Puchheimer Fehde: Unterschied zwischen den Versionen

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== Die Puchheimer Fehde ==
== Die Puchheimer Fehde ==
Zunächst waren von Jörgs Fehdehandlungen in der Puchheimer Fehde nur die Gebiete im unteren [[Mühlviertel]] und um Steyr betroffen. Im Februar 1465 suchte er allerdings auch [[St. Florian (Linz-Land)|St. Florian]], [[Garsten]] und [[Lambach]] heim.<ref>vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich''. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 101</ref> Einer seiner Verbündeten in dieser Fehde war Wilhelm von Puchheim, der nach einer Strafexpedition gegen seine [[Burgruine Rauhenstein|Veste Rauhenstein]] (im heutigen [[Niederösterreich]]) von dieser aus 1466 Fehdehandlungen, darunter einen Überfall auf die Wagen von [[Eleonore von Portugal|Kaiserin Eleonore]] durchführte, 1467 allerdings begnadigt wurde und daraufhin wieder im Dienst des Kaisers war.<ref>vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 257</ref>
Zunächst waren von Jörgs Fehdehandlungen in der Puchheimer Fehde nur die Gebiete im unteren [[Mühlviertel]] und um Steyr betroffen. Im Februar 1465 suchte er allerdings auch [[St. Florian (Linz-Land)|St. Florian]], [[Garsten]] und [[Lambach]] heim.<ref>vgl. Rudolf Lehr: ''LandesChronik Oberösterreich''. 3000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien: Christian Brandstätter Verlag 2012, ISBN 978-3-850-62-1, S. 101</ref>  
 
Die Fehde ist jedoch nicht nach ihm benannt, sondern nach einem seiner Verbündeten. Wilhelm von Puchheim, der zuvor auf der Seite des Kaisers gestanden hatte.<ref name ="heinig">vgl. [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik'' (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters.'' Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1, S. 257</ref> Dieser ließ er 1466 (vermutlich bereits im Rahmen der Fehde) von seinen Knechten den Tross der [[Eleonore von Portugal|Kaiserin Eleonore]], die sich von Baden auf dem Weg nach [[Heiligenkreuz]] befand, überfallen, wobei einer ihrer Kammerwagen ausgeraubt wurde. Nachdem die Beute im Auftrag der Kaiserin von ihren Leuten zurückgeholt worden war, beauftragte Friedrich III. [[Georg von Pottendorf]] mit einer Strafexpedition, bei der Wilhelms [[Burgruine Rauhenstein|Veste Rauhenstein]] (im heutigen [[Niederösterreich]]) erobert und zum Teil zerstört wurde.<ref name ="BurgenAustria">vgl. [http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1706 Rauhenstein], Burgen-Austria.Com, eingesehen am 5. September 2017</ref> 1467 wurde Wilhelm allerdings begnadigt und war daraufhin wieder im Dienst des Kaisers.<ref name ="heinig"/>


Als Friedrich III. die Stadt Steyr nach Neujahr 1467 besetzen ließ, eroberte Jörg sie noch Ende Jänner des selben Jahres zurück und setzte sich mit seinen Söldnern auf der [[w:Schloss Lamberg|Steyrer Burg]] fest. In der Folge stellte er sich in den Dienst des böhmischen Königs [[w:Georg von Podiebrad|Georg]], der ebenfalls in einem Konflikt mit Friedrich III. geraten war. Ende 1467 musste Jörg von Stein die Stadt Steyr endgültig aufgeben. Nachdem die erwartete Hilfe des böhmischen Königs ausgeblieben war, verlor er im Januar 1468 auch die Burg Steyr. In der Folge dürfte er nach Böhmen geflüchtet sein. Mit einer am 30. November 1470 auf [[w:Schloss Moravská Třebová|Trübau]] abgeschlossenen Urkunde trat er seine Rechte auf Steyr als Pfandschaft an Ulrich von [[w:Boskowitz (Adelsgeschlecht)|Boskowitz]] auf [[w:Burg Cimburk|Cimburg]] ab. Jörg von Stein schloss sich dann dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] an<ref name ="langmaier644"/>
Als Friedrich III. die Stadt Steyr nach Neujahr 1467 besetzen ließ, eroberte Jörg sie noch Ende Jänner des selben Jahres zurück und setzte sich mit seinen Söldnern auf der [[w:Schloss Lamberg|Steyrer Burg]] fest. In der Folge stellte er sich in den Dienst des böhmischen Königs [[w:Georg von Podiebrad|Georg]], der ebenfalls in einem Konflikt mit Friedrich III. geraten war. Ende 1467 musste Jörg von Stein die Stadt Steyr endgültig aufgeben. Nachdem die erwartete Hilfe des böhmischen Königs ausgeblieben war, verlor er im Januar 1468 auch die Burg Steyr. In der Folge dürfte er nach Böhmen geflüchtet sein. Mit einer am 30. November 1470 auf [[w:Schloss Moravská Třebová|Trübau]] abgeschlossenen Urkunde trat er seine Rechte auf Steyr als Pfandschaft an Ulrich von [[w:Boskowitz (Adelsgeschlecht)|Boskowitz]] auf [[w:Burg Cimburk|Cimburg]] ab. Jörg von Stein schloss sich dann dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] an<ref name ="langmaier644"/>