Absturz einer Armstrong Whitworth Whitley bei Lech am 17. August 1940: Unterschied zwischen den Versionen

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== Historischer Hintergrund ==
== Historischer Hintergrund ==
In der Nacht vom 21. auf den 22. Jänner 1944 führten 648 alliierte Bomber, darunter 114 Flugzeuge der RCAF (Royal Canadian Air
In der Fachliteratur wird als Absturzdatum manchmal der 29. August 1940 angegeben.<ref>Leopold Banny: ''Dröhnender Himmel - Brennendes Land - Der Einsatz der Luftwaffenhelfer in Österreich 1943 - 1945'', Seite 364 und 396, Österreichischer Bundesverlag Gesellschaft m.b.H., Wien 1988, ISBN 3-215-06272-0</ref> Dieses falsche Datum beruht auf einem Tagebucheintrag des [[w:Luftgau|Luftgau]]-Kommandos VII<ref name="lostairfcraft"></ref>:
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Tatsächlich gelang es einem Augsburger Hobbyhistoriker nach dem Krieg die wahre Geschichte der abgestürzten Whitley zu recherchieren. Demnach starteten am 16. August 1940 ab 20.11 Uhr fünf Maschinen vom mittelenglischen Militärflughafen Leeming um die [[w:Messerschmitt AG|Messerschmitt]]-Flugzeugwerke in Augsburg anzugreifen. Eine musste umkehren, weil es dem Beobachter schlecht geworden war. Die anderen vier Maschinen drangen über die neutrale Schweiz in den deutschen Luftraum ein. Dabei nutzten sie die Uferbeleuchtung des [[w:Luganer Sees|Luganer Sees]] als Orientierungshilfe und gingen dann auf einen Nord-Ost-Kurs. Da die Sicht und das Wetter schlecht waren, dürfte das eine Flugzeug zu tief geflogen sein und gegen die Hochlichtspitze (2604 m) geprallt sein. Die Maschine blieb vermisst, während die anderen drei Flugzeuge ihr Ziel in Augsburg angriffen und am 17. August zwischen 5.20 und 7.00 Uhr wieder in England landeten.<ref name="lostairfcraft"></ref>


== Schicksal der Besatzung ==
== Schicksal der Besatzung ==

Version vom 5. November 2014, 18:50 Uhr

Staffelabzeichen der 102 Squadron.
Ein Flugzeug der 102 Squadron, das 1941 verloren ging.
Männer der 102 Squadron in Frankreich. Im Hintergrund ein Bomber des Typs Avro Lancaster, wie die Halifax ein schwerer Bomber aus britischer Produktion.
Die Göppinger Hütte mit der Hochlichtspitze im Hintergrund, an der das zu tief fliegende britische Flugzeug zerschellte.

Am 17. Jänner 1940 zerschellte eine wegen schlechten Wetters zu tief fliegende Armstrong Whitworth Whitley der 102 Squadron der Royal Air Force an der Felswand der Hochlichtspitze in der Nähe der Göppinger Hütte in Vorarlberg. Alle fünf Besatzungsmitglieder kamen dabei um Leben.[1]

Historischer Hintergrund

In der Fachliteratur wird als Absturzdatum manchmal der 29. August 1940 angegeben.[2] Dieses falsche Datum beruht auf einem Tagebucheintrag des Luftgau-Kommandos VII[3]:

„Im Großen Walsertal bei Buchboden in der Nähe der Göppinger Hütte wurde ein zweimotoriges englisches Flugzeug noch mit Bombenlast aufgefunden. Fünf Mann der Besatzung tot. Bergung eingeleitet.“

Tatsächlich gelang es einem Augsburger Hobbyhistoriker nach dem Krieg die wahre Geschichte der abgestürzten Whitley zu recherchieren. Demnach starteten am 16. August 1940 ab 20.11 Uhr fünf Maschinen vom mittelenglischen Militärflughafen Leeming um die Messerschmitt-Flugzeugwerke in Augsburg anzugreifen. Eine musste umkehren, weil es dem Beobachter schlecht geworden war. Die anderen vier Maschinen drangen über die neutrale Schweiz in den deutschen Luftraum ein. Dabei nutzten sie die Uferbeleuchtung des Luganer Sees als Orientierungshilfe und gingen dann auf einen Nord-Ost-Kurs. Da die Sicht und das Wetter schlecht waren, dürfte das eine Flugzeug zu tief geflogen sein und gegen die Hochlichtspitze (2604 m) geprallt sein. Die Maschine blieb vermisst, während die anderen drei Flugzeuge ihr Ziel in Augsburg angriffen und am 17. August zwischen 5.20 und 7.00 Uhr wieder in England landeten.[3]

Schicksal der Besatzung

Die fünfköpfige Besatzung bestand aus folgenden Soldaten:[1]

Crewmitglieder
Funktion Name Dienstgrad Verbleib
Pilot Mark Hubbard Rogers Pilot Officer gefallen
Navigator Maurice William James Pollard Sergeant gefallen
Bombenschütze Sidney George Jermond Sergeant gefallen
Funker James Patterson Sergeant gefallen
Bordschütze Walter Frank Haywood Sergeant gefallen

Die beiden Piloten Mark Hubbard Roggers und Maurice William James Pollard lagen in den Trümmern der Maschine, während die anderen Besatzungsmitglieder herausgeschleudert worden waren und tot im Gelände lagen. Rupert Ploner, der Wirt der Göppinger Hütte, bestattete die Toten in Hüttennähe. Nach Kriegsende wurden die Soldaten nach Klagenfurt in den britischen Militärfriedhof umgebettet.[1]

Heutiger Zustand der Absturzstelle

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Datenbankeintrag auf www.lostaircraft.com, abgerufen am 5. November 2014
  2. Leopold Banny: Dröhnender Himmel - Brennendes Land - Der Einsatz der Luftwaffenhelfer in Österreich 1943 - 1945, Seite 364 und 396, Österreichischer Bundesverlag Gesellschaft m.b.H., Wien 1988, ISBN 3-215-06272-0
  3. 3,0 3,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens lostairfcraft wurde kein Text angegeben.