Burg Hardegg: Unterschied zwischen den Versionen

K
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 10: Zeile 10:


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Mittelalter ===
Nach archäologischen Untersuchungen, die 1977-1982 auf dem Burgberg von Hardegg durchgeführt wurden, ergaben, dass dieser seit Mitte des 10. Jahrhunderts durchgehend besiedelt war und dass sich dort eine kleine Wehranlage befand. Diese wurde im 11. oder 12. Jahrhundert durch eine "ringförmige" Anlage mit "festem Haus" ersetzt und bis ins 14. Jahrhundert ständig erweitert.<ref name ="stadtgemeindehardegg24"/>
Nach archäologischen Untersuchungen, die 1977-1982 auf dem Burgberg von Hardegg durchgeführt wurden, ergaben, dass dieser seit Mitte des 10. Jahrhunderts durchgehend besiedelt war und dass sich dort eine kleine Wehranlage befand. Diese wurde im 11. oder 12. Jahrhundert durch eine "ringförmige" Anlage mit "festem Haus" ersetzt und bis ins 14. Jahrhundert ständig erweitert.<ref name ="stadtgemeindehardegg24"/>


Zeile 16: Zeile 17:
Nachdem Aussterben der Grafenfamilie von Hardegg (Maidburger) wurden die Burg und die Grafschaft Hardegg von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] an die Brüder [[Heinrich Prüschenk|Heinrich]] († 1513) und [[Sigmund Prüschenk|Sigmund]] († um 1500) [[Prüschenk (Familie)|Prüschenk]] verliehen und diese zu Reichsgrafen erhoben.<ref name ="stadtgemeindehardegg25">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 25</ref> Bis ins 17. Jahrhundert gehörte die Burg mit der Grafschaft den Nachfahren von Heinrich Prüeschenk. Unter ihnen wurde die Burg um 1620 und 1644/55 renoviert. Bereits um 1620 wurde sie aber auch als Sitz aufgegeben und danach nur mehr von einem Vogt bewohnt.<ref name ="stadtgemeindehardegg27">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 27</ref>
Nachdem Aussterben der Grafenfamilie von Hardegg (Maidburger) wurden die Burg und die Grafschaft Hardegg von [[Maximilian I. (HRR)|Kaiser Maximilian I.]] an die Brüder [[Heinrich Prüschenk|Heinrich]] († 1513) und [[Sigmund Prüschenk|Sigmund]] († um 1500) [[Prüschenk (Familie)|Prüschenk]] verliehen und diese zu Reichsgrafen erhoben.<ref name ="stadtgemeindehardegg25">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 25</ref> Bis ins 17. Jahrhundert gehörte die Burg mit der Grafschaft den Nachfahren von Heinrich Prüeschenk. Unter ihnen wurde die Burg um 1620 und 1644/55 renoviert. Bereits um 1620 wurde sie aber auch als Sitz aufgegeben und danach nur mehr von einem Vogt bewohnt.<ref name ="stadtgemeindehardegg27">vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): ''Hardegg - 700 Jahre Stadt'', 1990, S. 27</ref>


1656 verkauften die Grafen Prüeschenk von Hardegg die Burg Hardegg gemeinsam mit [[Riegersburg]], [[Prutzendorf]] und [[Mixnitz|Ober- und Untermixnitz]] an die Familie von St. Julien-Wallsee. Diese verkaufte Burg Hardegg 1730 an den Sigmund Khevenhüller, der zuvor viele Jahre Statthalter von "Niederösterreich" gewesen war und 1725 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Unter ihm wurde die Verwaltung der "Herrschaft" Hardegg nach [[Fronsburg]] verlegt. Danach gehörte Burg Hardegg seinem Sohn Johann Joseph. Nachdem dieser die Tochter des Grafen Metsch, der Reichsvizekanzler war, geheiratet hatte, änderte er seinen Namen mit kaiserlicher Genehmigung Khevenhüller-Metsch. 1763 wurde er, wie zuvor sein Vater, ebenfalls in den Reichsfürstenstand erhoben.<ref name ="stadtgemeindehardegg27"/>
=== Neuzeit ===
1656 verkauften die Grafen Prüeschenk von Hardegg die Burg Hardegg gemeinsam mit [[Riegersburg (Gemeinde Hardegg)|Riegersburg]], [[Prutzendorf]] und [[Mixnitz|Ober- und Untermixnitz]] an die Familie von St. Julien-Wallsee. Diese verkaufte Burg Hardegg 1730 an den Sigmund Khevenhüller, der zuvor viele Jahre Statthalter von "Niederösterreich" gewesen war und 1725 in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Unter ihm wurde die Verwaltung der "Herrschaft" Hardegg nach [[Fronsburg]] verlegt. Danach gehörte Burg Hardegg seinem Sohn Johann Joseph. Nachdem dieser die Tochter des Grafen Metsch, der Reichsvizekanzler war, geheiratet hatte, änderte er seinen Namen mit kaiserlicher Genehmigung Khevenhüller-Metsch. 1763 wurde er, wie zuvor sein Vater, ebenfalls in den Reichsfürstenstand erhoben.<ref name ="stadtgemeindehardegg27"/>


Um 1764 verkam die Burg Hardegg, die zuvor bereits durch einige Erdbeben und Brände beschädigt worden war, endgültig zur Ruine, nachdem die Stadt Hardegg 1764 von einem Großbrand heimgesucht worden war und die Burg als Steinbruch für den Wideraufbau der Stadt genutzt wurde. Fürst Johann Carl Khevenhüller-Metsch († 1905)veranlasste 1878 den Wiederaufbau der Burg, welche er zur Grablege seiner Familie bestimmte. Nach seinem Tod wurden die noch nicht beendeten Bauarbeiten jedoch wieder eingestellt und der südwestliche Teil der Burganlage blieb eine Ruine. 1906 wurde noch der Ostturm erneuert.<ref name ="stadtgemeindehardegg27"/>
Um 1764 verkam die Burg Hardegg, die zuvor bereits durch einige Erdbeben und Brände beschädigt worden war, endgültig zur Ruine, nachdem die Stadt Hardegg 1764 von einem Großbrand heimgesucht worden war und die Burg als Steinbruch für den Wideraufbau der Stadt genutzt wurde. Fürst Johann Carl Khevenhüller-Metsch († 1905)veranlasste 1878 den Wiederaufbau der Burg, welche er zur Grablege seiner Familie bestimmte. Nach seinem Tod wurden die noch nicht beendeten Bauarbeiten jedoch wieder eingestellt und der südwestliche Teil der Burganlage blieb eine Ruine. 1906 wurde noch der Ostturm erneuert.<ref name ="stadtgemeindehardegg27"/>
48.225

Bearbeitungen