Meinhard II.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Graf Meinhard von Görz-Tirol''' (* um 1238/40<ref group="A">Nach Brian A. Pavlac wurde Meinhard um 1238 geboren, vgl. Brian A. Pavlac: ''Die Verhängung des Kirchenbannes über Graf Meinhard von Tirol'', 1995/96, S. 220. Nach Philipp Jedelhauser wurde Meinhard dagegen um 1239/40 geboren, vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III. von Tirol bei der territorialen Zusammenführung des Landes''. In: ''Adler''. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 30, April / September 2020, Heft 6-7, S. 285</ref>; † [[1. November]] [[1295]], in [[Greifenburg]]), später '''Herzog Meinhard von Kärnten, Graf von Tirol, Herr der Mark Krain<ref group="A">In der Titulatur wird Meinhard nur als Herr der Mark Krain bezeichnet. In der einschlägigen Sekundärliteratur wird zwar oft davon ausgegangen, dass die Krain damals bereits ein Herzogtum war, doch ist die Mark Krain erst unter [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("''Rudolf dem Stiftet''")]] als solches belegt.</ref>''', auch '''Meinhard der Jüngere''', war einer der bedeutendsten Fürsten des 13. Jahrhunderts und der "Begründer" der [[Grafschaft Tirol]]. Dort gilt er als jener Fürst, der seinen Traum von der Schaffung eines eigenen Landes erfolgreich verwirklichen konnte.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 13</ref> Vermutlich beeinflusst von den norditalienischen Stadtstaaten "modernisierte" er die Verwaltung und das Finanz- und Rechtswesens seiner Länder und führte dort Neuerungen ein, mit denen er seinen Zeitgenossen um Jahrhunderte voraus war.<ref name ="pavlac220">vgl. Brian A. Pavlac: ''Die Verhängung des Kirchenbannes über Graf Meinhard von Tirol'', 1995/96, S. 220</ref> Er war der Stammvater des "Meinhardinischen Familienzweiges (Meinhardiner)" der Grafen von Görz-Tirol und der Großvater der legendenumwobenen Tiroler Landesfürstin [[Margarete Maultasch]].
'''Graf Meinhard von Görz-Tirol''' (* um 1238/40<ref group="A">Nach Brian A. Pavlac wurde Meinhard um 1238 geboren, vgl. Brian A. Pavlac: ''Die Verhängung des Kirchenbannes über Graf Meinhard von Tirol'', 1995/96, S. 220. Nach Philipp Jedelhauser wurde Meinhard dagegen um 1239/40 geboren, vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III. von Tirol bei der territorialen Zusammenführung des Landes''. In: ''Adler''. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 30, April / September 2020, Heft 6-7, S. 285</ref>; † [[1. November]] [[1295]], in [[Greifenburg]]), später '''Herzog Meinhard von Kärnten, Graf von Tirol, Herr der Mark Krain<ref group="A">In der Titulatur wird Meinhard nur als Herr der Mark Krain bezeichnet. In der einschlägigen Sekundärliteratur wird zwar oft davon ausgegangen, dass die Krain damals bereits ein Herzogtum war, doch ist die Mark Krain erst unter [[Rudolf IV. (Österreich)|Herzog Rudolf (IV.) von Österreich ("''Rudolf dem Stiftet''")]] als solches belegt.</ref>''', auch '''Meinhard der Jüngere''', war einer der bedeutendsten Fürsten des 13. Jahrhunderts und der "Begründer" der [[Grafschaft Tirol]]. Dort gilt er als jener Fürst, der seinen Traum von der Schaffung eines eigenen Landes erfolgreich verwirklichen konnte.<ref>vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278''. Die Länder und das Reich. Der Ostalpenraum im Hochmittelalter. Verlag Ueberreuter, Wien, 1999. ISBN 3-8000-3525-1. S. 13</ref> Vermutlich beeinflusst von den norditalienischen Stadtstaaten "modernisierte" er die Verwaltung und das Finanz- und Rechtswesens seiner Länder und führte dort Neuerungen ein, mit denen er seinen Zeitgenossen um Jahrhunderte voraus war.<ref name ="pavlac220">vgl. Brian A. Pavlac: ''Die Verhängung des Kirchenbannes über Graf Meinhard von Tirol'', 1995/96, S. 220</ref> Er war der Stammvater des "Meinhardinischen Familienzweiges (Meinhardiner)" der Grafen von Görz-Tirol und der Großvater der legendenumwobenen Tiroler Landesfürstin [[Margarete Maultasch]].


