Unterloisdorf: Unterschied zwischen den Versionen

K
K (→‎Vereine: Textergänzungen)
 
(8 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 18: Zeile 18:
|Längengrad              = 16.53249
|Längengrad              = 16.53249
|Höhe                    = 237
|Höhe                    = 237
|Fläche                  =  
|Fläche                  = 8,45 km²
|Dim                    =  
|Dim                    =  
|Einwohner              = 222
|Einwohner              = 222
Zeile 31: Zeile 31:
|Quellen                = http://www.ns-quellen.at/grundbuch_anzeigen_detail.php?grundbuch_id=336611&action=B_Read
|Quellen                = http://www.ns-quellen.at/grundbuch_anzeigen_detail.php?grundbuch_id=336611&action=B_Read
}}
}}
Unterloisdorf ([[W:Ungarische Sprache|ungarisch]]: ''Alsólászló'', [[W:Kroatische Sprache|kroatisch]]: ''Dolnji Loštrof'') ist ein Ortsteil der Großgemeinde [[Mannersdorf an der Rabnitz]], die im [[Bezirk Oberpullendorf]] ([[W:Burgenland|Burgenland]]) liegt.  
Unterloisdorf ([[W:Ungarische Sprache|ungarisch]]: ''Alsólászló'', [[W:Kroatische Sprache|kroatisch]]: ''Dolnji Loštrof'') ist ein Ortsteil der Großgemeinde [[Mannersdorf an der Rabnitz]], die im [[Bezirk Oberpullendorf]] ([[W:Burgenland|Burgenland]]) liegt.


== Lage ==
== Lage ==
Zeile 43: Zeile 43:
Im Zuge der [[w:Belagerung von Kőszeg|Belagerung von Kőszeg]] im Jahre [[1532]] wurde das Gebiet um Unterloisdorf verwüstet. Während dieser 25-tägigen Belagerung legten [[w:Osmanisches Reich|osmanische]] Streifscharen, die sogenannten [[w:Akıncı|Akıncı]], das Umland von [[w:Kőszeg|Kőszeg (Güns)]] in Schutt und Asche. Nach Abbruch der Kampfhandlungen marschierte das türkische Hauptheer (300.000 Menschen, darunter ein [[w:Tross|Tross]] mit ca. 100.000 Mann) über das Burgenland und die [[Steiermark]] nach Süden ab. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht, die Bewohner entweder ermordet oder versklavt. Auch Unterloisdorf teilte dieses Schicksal. Das verwüstete Gebiet wurde ab [[1568]] durch [[W:Burgenlandkroaten|kroatische]] Siedler, welche die Grundherrn ins Land holten, wieder aufgebaut.  
Im Zuge der [[w:Belagerung von Kőszeg|Belagerung von Kőszeg]] im Jahre [[1532]] wurde das Gebiet um Unterloisdorf verwüstet. Während dieser 25-tägigen Belagerung legten [[w:Osmanisches Reich|osmanische]] Streifscharen, die sogenannten [[w:Akıncı|Akıncı]], das Umland von [[w:Kőszeg|Kőszeg (Güns)]] in Schutt und Asche. Nach Abbruch der Kampfhandlungen marschierte das türkische Hauptheer (300.000 Menschen, darunter ein [[w:Tross|Tross]] mit ca. 100.000 Mann) über das Burgenland und die [[Steiermark]] nach Süden ab. Dabei wurden zahlreiche Ortschaften dem Erdboden gleichgemacht, die Bewohner entweder ermordet oder versklavt. Auch Unterloisdorf teilte dieses Schicksal. Das verwüstete Gebiet wurde ab [[1568]] durch [[W:Burgenlandkroaten|kroatische]] Siedler, welche die Grundherrn ins Land holten, wieder aufgebaut.  


In den Jahren [[1605]]/[[1606]] erfolgte eine weitere Zerstörung des Ortes. Dieses Mal waren die [[w:Heiducken|Heiducken]] des [[w:Stephan Bocskai|Stephan Bocskais]] die Übeltäter. Aber Unterloisdorf erholte sich auch von diesem Schicksalsschlag und war bis [[1622]] nicht nur wieder aufgebaut sondern sogar noch vergrößert worden.
In den Jahren [[1605]]/[[1606]] erfolgte eine weitere Zerstörung des Ortes. Dieses Mal waren die [[w:Heiducken|Heiducken]] des [[w:Stephan Bocskai|Stephan Bocskais]] die Übeltäter. Aber Unterloisdorf erholte sich auch von diesem Schicksalsschlag und war bis 1622 nicht nur wieder aufgebaut sondern sogar noch vergrößert worden.


