Matheis Hochhuber: Unterschied zwischen den Versionen

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Matheis Hochhuber, der zunächst für die Gemeinde Prutz tätig war, war als einer der Vertreter der Gerichte der Grafschaft Tirol an jenen Verhandlungen beteiligt, welche die Landstände mit König Friedrich III. führten, um diesen zur Aufgabe der Vormundschaft über Herzog Siegmund und der Regentschaft über die Tirol zu zwingen. So vertrat er am 15. Juni 1444 gemeinsam mit [[Benedikt Stollprock]], Niklas Palüger und Heinrich Petertschin die Gerichte in jener Gesandtschaft, welche von der Landschaft der Grafschaft Tirol 1444 zu König Friedrich III. nach [[w:Nürnberg|Nürnberg]] geschickt wurde.<ref name ="Wallnöfer274">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 274</ref> Am 16. November 1444 gehörte er, gemeinsam mit Christoph Hasler, Niklas Seibant, Leonhart Rott und [[Kaspar Flory]], zu den Vertretern der Gerichte, die in [[w:Merano|Meran]] zu Räten des (geschworenen Rates) bestellt wurden. Am 3. Jänner, vermutlich im Jahr 1445, vertrat er gemeinsam mit Christoph Hasler, [[Michael Jaufner]], Benedikt Stollprock, Niklas Palüger und Heinrich Petertschin die Gerichte in jener Gesandtschaft, welche von Vogt [[Ulrich von Matsch]] (dem Älteren) und dem (geschworenen) Rat zu Meran für Verhandlungen mit dem König in [[Salzburg]] bevollmächtigt wurde. Am 7. Februar 1446 bevollmächtigten Vogt Ulrich und der Rat von Meran, nun mehr als oberste Verweser von Herzog Siegmund, erneut eine Gesandtschaft an den König, um von diesem die "Herausgabe" ihres Landesfürsten zu fordern. Diese bestand aus Vertretern des Adels, der Städte und der Gerichte. Zu dieser gehörte auch Matheis Hochhuber, der gemeinsam mit Hans auf der Töll, die Gerichte vertrat.<ref name ="Wallnöfer275/>
Matheis Hochhuber, der zunächst für die Gemeinde Prutz tätig war, war als einer der Vertreter der Gerichte der Grafschaft Tirol an jenen Verhandlungen beteiligt, welche die Landstände mit König Friedrich III. führten, um diesen zur Aufgabe der Vormundschaft über Herzog Siegmund und der Regentschaft über die Tirol zu zwingen. So vertrat er am 15. Juni 1444 gemeinsam mit [[Benedikt Stollprock]], Niklas Palüger und Heinrich Petertschin die Gerichte in jener Gesandtschaft, welche von der Landschaft der Grafschaft Tirol 1444 zu König Friedrich III. nach [[w:Nürnberg|Nürnberg]] geschickt wurde.<ref name ="Wallnöfer274">vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 274</ref> Am 16. November 1444 gehörte er, gemeinsam mit Christoph Hasler, Niklas Seibant, Leonhart Rott und [[Kaspar Flory]], zu den Vertretern der Gerichte, die in [[w:Merano|Meran]] zu Räten des (geschworenen Rates) bestellt wurden. Am 3. Jänner, vermutlich im Jahr 1445, vertrat er gemeinsam mit Christoph Hasler, [[Michael Jaufner]], Benedikt Stollprock, Niklas Palüger und Heinrich Petertschin die Gerichte in jener Gesandtschaft, welche von Vogt [[Ulrich von Matsch]] (dem Älteren) und dem (geschworenen) Rat zu Meran für Verhandlungen mit dem König in [[Salzburg]] bevollmächtigt wurde. Am 7. Februar 1446 bevollmächtigten Vogt Ulrich und der Rat von Meran, nun mehr als oberste Verweser von Herzog Siegmund, erneut eine Gesandtschaft an den König, um von diesem die "Herausgabe" ihres Landesfürsten zu fordern. Diese bestand aus Vertretern des Adels, der Städte und der Gerichte. Zu dieser gehörte auch Matheis Hochhuber, der gemeinsam mit Hans auf der Töll, die Gerichte vertrat.<ref name ="Wallnöfer275/>


