Luftangriff auf Wiener Neustadt am 1. Oktober 1943: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Angriffsplan sah vor, dass die gestarteten 124 B-24 in zwei Angriffswellen (''Combat Wave A'' und ''Combat Wave B'') die Wiener Neustädter Flugzeugwerke angreifen sollten. ''Combat Wave A'' wurde gebildet aus der 389., 93. und 44.Bomber-Gruppe, die ''Combat Wave B'' aus den Bombergruppen 376 und 98. Die Flugzeuge starteten zwischen 7.00 und 8.00 Uhr in Tunesien und flogen über Italien und Kroatien in Richtung [[w:Plattensee|Plattensee]]. Über der [[w:Adria|Adria]] trafen die beiden Wellen auf eine Schlechtwetterfront. Während die Flugzeuge der A-Welle die Front ohne Probleme durchquerten, musste die 98. Bomber-Gruppe der zweiten Welle mit ihren 25 Maschinen umkehren. Da sie zuletzt gestartet war, schaffte sie wegen des Unwetters nicht mehr den Anschluss an die 376. Bomber-Gruppe, welche nun allein die zweite Angriffswelle bilden musste. Über dem Plattensee schwenkten die 67 Bomber der ''Combat Wave A'' nach Westen in Richtung Wiener Neustadt ein, einige Zeit später die wenigen Flugzeuge der ''Combat Wave B''. Als letzter Orientierungspunkt vor dem Ziel musste noch der Raum Eisenstadt angeflogen werden, bevor der finale Anflug auf Wiener Neustadt beginnen sollte.<ref name="Reisner328">Markus Reisner: ''Bomben auf Wiener Neustadt'', Seite 328 und 329, ISBN-10: 3-200-00649-8</ref>
Der Angriffsplan sah vor, dass die gestarteten 124 B-24 in zwei Angriffswellen (''Combat Wave A'' und ''Combat Wave B'') die Wiener Neustädter Flugzeugwerke angreifen sollten. ''Combat Wave A'' wurde gebildet aus der 389., 93. und 44.Bomber-Gruppe, die ''Combat Wave B'' aus den Bombergruppen 376 und 98. Die Flugzeuge starteten zwischen 7.00 und 8.00 Uhr in Tunesien und flogen über Italien und Kroatien in Richtung [[w:Plattensee|Plattensee]]. Über der [[w:Adria|Adria]] trafen die beiden Wellen auf eine Schlechtwetterfront. Während die Flugzeuge der A-Welle die Front ohne Probleme durchquerten, musste die 98. Bomber-Gruppe der zweiten Welle mit ihren 25 Maschinen umkehren. Da sie zuletzt gestartet war, schaffte sie wegen des Unwetters nicht mehr den Anschluss an die 376. Bomber-Gruppe, welche nun allein die zweite Angriffswelle bilden musste. Über dem Plattensee schwenkten die 67 Bomber der ''Combat Wave A'' nach Westen in Richtung Wiener Neustadt ein, einige Zeit später die wenigen Flugzeuge der ''Combat Wave B''. Als letzter Orientierungspunkt vor dem Ziel musste noch der Raum Eisenstadt angeflogen werden, bevor der finale Anflug auf Wiener Neustadt beginnen sollte.<ref name="Reisner328">Markus Reisner: ''Bomben auf Wiener Neustadt'', Seite 328 und 329, ISBN-10: 3-200-00649-8</ref>


Da es bis jetzt weder in der Luft noch auf dem Boden zu einer Gegenwehr gekommen war, glaubten die amerikanischen Besatzungen es ähnlich leicht zu haben, wie beim ersten Angriff am 13. August. Was sie nicht wussten war, dass bereits mehr als eine Stunde zuvor (um 12.38 Uhr), in Wiener Neustadt Fliegeralarm gegeben worden war. Möglich gemacht hatten dies Beobachtungen von militärischen Dienststellen in [[w:Agram|Agram]], welche um 12.10 Uhr den Überflug von 50 bis 60 Bombern (''Combat Wave A'') in Richtung Norden gemeldet hatten. Den Überflug der rund zwanzig Flugzeuge der zweiten Welle meldeten sie eine Stunde später um 13.14 Uhr an die deutschen Dienststellen in Wien weiter.<ref name="Reisner328"></ref>  
Da es bis jetzt weder in der Luft noch auf dem Boden zu einer Gegenwehr gekommen war, glaubten die amerikanischen Besatzungen es ähnlich leicht zu haben, wie beim ersten Angriff am 13. August. Was sie nicht wussten war, dass bereits mehr als eine Stunde zuvor (um 12.38 Uhr), in Wiener Neustadt Fliegeralarm gegeben worden war. Möglich gemacht hatten dies Beobachtungen von militärischen Dienststellen in [[w:Zagreb|Agram]], welche um 12.10 Uhr den Überflug von 50 bis 60 Bombern (''Combat Wave A'') in Richtung Norden gemeldet hatten. Den Überflug der rund zwanzig Flugzeuge der zweiten Welle meldeten sie eine Stunde später um 13.14 Uhr an die deutschen Dienststellen in Wien weiter.<ref name="Reisner328"></ref>  


Die Amerikaner stießen somit in ein Wespennest, das seit ihrem letzten Angriff durch zusätzliche Flak-Kräfte verstärkt worden war. Auch befanden sich alle in der Ostmark verfügbaren deutschen Fliegerkräfte bereits im Anflug auf den Raum Wiener Neustadt um die feindlichen Bomber anzugreifen.<ref name="Reisner328"></ref>
Die Amerikaner stießen somit in ein Wespennest, das seit ihrem letzten Angriff durch zusätzliche Flak-Kräfte verstärkt worden war. Auch befanden sich alle in der Ostmark verfügbaren deutschen Fliegerkräfte bereits im Anflug auf den Raum Wiener Neustadt um die feindlichen Bomber anzugreifen.<ref name="Reisner328"></ref>