Der Bevölkerungsstand war im Jahr [[1785]] mit 432 Personen fast doppelt so hoch als heute.<ref>[http://unterloisdorf.at/?p=auszug-aus-der-ortschronik Auszug aus der Ortschronik], Auszug aus der Ortschronik von Unterloisdorf. Abgerufen am 10. Juni 2015. </ref>
Der Bevölkerungsstand war im Jahr 1785 mit 432 Personen fast doppelt so hoch als heute.<ref>[http://unterloisdorf.at/?p=auszug-aus-der-ortschronik Auszug aus der Ortschronik], Auszug aus der Ortschronik von Unterloisdorf, abgerufen am 10. Juni 2015. </ref>


== Gebäude ==
== Gebäude ==
Zeile 58: Zeile 58:


== Ausgrabungen ==
== Ausgrabungen ==
[[2012]]: Im Rahmen des Baus eines [[w:Hochwasserrückhaltebecken|Hochwasserrückhaltebeckens]] bei der Mühle{{Coordinate|simple=y|text=ICON1|NS=47.4389514|EW=16.5251467|name=Hochwasserrückhaltebeckens Unterloisdorf|type=landmark|region=AT-1}} wurden [[w:Mittelalter|mittelalterliche]] Strukturen gefunden, die aus dem [[11. Jahrhundert]] stammten. Bei der Notgrabung wurden außerdem Spuren entdeckt, welche auf Eisenverhüttung mittels [[w:Rennofen|Rennöfen]] hindeuteten. Außerdem fand man viele [[w:Keramik|Keramik]]-Überreste und Tierknochen.<ref name="Pannarch Ausgrabungen">[http://www.pannarch.at/index.php/component/k2/item/6-grabung-unterloisdorf Ausgrabung Unterloisdorf], Webseite www.pannarch.at, abgerufen am 17. Juni 2015</ref>
[[2012]]: Im Rahmen des Baus eines [[w:Hochwasserrückhaltebecken|Hochwasserrückhaltebeckens]] bei der Mühle{{Coordinate|simple=y|text=ICON1|NS=47.4389514|EW=16.5251467|name=Hochwasserrückhaltebeckens Unterloisdorf|type=landmark|region=AT-1}} wurden [[w:Mittelalter|mittelalterliche]] Strukturen gefunden, die aus dem 11. Jahrhundert stammten. Bei der Notgrabung wurden außerdem Spuren entdeckt, welche auf Eisenverhüttung mittels [[w:Rennofen|Rennöfen]] hindeuteten. Außerdem fand man viele [[w:Keramik|Keramik]]-Überreste und Tierknochen.<ref name="Pannarch Ausgrabungen">[http://www.pannarch.at/index.php/component/k2/item/6-grabung-unterloisdorf Ausgrabung Unterloisdorf], Webseite www.pannarch.at, abgerufen am 17. Juni 2015</ref>