<ref name ="Reichegger10">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262-73 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 10</ref>
<ref name ="Reichegger10">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 10</ref>


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
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Meinhards Eltern waren [[Meinhard I.|Graf Meinhard (III.) von Görz]] und [[Adelheid von Tirol-Görz|Gräfin Adelheid von Tirol]], eine der beiden Erbtöchter von [[Albert III. von Tirol|Graf Albert III. von Tirol]]. Er heiratete im Oktober 1259<ref name ="Jedelhauser293">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III. von Tirol bei der territorialen Zusammenführung des Landes''. In: ''Adler''. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 30, April / September 2020, Heft 6-7, S. 293</ref> [[Elisabeth von Bayern (1227–1273)|Herzogin Elisabeth von Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> (* um 1227; † 1273), die Witwe des [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutschen Königs]] [[w:Konrad IV. (HRR)|Konrad IV.]]<ref name ="pavlac220"/> Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter:
Meinhards Eltern waren [[Meinhard I.|Graf Meinhard (III.) von Görz]] und [[Adelheid von Tirol-Görz|Gräfin Adelheid von Tirol]], eine der beiden Erbtöchter von [[Albert III. von Tirol|Graf Albert III. von Tirol]]. Er heiratete im Oktober 1259<ref name ="Jedelhauser293">vgl. Philipp Jedelhauser: ''Die Rolle der Töchter Adelheid und Elisabeth von Graf Albert III. von Tirol bei der territorialen Zusammenführung des Landes''. In: ''Adler''. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 30, April / September 2020, Heft 6-7, S. 293</ref> [[Elisabeth von Bayern (1227–1273)|Herzogin Elisabeth von Baiern]]<ref group="A">Die Schreibweise des Landes Bayern mit y wurde erst einige Jahre nach dem [[w:Wiener Kongress|Wiener Kongress]] im 19. Jahrhundert durch einen gesetzlichen Beschluss des damaligen Königs eingeführt. Da es um die Wittelsbacher bzw. um das Mittelalter geht, wird in diesem Artikel die Schreibung mit i verwendet.</ref> (* um 1227; † 1273), die Witwe des [[w:römisch-deutscher König|römisch-deutschen Königs]] [[w:Konrad IV. (HRR)|Konrad IV.]]<ref name ="pavlac220"/> Aus dieser Ehe hatte er mehrere Kinder, darunter:
* Graf Albert (II.) von Görz und Tirol († 1292) ⚭ (seit 1281) mit Gräfin Agnes von Hohenberg († nach 1293), einer Tochter des Grafen [[w:Albrecht II. (Hohenberg-Rotenburg)|Albrecht (II.) von Hohenberg]] und Nichte von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]]<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'' Das Stiftungsverhalten der Tiroler Landesfürstinnen(13. und 14. Jahrhundert) - Weibliche Präsenz Habsburgs im Südwesten des Reiches. In: [[w:Claudia Zey|Claudia Zey]] (Hrsg.): ''Mächtige Frauen?'' Königinnen und Fürstinnen im Europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert) (= Vorträge und Forschungen. Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Bd. 81). Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2015. ISBN 978-3-7995-6881-4, S. 372, Fußnote</ref>
* Graf Albert (II.) von Görz und Tirol († 1292) ⚭ (seit 1281) mit Gräfin Agnes von Hohenberg († nach 1293), einer Tochter des Grafen [[w:Albrecht II. (Hohenberg-Rotenburg)|Albrecht (II.) von Hohenberg]] und Nichte von [[Rudolf I. (HRR)|König Rudolf I.]]<ref>vgl. Julia Hörmann-Thurn und Taxis: ''Mächtige Fürstinnen - fromme Stifterinnen?'' Das Stiftungsverhalten der Tiroler Landesfürstinnen(13. und 14. Jahrhundert) - Weibliche Präsenz Habsburgs im Südwesten des Reiches. In: [[w:Claudia Zey|Claudia Zey]] (Hrsg.): ''Mächtige Frauen?'' Königinnen und Fürstinnen im Europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert) (= Vorträge und Forschungen. Hrsg. vom Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Bd. 81). Jan Thorbecke Verlag der Schwabenverlag AG, Ostfildern, 2015. ISBN 978-3-7995-6881-4, S. 372, Fußnote</ref>
