Pilgrim von Ranna-Grie: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Nachdem [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Heiligen''") nach dem Tod des Grafen Waldo von Ranna-Grie († 1120) dessen Güter eingezogen hatte und darunter auch jene Güter, welche die Grafen Waldo und Pilgrim (I.) dem [[Stift Göttweig]] übereignet hatten. Einen Teil dieser Güter überließ Markgraf Leopold seiner Schwester, der böhmischen Herzogin [[Gerberga von Österreich|Gerberga]].<ref name ="ranna27">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 27</ref> Gegen diese Enteignung leistete sich Pilgrim von Ranna-Grie Widerstand. Auf dem Taiding zu [[Burgruine Gars am Kamp|Gars]], das 1122 unter dem Vorsitz von [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Heiligen''") stattfand, erreichte er immerhin die Restitution eines Teiles dieser Güter. Er erhielt mit Ober-Ranna und dessen umliegenden Waldbesitz einen Teil der Herrschaft Ranna zurück, während sich Markgraf Leopold selbst den östlich von [[Kottes-Purk|Purk]] gelegenen Grundbesitz von Waldo vorbehielt. Das Gut in [[Kottes-Purk|Kottes]] mit Voitsau, Wolfperts, Singenreith und Albrechtsberg kam an das Stift Göttweig. Die Besitzverhältnisse von Amstall, Ötz, Nieder-Ranna und Mühldorf dürfte strittig geblieben sein und sollte in den Folgejahren weitere Konflikte zwischen den Herren von Grie und dem Stift Göttweig zur Folge habe. Die dortigen Güter scheint Pilgrim von Ranna-Grie behalten zu haben, denn 1147 wurden sie von seinem Sohn Megingoz "''dem Älteren''" nochmals dem Stift Göttweig gestiftet und erst nach dem frühen Tod von dessen Sohn Siegfried († 1156), der gemeinsam mit seinem Bruder Megingoz "''dem Jüngeren''" in der Klosterschule von Göttweig erzogen worden war, kamen sie endgültig in den Besitz des Stiftes.<ref name ="ranna28"/> Dagegen leistete die Witwe von Siegfried vergeblich Widerstand. Ein Rechtsstreit wurde von den Landständen zu Gunsten des Stiftes entschieden.<ref name ="ranna29">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 29</ref>
Nachdem [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Heiligen''") nach dem Tod des Grafen Waldo von Ranna-Grie († 1120) dessen Güter eingezogen hatte und darunter auch jene Güter, welche die Grafen Waldo und Pilgrim (I.) dem [[Stift Göttweig]] übereignet hatten. Einen Teil dieser Güter überließ Markgraf Leopold seiner Schwester, der böhmischen Herzogin [[Gerberga von Österreich|Gerberga]].<ref name ="ranna27">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 27</ref> Gegen diese Enteignung leistete sich Pilgrim von Ranna-Grie Widerstand. Auf dem Taiding zu [[Burgruine Gars am Kamp|Gars]], das 1122 unter dem Vorsitz von [[Leopold III. (Österreich)|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Heiligen''") stattfand, erreichte er immerhin die Restitution eines Teiles dieser Güter. Er erhielt mit Ober-Ranna und dessen umliegenden Waldbesitz einen Teil der Herrschaft Ranna zurück, während sich Markgraf Leopold selbst den östlich von [[Kottes-Purk|Purk]] gelegenen Grundbesitz von Waldo vorbehielt. Das Gut in [[Kottes-Purk|Kottes]] mit Voitsau, Wolfperts, Singenreith und Albrechtsberg kam an das Stift Göttweig. Die Besitzverhältnisse von Amstall, Ötz, Nieder-Ranna und Mühldorf dürften strittig geblieben sein und sollten in den Folgejahren weitere Konflikte zwischen den Herren von Grie und dem Stift Göttweig zur Folge habe. Die dortigen Güter scheint Pilgrim von Ranna-Grie behalten zu haben, denn 1147 wurden sie von seinem Sohn Megingoz "''dem Älteren''" nochmals dem Stift Göttweig gestiftet und erst nach dem frühen Tod von dessen Sohn Siegfried († 1156), der gemeinsam mit seinem Bruder Megingoz "''dem Jüngeren''", in der Klosterschule von Göttweig erzogen worden war, kamen sie endgültig in den Besitz des Stiftes.<ref name ="ranna28"/> Dagegen leistete die Witwe von Siegfried vergeblich Widerstand. Ein Rechtsstreit wurde von den Landständen zu Gunsten des Stiftes entschieden.<ref name ="ranna29">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 29</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==