Georg von Stein: Unterschied zwischen den Versionen

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Jörg von Stain war Gefolgsmann und enger Vertrauter von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]] von Österreich. Nach dessen Tod dürfte er zunächst im Dienst von [[Siegmund (Österreich-Tirol)| Herzog Siegmund von Österreich]] gestanden haben. Danach schloss er sich dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[w:Georg von Podiebrad|Georg]] und dann dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] an. Nach dessen Tod beendete er sein eher abenteuerliches Leben bei den [[w:Franziskaner|Franziskanern]] im [[w:Graues Kloster (Berlin)|Grauen Kloster]] in Berlin.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 269 und S. 644, Fußnote 401</ref>  
Jörg von Stain war Gefolgsmann und enger Vertrauter von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht VI. von Österreich]] von Österreich. Nach dessen Tod dürfte er zunächst im Dienst von [[Siegmund (Österreich-Tirol)| Herzog Siegmund von Österreich]] gestanden haben. Danach schloss er sich dem [[w:Königreich Böhmen|böhmischen König]] [[w:Georg von Podiebrad|Georg]] und dann dem [[w:Königreich Ungarn|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] an. Nach dessen Tod beendete er sein eher abenteuerliches Leben bei den [[w:Franziskaner|Franziskanern]] im [[w:Graues Kloster (Berlin)|Grauen Kloster]] in Berlin.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 269 und S. 644, Fußnote 401</ref>  


== Jörg von Stain im Dienst der Habsburger ==
== Im Dienst von Erzherzog Albrecht VI. ==
1451/52 begleitete Jörg von Stain Kaiser Friedrich III. auf dessen [[w:Italienzug|Romzug]], bereits zu dieser Zeit dürfte er im Dienst von Erzherzog Albrecht VI. von Österreich gestanden haben<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 268 und 275</ref>. Im März 1458 verpflichtete er sich zu lebenslangem Dienst für den Erzherzog, zu dessen [[w:Kanzler|Kanzler]] er inzwischen aufgestiegen war.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 497</ref> Er gehörte auch zu dessen Kreditgebern, wofür er von Albrecht mehrere Pfandschaften erhielt, darunter die Stadt und Herrschaft [[Steyr]], die 1463 an ihn verpfändet wurde. Nach der Niederschlagung des "[[Wolfgang Holzer (Bürgermeister)|Holzer-Aufstandes]]" wurde er zum Ritter geschlagen und eroberte wenig später die [[w:Burgruine Aggstein|Burg Aggstein]], die der Erzherzog ihm anschließend ebenfalls als Pfandschaft überließ.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 497, S. 590 und S.613</ref>
 
== Der Tod Albrechts ==
Jörg von Stain gehörte zu jenen Gefolgsleuten Albrechts, die sich im Dezember 1463 persönlich an seinem Sterbelager befanden. In seinem [[Hans Hierszmann’s, Thürhüthers Herzog Albrecht’s VI. von Oesterreich, Bericht über Krankheit und Tod seines Herrn 1463 und 1464|Bericht]] über die letzten Lebenstage des Erzherzogs führt der "Thürhüter" Hanns Hierszmann ein Gespräch in lateinischer Sprache an, dass Jörg von Stain mit dem [[Michael Puff|Arzt führte.<ref>vgl. Gerold Hayer: ''Krankheit, Sterben und Tod eines Fürsten''. Ein Augenzeugenbericht über die letzten Lebenstage Herzog Albrecht VI. von Österreich. In: [[w:Markus Wenninger|Markus J. Weninger]] (Hrsg.): ''"du  guoter tôt"''. Sterben im Mittelalter - Ideal und Realität (= [[w:Günther Hödl|Günther Hödl]] - Barbara Maier (Hrsg.): Schriftenreihe der Akademie Friesach. Bd. 3). Wieser Verlag, Klagenfurt, 1998. ISBN 3-85129-269-3. S. 31-50</ref> Dieses war vielleicht der Grund dafür, dass Jörg von Stain, der nach dem Tod Albrechts die Stadt Wien sofort verließ, in der Folge verdächtigt wurde, etwas mit Albrechts Tod zu tun zu haben. In der Folge wurde sogar gemutmaßt, dass es eine Verschwörung gegen den Erzherzog gegeben habe, in die er wesentlich verstrickt war. Im 19. Jahrhundert wurde die angebliche Verschwörung des Jörg von Stain sogar von den Historikern für ein Faktum gehalten. Die aktuelle Forschung allerdings hält dies für wenig wahrscheinlich.<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 636ff.</ref>
 
== Die Puchheimer Fehde ==
Nach Albrechts Tod einigte er sich mit Kaiser Friedrich III. auf die Rückgabe der Stadt und Herrschaft Steyr an diesen gegen die Rückzahlung der Pfandsumme, die allerdings wesentlich reduziert wurde<ref>vgl. Konstantin Moritz A. Langmaier: ''Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463)'', 2015, S. 644</ref>. Dann aber eröffnete er eine Fehde gegen den Kaiser, die als die "[[Puchheimer Fehde]]" in die Geschichte eingegangen ist. Als Friedrich III. die Stadt nach Neujahr 1467 besetzen ließ, konnte Jörg sie Ende Jänner 1467 nochmals zurückerobern. Es gelang ihm, sich mit seinen Söldnern auf der [[Schloss Lamberg|Steyrer Burg]] zu verschanzen. Wegen dieser Auseinandersetzung trat er in den Dienst des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, der ebenfalls wieder einmal im Konflikt mit dem Kaiser lag. Ende 1467 verlor Jörg von Stain die Stadt Steyr endgültig. Nachdem die erwartete Hilfe von [[w:Viktorin von Münsterberg|Herzog Viktorin von Münsterberg]], einem Sohn von König Georg ausblieb, musste er im Jänner 1468 auch die Steyrer Burg aufgeben.


== Jörg von Stain in Legende und Sage ==
== Jörg von Stain in Legende und Sage ==