* [[Elisabeth von Görz-Tirol|Gräfin Elisabeth von Görz und Tirol]] († 1313) ⚭ mit [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]]<ref group="A">Nach Lydia Reichegger war Elisabeth die älteste Tochter. Vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262-73 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 12, mit Fußnote 17. Sie gilt als eine der [[w:Stammmutter|Stamm-Mütter]] aller späteren [[Habsburger]]. Mit dieser Ehe begründeten ihre Söhne später ihre Herrschaft über das Herzogtum Kärnten und ihre Enkel die Herrschaft über die Grafschaft Tirol.</ref>
* [[Elisabeth von Görz-Tirol|Gräfin Elisabeth von Görz und Tirol]] († 1313) ⚭ mit [[Albrecht I. (HRR)|König Albrecht I.]]<ref group="A">Nach Lydia Reichegger war Elisabeth die älteste Tochter. Vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 12, mit Fußnote 17. Sie gilt als eine der [[w:Stammmutter|Stamm-Mütter]] aller späteren [[Habsburger]]. Mit dieser Ehe begründeten ihre Söhne später ihre Herrschaft über das Herzogtum Kärnten und ihre Enkel die Herrschaft über die Grafschaft Tirol.</ref>
* Gräfin Adelheid von Görz und Tirol, sie wird nur in der Chronik von [[Wolfgang Lebersorg|Pater Wolfgang Lebersorg]] († 1646) genannt<ref name ="Reichegger12-17">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262-73 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 12, Fußnote 17</ref>
* Gräfin Adelheid von Görz und Tirol, sie wird nur in der Chronik von [[Wolfgang Lebersorg|Pater Wolfgang Lebersorg]] († 1646) genannt<ref name ="Reichegger12-17">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 12, Fußnote 17</ref>
* [[w:Agnes von Görz und Tirol|Gräfin Agnes von Görz und Tirol]] († 14. Mai 1293) ⚭ mit [[w:Friedrich I. (Meißen)|Markgraf Friedrich (I.) von Meißen]] ("''Friedrich dem Gebissenen''"), die Hochzeit soll nach zeitgenössischen Chroniken 1285 in der Stadt [[Wien]] unter Teilnahme der Bischöfe von [[w:Emicho Wildgraf von Kyrburg|Freising]] und [[w:Leopold I. (Seckau)|Seckau]] und der wichtigsten Adeligen und Ministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] stattgefunden haben<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 54</ref>,
* [[w:Agnes von Görz und Tirol|Gräfin Agnes von Görz und Tirol]] († 14. Mai 1293) ⚭ mit [[w:Friedrich I. (Meißen)|Markgraf Friedrich (I.) von Meißen]] ("''Friedrich dem Gebissenen''"), die Hochzeit soll nach zeitgenössischen Chroniken 1285 in der Stadt [[Wien]] unter Teilnahme der Bischöfe von [[w:Emicho Wildgraf von Kyrburg|Freising]] und [[w:Leopold I. (Seckau)|Seckau]] und der wichtigsten Adeligen und Ministerialen<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> der Herzogtümer [[Herzogtum Österreich|Österreich]] und [[Herzogtum Steier|Steier]] stattgefunden haben<ref>vgl. [[w:Ferdinand Opll|Ferdinand Opll]]: ''Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien''. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 54</ref>,
* [[w:Otto III. (Kärnten)|Graf Otto von Görz und Tirol]] († Mai 1310)<ref name ="Hörmann2">vgl. Julia Hörmann: ''Das Tiroler Lehenbuch König Heinrichs von 1336'' (TLA Codex 18). (Ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 1992, S. 2</ref> , Graf von Tirol, Herzog von Kärnten, Herr der Mark Krain ⚭ mit Herzogin [[Euphemia von Schlesien]]
* [[w:Otto III. (Kärnten)|Graf Otto von Görz und Tirol]] († Mai 1310)<ref name ="Hörmann2">vgl. Julia Hörmann: ''Das Tiroler Lehenbuch König Heinrichs von 1336'' (TLA Codex 18). (Ungedruckte) Diplomarbeit, Universität Wien, 1992, S. 2</ref> , Graf von Tirol, Herzog von Kärnten, Herr der Mark Krain ⚭ mit Herzogin [[Euphemia von Schlesien]]
