Wasserstube im Frödischtal: Unterschied zwischen den Versionen

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== Name ==
== Name ==
''Stube'' bedeutet im weiteren Verständnis früher einen eingeschlossenen Raum, in noch weiterem Verständnis ein Behältnis. Es wurde, neben der Wasserstube, z. B. auch die Wortzusammensetzung Glockenstube, Feuerstube oder Brunnenstube verwendet, während heute im allgemeinen Sprachgebrauch vor allem nur noch ein beheizbarer Wohnort (die [[w:Stube|Stube]]) damit gemeint ist (siehe auch: Wohnstube, Gaststube, Kinderstube, Krankenstube, Schreibstube, Studierstube, Wachstube, Badstube etc.).<ref>[[w:Johann Christoph Adelung|Johann Christoph Adelung]]: ''Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart'', Ausgabe Wien 1811, Suchwort: ''Die Stube''.</ref>
''Stube'' bedeutet im weiteren Verständnis früher einen eingeschlossenen Raum, in noch weiterem Verständnis ein Behältnis. Es wurde, neben der Wasserstube, z. B. auch die Wortzusammensetzung Feuerstube oder Badstube verwendet, die heute ebenfalls ungebräuchlich sind. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird vor allem das Wort [[w:Stube|Stube]] noch für einen beheizbaren Wohnort/-raum (siehe auch: Wohnstube, Gaststube, Kinderstube, Krankenstube, Schreibstube, Studierstube, Wachstube etc.).<ref>[[w:Johann Christoph Adelung|Johann Christoph Adelung]]: ''Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart'', Ausgabe Wien 1811, Suchwort: ''Die Stube''.</ref> bzw. auch für unbeheizte Räume wie z. B. die Glockenstube oder die Brunnenstube verwendet.


== Lage ==
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Die Wasserstube im Frödischtal wurde 1825 von den Gemeinden [[Sulz (Vorarlberg)|Sulz]] und [[Röthis]] erstellt. Erst 1882 trat die Gemeinde Zwischenwasser der Triftkonkurrenz bei. Auch andere Interessierte konnten gegen Entgelt ihr Holz von der Triftkonkurrenz triften lassen.
Die Wasserstube im Frödischtal wurde 1825 von den Gemeinden [[Sulz (Vorarlberg)|Sulz]] und [[Röthis]] erstellt. Bereits zuvor bestand etwas weiter heraussen eine ähnliche Einrichtung für die Trift.<ref>Georg Keckeis in: ''Röthis und Viktorsberg'', Bregenz 1908, S. 94.</ref> Erst 1882 trat die Gemeinde Zwischenwasser der Triftkonkurrenz bei. Auch andere Interessierte konnten gegen Entgelt ihr Holz von der Triftkonkurrenz triften lassen.


1898 wurde die Staumauer erhöht und im Herbst 1910, nach einem großen Junihochwasser, wieder hergerichtet, mit Bruchsteinmauerwerk und einem zusätzlichen Lehmmantel verstärkt. 1945 war die Anlage wieder reparaturbedürftig.  
1898 wurde die Staumauer erhöht und im Herbst 1910, nach einem großen Junihochwasser, wieder hergerichtet, mit Bruchsteinmauerwerk und einem zusätzlichen Lehmmantel verstärkt. 1945 war die Anlage wieder reparaturbedürftig.  


1951 wurde die Staumauer nochmals repariert durch die Triftkonkurrenz. 1965 wurden beim Rechen und andere Reparaturen um rund 75.000 [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]] durchgeführt. 1997/1998 erfolgte eine weitere Sanierung durch die Wildbach- und Lawinenverbauung.<ref>Gerold Keckeis: Hütten auf der Sonnenseite des Frödischtales, Herausgegeben von der Agrargemeinschaft Röthis, Rankweil 2004, S. 36.</ref><ref name=Kopf> Wilhelm Kopf, Holztransport aus dem Frödischtal, Ein Rückblick über die letzten 50 Jahre (1946 – 1996), herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Heft 2, 1997, ISBN 3-900866-51-11, S. 9 ff.</ref>
1951 wurde die Staumauer nochmals repariert durch die Triftkonkurrenz. 1965 wurden beim Rechen und andere Reparaturen um rund 75.000 [[w:Österreichischer Schilling|Schilling]] (ca. 5.500 Euro) durchgeführt. 1997/1998 erfolgte eine weitere Sanierung durch die Wildbach- und Lawinenverbauung.<ref>Gerold Keckeis: Hütten auf der Sonnenseite des Frödischtales, Herausgegeben von der Agrargemeinschaft Röthis, Rankweil 2004, S. 36.</ref><ref name=Kopf> Wilhelm Kopf, Holztransport aus dem Frödischtal, Ein Rückblick über die letzten 50 Jahre (1946 – 1996), herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Heft 2, 1997, ISBN 3-900866-51-11, S. 9 ff.</ref>


Am 21. Oktober 1968 wurde die letzte Triftbewilligung von der [[w:Bezirkshauptmannschaft|Bezirkshauptmannschaft]] in [[Feldkirch]] ausgestellt. Diese ist am 1. Oktober 1971 erloschen. Am 18. September fand die letzte Triftkonkurrenzsitzung statt und es wurde beschlossen, die [[w:Holztrift|Holztrift]] wegen Unrentabilität und der erforderlichen Investitionen und der inzwischen anderen Transportmöglichkeiten, aufzulösen. Am 29. März 1972 wurde von der Bezirkshauptmannschaft in Feldkirch angeordnet, dass alle für die Trift verwendeten Bauten zu entfernen sind. Der Rest der Staumauer im Frödischtal ist inzwischen wegen der Nichtnutzung weitgehend verlandet.<ref name=Kopf />
Am 21. Oktober 1968 wurde die letzte Triftbewilligung von der [[w:Bezirkshauptmannschaft|Bezirkshauptmannschaft]] in [[Feldkirch]] ausgestellt. Diese ist am 1. Oktober 1971 erloschen. Am 18. September fand die letzte Triftkonkurrenzsitzung statt und es wurde beschlossen, die [[w:Holztrift|Holztrift]] wegen Unrentabilität und der erforderlichen Investitionen und der inzwischen anderen Transportmöglichkeiten, aufzulösen. Am 29. März 1972 wurde von der Bezirkshauptmannschaft in Feldkirch angeordnet, dass alle für die Trift verwendeten Bauten zu entfernen sind. Der Rest der Staumauer im Frödischtal ist inzwischen wegen der Nichtnutzung weitgehend verlandet.<ref name=Kopf />
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* Wilhelm Kopf, Holztransport aus dem Frödischtal, Ein Rückblick über die letzten 50 Jahre (1946 – 1996), herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Heft 2, 1997, ISBN 3-900866-51-11.
* Wilhelm Kopf, Holztransport aus dem Frödischtal, Ein Rückblick über die letzten 50 Jahre (1946 – 1996), herausgegeben von der Rheticus-Gesellschaft, Heft 2, 1997, ISBN 3-900866-51-11.
* Gerold Keckeis: Hütten auf der Sonnenseite des Frödischtales, Herausgegeben von der Agrargemeinschaft Röthis, Rankweil 2004.
* Gerold Keckeis: Hütten auf der Sonnenseite des Frödischtales, Herausgegeben von der Agrargemeinschaft Röthis, Rankweil 2004.
== Weblinks ==
* [https://www.dein-allgaeu.de/ausfluege/hs_sulz_roedis/Seite2.htm Geologie und Geschichte]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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