Matheis Hochhuber war im Besitz des Schildhofes Weingart im Passeier, mit dem er 1428 belehnt wurde. Diese Belehnung wurde 1449 erneuert. Außerdem gehörten ihm landwirtschaftlich genutzte Güter in Prutz. Daneben bezog er Einkünfte aus seinen Tätigkeiten als landesfürstlicher Amtsträger. 1427 war er Richter zu [[Nauders]], 1439, 1440 und 1442 Richter zu Prutz beziehungsweise zu [[w:Burg Laudegg|Laudegg]]<ref group="A">Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde [[Ladis]], war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise Gerichtes Laudeck, ehe dieser nach [[Ried im Oberinntal]] übersiedelte.</ref> und im Oktober 1442 Richter von [[Landeck]].<ref name ="Wallnöfer275/> Zwischen 1446 und 1448 war er Richter und Amtsmann zu [[Imst]]. 1448-1450 wurde ihm von Herzog Siegmund die gewinnbringenden Zollstelle von [[Gries am Brenner|Lueg]] anvertraut. Nach 1450 trat er nur mehr als Rechtsprecher und Zeuge in rechtlichen Angelegenheiten hervor, die vor allem das Gericht Prutz betrafen.<ref name ="Wallnöfer276/>
Matheis Hochhuber war im Besitz des Schildhofes Weingart im Passeier, mit dem er 1428 belehnt wurde. Diese Belehnung wurde 1449 erneuert. Außerdem gehörten ihm landwirtschaftlich genutzte Güter in Prutz. Daneben bezog er Einkünfte aus seinen Tätigkeiten als landesfürstlicher Amtsträger. 1427 war er Richter zu [[Nauders]], 1439, 1440 und 1442 Richter zu Prutz beziehungsweise zu [[w:Burg Laudegg|Laudegg]]<ref group="A">Die Burg Laudegg oder Laudeck, heute Teil der Gemeinde [[Ladis]], war bis ins 17. Jahrhundert der Verwaltungssitz des Oberen Gerichts beziehungsweise des Gerichtes Laudegg. Dann wurde er nach [[Ried im Oberinntal]] verlegt.</ref> und im Oktober 1442 Richter von [[Landeck]].<ref name ="Wallnöfer275/> Zwischen 1446 und 1448 war er Richter und Amtsmann zu [[Imst]]. 1448-1450 wurde ihm von Herzog Siegmund die gewinnbringenden Zollstelle von [[Gries am Brenner|Lueg]] anvertraut. Nach 1450 trat er nur mehr als Rechtsprecher und Zeuge in rechtlichen Angelegenheiten hervor, die vor allem das Gericht Prutz betrafen.<ref name ="Wallnöfer276/>


Bereits 1431 hatte Matheis Hochhuber im Auftrag von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] als Beisitzer und "Urteiler" in einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Dörfern im südlichen Tirol um Holz- und Weiderechte vermittelt. In derselben Sache fungierte er 1442 nochmals als Rechtssprecher gemeinsam mit Michael Jaufner und anderen. Mit Jaufner war er 1448 auch erst gereihter "Urteiler" einer Rechtsangelegenheit, die das [[Stift Stams]] betraf. Mit diesem und Hans Protmann war er Teil einer Kommission, die Herzog Siegmund 1449 im Almstreit der Rittner und der Villanderer zu einem Lokalaugenschein entsandte.<ref name ="Wallnöfer276>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 276</ref>
Bereits 1431 hatte Matheis Hochhuber im Auftrag von [[Friedrich IV. (Tirol)|Herzog Friedrich (IV.) von Österreich]] als Beisitzer und "Urteiler" in einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Dörfern im südlichen Tirol um Holz- und Weiderechte vermittelt. In derselben Sache fungierte er 1442 nochmals als Rechtssprecher gemeinsam mit Michael Jaufner und anderen. Mit Jaufner war er 1448 auch erst gereihter "Urteiler" einer Rechtsangelegenheit, die das [[Stift Stams]] betraf. Mit diesem und Hans Protmann war er Teil einer Kommission, die Herzog Siegmund 1449 im Almstreit der Rittner und der Villanderer zu einem Lokalaugenschein entsandte.<ref name ="Wallnöfer276>vgl. Adelina Wallnöfer: ''Die politische Repräsentation des gemeinen Mannes in Tirol'', 2017, S. 276</ref>