[[2014]]: Beim Bau der Verlängerung der [[W:Pullendorfer Straße|Landesstrasse B61a]] wurden ebenfalls zahlreiche archäologische Funde gemacht{{Coordinate|simple=y|text=ICON1|NS=47.4455934|EW=16.5237128|name=Ausgrabungen Unterloisdorf|type=landmark|region=AT-1}}. So konnte man zwischen den Ortschaften Unterloisdorf und Oberloisdorf einen ehemaliger römischen Friedhof mit einem besonderen Offiziersgrab freilegen. Das Ungewöhnliche an diesem Grab aus dem [[5. Jahrhundert]] war die Form der Bestattung. Dem Leichnam war eine Pflugschar auf die Brust gelegt und seine Beine waren mit einem Gürtel zusammen gebunden worden. Diese Maßnahmen ergriff man in grauer Vorzeit, um bei einem [[w:Wiedergänger|Wiedergänger]] zu verhindern, dass er nochmals aus seinem Grab steigt. Der Tote wurde daher in der Presse als ''Vampir von Unterloisdorf'' bezeichnet.<ref name="TipsAusgrabungen">[http://www.tips.at/news/oberpullendorf/kultur/295272-sensation-vampir-bei-grabungen-fuer-s31-verlaengerung-entdeckt Sensation: "Vampir" bei Grabungen für S31-Verlängerung entdeckt], Webseite www.tips.at, abgerufen am 17. Juni 2015</ref>
Beim Bau der Verlängerung der [[Landesstrasse B61a]] im Jahr 2014 wurden ebenfalls zahlreiche archäologische Funde gemacht{{Coordinate|simple=y|text=ICON1|NS=47.4455934|EW=16.5237128|name=Ausgrabungen Unterloisdorf|type=landmark|region=AT-1}}. So konnte man zwischen den Ortschaften Unterloisdorf und Oberloisdorf einen ehemaligen römischen Friedhof mit einem Offiziersgrab freilegen. Das Ungewöhnliche an diesem Grab aus dem 5. Jahrhundert war die Form der Bestattung. Dem Leichnam war eine Pflugschar auf die Brust gelegt und seine Beine waren mit einem Gürtel zusammen gebunden worden. Diese Maßnahmen ergriff man in grauer Vorzeit, um bei einem [[w:Wiedergänger|Wiedergänger]] zu verhindern, dass er nochmals aus seinem Grab steigt. Der Tote wurde daher in der Presse als ''Vampir von Unterloisdorf'' bezeichnet.<ref name="TipsAusgrabungen">[http://www.tips.at/news/oberpullendorf/kultur/295272-sensation-vampir-bei-grabungen-fuer-s31-verlaengerung-entdeckt Sensation: "Vampir" bei Grabungen für S31-Verlängerung entdeckt], Webseite www.tips.at, abgerufen am 17. Juni 2015</ref>


== Sicherheit ==
== Sicherheit ==
Zeile 73: Zeile 73:


== Volksschule Unterloisdorf ==
== Volksschule Unterloisdorf ==
Die Volksschule in Unterloisdorf wurde im Jahr 1799 gegründet. Im August 2010 wurde die Schule aufgrund von zu kleiner Schüleranzahl geschlossen. Die Schule wurde meistens einklassig für alle vier Schulstufen geführt.  
Die Volksschule in Unterloisdorf wurde im Jahr [[1799]] gegründet. [[1956]] erfolgte der Neubau des zuletzt benutzten Gebäudes, bevor die Schule [[2010]] wegen zu geringer Schülerzahl geschlossen werden musste. Während ihres Bestehens wurde sie meist einklassig für alle vier Schulstufen geführt.  
1956 wurde das heutige Schulgebäude mit Lehrerwohnung errichtet. Als die Schule 2001/02 generalsaniert wurde, wich der Schulbetrieb in das Gebäude der alten Schule aus (heutiges Vereinsgebäude "DZU").<ref name="volkschule_ul">[http://www.unterloisdorf.at/vsu/ vsu.unterloisdorf.at], Webseite der Volksschule Unterloisdorf, abgerufen am 17. Juni 2015</ref>


Die größte Schüleranzahl wurde [[1989]] erreicht. In den Jahren [[1997]] bis [[1999]] drohte der Schule die Schließung, da die Schüleranzahl unter 10 gesunken war.


Die Schüleranzahl bewegte sich meistens um die 15 Schüler. Die meiste Schüleranzahl wurde 1989 erreicht. In den Jahren 1997 bis 1999 drohte der Schule die Schließung da die Schüleranzahl unter 10 gesunken war.
{| class="wikitable sortable"
{| class="wikitable sortable"
|- class="hintergrundfarbe5"
|- class="hintergrundfarbe5"
Zeile 159: Zeile 158:
| {{SortKey|10}} <center>10</center>
| {{SortKey|10}} <center>10</center>
|}
|}
[[Kategorie:Mannersdorf an der Rabnitz]]
[[Kategorie:In Bearbeitung durch HTL Pinkafeld|5]]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 168: Zeile 164:
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Unterloisdorf}}
{{Commonscat|Unterloisdorf}}
{{HTLPinkafeld-Projekt|2014/15}}
[[Kategorie:Mannersdorf an der Rabnitz]]
[[Kategorie:Ort im Bezirk Oberpullendorf]]