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:* (2. Ehe) [[Adelheid von Görz und Tirol|Gräfin Adelheid von Görz und Tirol]] (* 1317; † um 1375)
:* (2. Ehe) [[Adelheid von Görz und Tirol|Gräfin Adelheid von Görz und Tirol]] (* 1317; † um 1375)
:* (2. Ehe) [[Margarete Maultasch|Gräfin Margarete von Görz-Tirol]] (* 1318; † 1369)
:* (2. Ehe) [[Margarete Maultasch|Gräfin Margarete von Görz-Tirol]] (* 1318; † 1369)
Nach der Chronik von Pater Wolfgang Lebersorg hatte Meinhard aus der Ehe mit Elisabeth noch vier weitere Söhne, die bereits im Kleinkindalter verstarben.<ref name ="Reichegger12">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262-73 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 12</ref>  
Nach der Chronik von Pater Wolfgang Lebersorg hatte Meinhard aus der Ehe mit Elisabeth noch vier weitere Söhne, die bereits im Kleinkindalter verstarben.<ref name ="Reichegger12">vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 12</ref>  


Meinhard hatte mehrere "natürliche" Kinder, darunter:
Meinhard hatte mehrere "natürliche" Kinder, darunter:
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* seit Februar 1286 bis zu seinem Tod über das [[Herzogtum Kärnten]]. Er war außerdem Pfandherr der [[w:Krain|Mark Krain]] und der [[w:Windischen Mark|Windischen Mark]] sowie von [[w:Portenone|Portenau]]<ref name ="Tangl1866-51">vgl. [[w:Karlmann Tangl|Karlmann Tangl]]: ''Die Grafen von Ortenburg in Kärnten''. Zweite Abtheilung von 1256 bis 1343. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 36, 1866, S. 51</ref>. Unter ihm kamen die Fürstbistümer [[w:Hochstift Brixen|Brixen]] und [[w:Hochtstift Trient|Trient]] "de facto" unter die Herrschaft der Grafschaft Tirol, indem er sie seiner Gerichtsbarkeit unterstellte.<ref group="A">"De jure" kamen Bistümer erst 1803 an das Kronland Tirol.</ref>
* seit Februar 1286 bis zu seinem Tod über das [[Herzogtum Kärnten]]. Er war außerdem Pfandherr der [[w:Krain|Mark Krain]] und der [[w:Windischen Mark|Windischen Mark]] sowie von [[w:Portenone|Portenau]]<ref name ="Tangl1866-51">vgl. [[w:Karlmann Tangl|Karlmann Tangl]]: ''Die Grafen von Ortenburg in Kärnten''. Zweite Abtheilung von 1256 bis 1343. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts-Quellen 36, 1866, S. 51</ref>. Unter ihm kamen die Fürstbistümer [[w:Hochstift Brixen|Brixen]] und [[w:Hochtstift Trient|Trient]] "de facto" unter die Herrschaft der Grafschaft Tirol, indem er sie seiner Gerichtsbarkeit unterstellte.<ref group="A">"De jure" kamen Bistümer erst 1803 an das Kronland Tirol.</ref>


Meinhard von Görz-Tirol dürfte von den Hofgeistlichen, die zugleich für die Verwaltung zuständig waren, unterrichtet worden sein. Unter seiner Herrschaft wurde die Landesverwaltung durchgehend auf Schriftlichkeit umgestellt worden sein. Offensichtlich war er des Lesens und Schreibens kundig, was zu seiner Zeit für Adlige und Fürsten noch keineswegs selbstverständlich war.<ref>vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262-73 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 13f.</ref>
Meinhard von Görz-Tirol dürfte von den Hofgeistlichen, die zugleich für die Verwaltung zuständig waren, unterrichtet worden sein. Unter seiner Herrschaft wurde die Landesverwaltung durchgehend auf Schriftlichkeit umgestellt worden sein. Offensichtlich war er des Lesens und Schreibens kundig, was zu seiner Zeit für Adlige und Fürsten noch keineswegs selbstverständlich war.<ref>vgl. Lydia Reichegger: Königin Elisabeth (1262/3 - 1313). (Ungedruckte) Dissertation, Universität Wien, 2006, S. 13f.</ref>


== Leben ==
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