Ulrich Riederer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Dezember 2017, 16:25 Uhr

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Ulrich Riederer (* um 1406; † 11. oder 13. Dezember 1460, vermutlich in Wiener Neustadt, damals Herzogtum Steiermark[1] in Wiener Neustadt war einer der wichtigsten Ratgeber des späteren Kaiser Friedrichs III. an dessen Hof in Wiener Neustadt.

Herkunft

Ulrich Riederer stammte aus dem damaligen Herzogtum Baiern[A 1]. Er war der Sohn von Eberhard Riederer aus Aichach, dem Landrichter des Herzogs von Niederbaiern, aus dessen zweiter Ehe mit Barbara.[2] Dass er mit der Adelsfamilie Riederer von Paar verwandt war, wird in der neueren Literatur eher ausgeschlossen.[3]

Ausbildung

Im Wintersemester 1422 studierte Ulrich Riederer die Rechte an der Universität in Wien. Welche weiteren Schulen und Universitäten er besucht hat, wann und wo er den Titel des Lizenziaten und später des Doktors beider Rechte, die er später führte, erlangt hat, ist nicht geklärt.[4]

Leben

Ulrich Riederer war zunächst im Dienst von Herzog Ludwig (VII.) von Bayern-Ingolstadt ("Ludwig dem Gebarteten"), den er als Gesandter 1440 in der Auseinandersetzung mit seinem gleichnamigen Sohn ("Ludwig dem Buckligen") am Königshof Friedrichs III. vertrat.[5] Im Herbst 1442 wechselte er an den Hof von Friedrich III.[6]. Spätestens nach dem Rom-Zug gelangte er dort als gelehrter Rat und Diplomat des Kaisers in einer Zwischenposition zwischen dem Herrscher, dessen Kammer und dem Kammergericht sowie den Kanzleien.[7] Im Dezember 1962 wurde er in Wiener Neustadt auf offener Straße ermordet.



Pfründen und Vermögen

1448 wurde Ulrich Riederer ein Dispens erteilt, der es ihm erlaubte, mehrere Benefizien in Besitz zu haben. Danach vereinigte er in der Folge eine ganze Reihe von Pfarrpfründen im Heiligen Römischen Reich. Auf dem Gebiet der späteren Republik Österreich gehörte ihm zum Beispiel die Pfarrkirche St. Valentin mit der Kapelle St. Katharina in Großrußbach, damals eine der reichsten Pfarreien des Herzogtums Österreich, die die Landesfürsten bevorzugt an ihre Kanzleiangehörigen vergaben. Nach seinem Tod wurde der größte Teil seiner Pfründen und Besitzungen vom Kaiser eingezogen.[8]

Persönlichkeitsprofil

Der Kanzleisekretär Johann Tröster charakterisierte Ulrich Riederer in seinem 1454 geschriebenen Dialog De amore als schlagfertigen Redner mit bedeutender Überzeugungsgabe[9], was ein Hinweise dafür ist, welchen Fähigkeiten Dennoch scheint es, dass Ulrich Riederer bei seinen Zeitgenossen nicht besonders beliebt war.

Beurteilung

Der Nachruf, den Enea Silvio de Piccolomini für Ulrich Riederer verfasste, ist keineswegs allzu schmeichelhaft[10] Es hat den Anschein, dass Riederer bei seinen Zeitgenossen eher umstritten war. Ein Grund könnte der Umstand gewesen sein, dass im trotz bürgerlicher Herkunft eine ausgesprochen erfolgreiche Karriere am Hof des Kaisers beschieden war, wegen der er sicher auch beneidet wurde. Für Höherrangige dürfte er als Aufsteiger gegolten haben.[11]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), siehe Bd. 3, unter Register der Personen- und Ortsnamen, S. 1746
  • Christine Reinle: Ulrich Riederer (ca. 1406–1462). Gelehrter Rat im Dienste Kaiser Friedrichs III. (= Mannheimer historische Forschungen. Bd. 2). Palatium Verlag im J-und-J Verlag, Mannheim 1993, ISBN 3-920671-09-0 (Zugleich: Mannheim, Universität, Dissertation, 1992/93).

Anmerkungen

  1. vgl. Christine Reinle: Ulrich Riederer (ca. 1406–1462), S. 567
  2. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 688
  3. vgl. Christine Reinle: Ulrich Riederer (ca. 1406–1462), 1993, S. 99f.
  4. vgl. Christine Reinle: Ulrich Riederer (ca. 1406–1462), 1993, S. 89
  5. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 691
  6. vgl. Christine Reinle: Ulrich Riederer (ca. 1406–1462), 1993, S. 90
  7. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 693.
  8. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1993, Bd. 1, S. 693f.
  9. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), Bd. 1, S. 689.
  10. Christine Reinle: Ulrich Riederer (ca. 1406–1462), 1993, S. 87
  11. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), Bd. 1, S. 690.

Anmerkungen

  1. Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem Wiener Kongress im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.
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