtliche unversitären Funktionen und Ämter und wurde auch aus der Ärztekammer ausgeschlossen.

Er konnte noch Ende März 1938 Österreich verlassen und emigrierte nach Stockholm. Dort konnte er an einem Forschungsarbeit am Karolinska Institutet arbeiten. Sein Bruder Edmund, ein Investor floh 1939 zuerst nach Brüssel, dann weiter nach New York, wo er 1976 starb.

Im Jahr 1947 verstarb er 61-jährig in Stockholm.

Literatur

Weblinks

  • Waldemar Goldschmidt im Gedenkbuch für die Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Wien 1938