Ferdinand II. (HRR): Unterschied zwischen den Versionen

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Erzherzog Ferdinand war seit 1590 für die "innerösterreichischen" Ländern ([[Herzogtum Steier]], [[Herzogtum Kärnten]], [[w:Herzogtum Krain|Herzogtum Krain]]) zuständig.<ref name ="czeike280"/> Seit 1619 herrschte er über die "[[Österreichische Lande|Österreichischen Lande]]", seit 1617 außerdem über die [[w:Königreich Böhmen|Länder der Böhmischen Krone]] und seit 1618 über Teile des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreiches]]. 1519–1637 war er außerdem Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]].
Erzherzog Ferdinand war seit 1590 für die "innerösterreichischen" Ländern ([[Herzogtum Steier]], [[Herzogtum Kärnten]], [[w:Herzogtum Krain|Herzogtum Krain]]) zuständig.<ref name ="czeike280"/> Seit 1619 herrschte er über die "[[Österreichische Lande|Österreichischen Lande]]", seit 1617 außerdem über die [[w:Königreich Böhmen|Länder der Böhmischen Krone]] und seit 1618 über Teile des [[w:Königreich Ungarn|ungarischen Königreiches]]. 1519–1637 war er außerdem Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]].


Ferdinand war ein strikter und kompromissloser Vertreter der [[w:Gegenreformation|Gegenreformation]]. Während er bei der Durchsetzung von dieser im [[Heiliges Römisches Reich|Reich]] scheiterte, war er als Landesfürst allerdings sehr erfolgreich. Zudem gelang es ihm, trotz der Folgen des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], von dem Teile im heutigen Österreich schwer heimgesucht wurden, in jenen Teilen, die heute zur Republik Österreich gehören und über die er selbst herrschte, eine gefestigte Herrschaft zu hinterlassen.<ref name ="czeike280"/>
Ferdinand war ein strikter und kompromissloser Vertreter der [[w:Gegenreformation|Gegenreformation]]. Während er bei der Durchsetzung von dieser im [[Heiliges Römisches Reich|Reich]] scheiterte, war er als Landesfürst allerdings sehr erfolgreich. Zudem gelang es ihm, trotz der Folgen des [[w:Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]], von dem Teile im heutigen Österreich schwer heimgesucht wurden, in jenen Teilen, die heute zur Republik Österreich gehören und über die er selbst herrschte, eine gefestigte Herrschaft zu hinterlassen.<ref name ="czeike280"/> Ferdinand zählt zu den Habsburgern mit einer der längsten Regierungszeiten.<ref name ="strohmeyer30">vgl. [[w:Arno Strohmeyer|Arno Strohmeyer]]: ''Die Habsburger Reiche 1555-1740: Herrschaft - Gesellschaft - Politik''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2012. ISBN 978-3-534-18757-7. S. 30</ref> Heute gilt er als der Begründer der sogenannten "Habsburgermonarchie", dem es endlich gelang, die Primogenitur und die Unteilbarkeit seiner landesfürstlichen Länder tatsächlich durchzusetzen und außerdem den Adel in das "habsburgische" Herrschaftssystem zu integrieren.<ref>vgl. [[w:Arno Strohmeyer|Arno Strohmeyer]]: ''Die Habsburger Reiche 1555-1740: Herrschaft - Gesellschaft - Politik''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2012. ISBN 978-3-534-18757-7. S. 30f.</ref>


[[File:Kaiser Ferdinand II vor dem Kreuz in der Hofburg c1630.jpg|thumb|Kaiser Ferdinand II. kniet vor dem Kreuz in der Hofburg]]
[[File:Kaiser Ferdinand II vor dem Kreuz in der Hofburg c1630.jpg|thumb|Kaiser Ferdinand II. kniet vor dem Kreuz in der Hofburg]]
== Forschungslage bzw. Forschungsprobleme ==
Ferdinand gehört zu jenen Habsburgern, die nicht nur über Teile des heutigen EU-Landes Österreich, sondern auch über Teile außerhalb des späteren EU-Landes herrschten und außerdem auch Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]] waren. Wie die meisten der Habsburger, die auch Kaiser waren, wird und wurde er daher in der Forschung gewöhnlich auch von wissenschaftlichen Forschungsstätten, die zum heutigen EU-Land Österreich gehören, auf diese Position beschränkt.
Bis in das 19. Jahrhundert hing seine Beurteilung in der wissenschaftlichen Forschung von der Konfession des Historikers oder der Historikerin ab. Die Katholischen würdigten seine tiefe Religiosität, für die Protestantischen war er ein scheinheiliger, von seinen Beichtvätern gelenkter "Jesuitenzögling", dessen "prospanische" Politik dem Heiligen Römischen Reich nur geschadet hätte. Im 20. Jahrhundert wurde in der wissenschaftlichen Forschung, der Vorwurf der politischen Unselbständigkeit widerlegt. In neueren Forschung aus den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts wurde mit Blick auf die Zeitströmungen des 17. Jahrhunderts auch das Bild eines beispiellosen religiösen Eiferers widerlegt.<ref name ="strohmeyer30"/>
== Orte mit Bezug zu Ferdinand im heutigen Staat Österreich ==
== Orte mit Bezug zu Ferdinand im heutigen Staat Österreich ==
=== Kärnten ===
=== Kärnten ===