Burgruine Schönenburg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Bauwerk ==
== Das Bauwerk ==
Von der Burg sind heute nur mehr wenige Mauern erhalten. Malereispuren, die 1837 noch auf den Mauerresten der einstigen Burgkapelle, die dem Heiligen Pankratius geweiht war, vorhanden war, sind inzwischen ebenfalls verschwunden.<ref name ="schöndorfer97">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 97</ref>
Von der Burg sind heute nur mehr wenige Mauern erhalten. Malereispuren, die 1837 noch auf den Mauerresten der einstigen Burgkapelle, die um 1360 dem Heiligen Pankratius geweiht worden war<ref name ="wehrbauten">vgl.  [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/schoenberg/schoenberg.html Schoenberg], Wehrbauten.AT, abgerufen am 12. Juli 2020</ref>, vorhanden war, sind inzwischen ebenfalls verschwunden.<ref name ="schöndorfer97">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 97</ref>


== Historische Eckdaten ==
== Historische Eckdaten ==
Um 1122 / 1125 wird in einer Notiz des Traditionsbuches des [[Stift Göttweig|Stiftes Göttweig]] als Zeuge ein Heinrich von Schönberg ("''Heinricus de Sconiberch''") Er dürfte der erste namentlich bekannte Besitzer der Schönenburg oder einer Vorgängerfeste gewesen sein. Danach dürfte sich diese im Besitz des Kuenringers Rapoto befunden haben, der zwischen 1142 und 1180 mehrmals genannt ist.<ref name ="schöndorfer96"/>
Um 1122 / 1125 wird in einer Notiz des Traditionsbuches des [[Stift Göttweig|Stiftes Göttweig]] als Zeuge ein Heinrich von Schönberg ("''Heinricus de Sconiberch''") Er dürfte der erste namentlich bekannte Besitzer der Schönenburg oder einer Vorgängerfeste gewesen sein. Danach dürfte sich diese im Besitz des Kuenringers Rapoto befunden haben, der zwischen 1142 und 1180 mehrmals genannt ist.<ref name ="schöndorfer96"/>


Die Burg, von der heute nur mehr Mauerreste vorhanden sind, dürfte erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Sie war ein freies Eigen der Schönenburger, einer Linie der Kuenringer, bis diese sie 1388 von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") zu Lehen nehmen mussten. 1417 belehnte [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht II., Leopold von Eckartsau mit der Schönenburg. 1428 kam diese als landesfürstliches Lehen des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] für ca. 200 Jahre in den Besitz der Familie der Königsberger, welche sie aber kaum selbst bewohnten. Im 15. Jahrhundert wurden sie mehrmals vorübergehend von der Schönenburg vertrieben, so 1467 durch ungenannte Räuber, 1481 durch den berüchtigten Hauptmann Griffis, einen Söldnerführer im Dienst des "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönigs]]" [[Matthias Corvinus]] und 1483 durch "böhmische" Söldner. 1485 wurde die Burg erneut durch Söldner von Matthias Corvinus eingenommen, erst 1491, nach der Rückeroberung durch kaiserliche Truppen, erhielten die Königsberger, die 1589 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben wurden, die Burg zurück. Nachdem sie die Burg 1635 an den Hofkanzler [[w:Johann Baptist Verda von Verdenberg|Johann Baptist Verda von Verdenberg]], dem damaligen Besitzer der Burg Grafenegg verkauft hatten, die Herrschaft Schönenburg mit dieser vereinigt. 1645 wurde die Schönenburg von schwedischen Söldnern zerstört.<ref name ="schöndorfer96"/>
Die Burg, von der heute nur mehr Mauerreste vorhanden sind, dürfte erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut worden sein. Sie war ein freies Eigen der Schönenburger, einer Linie der Kuenringer, bis diese sie 1388 von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''") zu Lehen nehmen mussten. 1417 belehnte [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]], besser bekannt als König Albrecht II., Leopold von [[Eckartsau]] mit der Schönenburg.<ref name ="schöndorfer96"/>
 
1428 kam diese als landesfürstliches Lehen des [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]] durch Kauf an Koloman von Königsberg. Sie blieb ca. 200 im Besitz seiner Familie, die sich aber kaum auf ihr aufhielten. Im 15. Jahrhundert wurde die Schönenburg mehrmals eingenommen, so 1467 durch ungenannte Räuber, die von Heinrich von Liechtenstein vertrieben wurden<ref name ="wehrbauten"/>.<ref name ="schöndorfer96"/> 1481 hatte der berüchtigten Hauptmann Griffis, ein Söldnerführer im Dienst des "[[w:Königreich Ungarn|Ungarnkönigs]]" [[Matthias Corvinus]], für einige Zeit auf der Schönenburg seinen Sitz, offensichtlich im Einverständnis mit den Königsbergern<ref name ="wehrbauten"/>.<ref name ="schöndorfer96"/> 1483 wurde die Schönenburg durch "böhmische" Söldner eingenommen, die sie 1485 wieder den ungarischen Söldnern von Matthias Corvinus überließen oder überlassen mussten.<ref name ="wehrbauten"/> Diese wurden erst 1491 von kaiserliche Truppen vertrieben, worauf die Königsberger, die 1589 in den Freiherrenstand erhoben wurden, die Burg zurückerhielten.<ref name ="schöndorfer96"/>
 
1612 verkaufte Freiherr Ludwig von Königsberg die Burg und Herrschaft an Adam Fröhlich. 1627 kam beides in den Beistz von Erhart Hoffmann. 1635 verkaufte Justina Hoffmann die Burg 1635 an den Hofkanzler [[w:Johann Baptist Verda von Verdenberg|Johann Baptist Verda von Verdenberg]], dem damaligen Besitzer der Burg Grafenegg. Dieser ließ die Gebäude der Schönenburg reparieren und verbesserte die Inneneinrichtungen. Im Rahmen eines Fideikommisses wurden die Herrschaften Schönenburg und Grafenegg miteinander vereinigt.<ref name ="wehrbauten"/> 1645 wurde die Schönenburg von schwedischen Söldnern zerstört.<ref name ="schöndorfer96"/>
 
Danach begann die Schönenburg zu verfallen. Schon Ende des 17. Jahrhunderts waren fast keine Burgdächer mehr vorhanden. Endgültig zerstört wurde sie aber erst im 18. Jahrhundert, als auch ihre Mauern zum größten Teil abgetragen wurden. Die Ruine sank damals zum Steinbruch ab, der als Baumaterial für neue Häuser diente.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 96f.</ref> 1848 kam sie in den Besitz der Gemeinde Schönberg am Kamp.<ref name ="wehrbauten"/>


Danach begann die Schönenburg zu verfallen. Schon Ende des 17. Jahrhunderts waren fast keine Burgdächer mehr vorhanden. Endgültig zerstört wurde sie aber erst im 18. Jahrhundert, als auch ihre Mauern zum größten Teil abgetragen wurden. Die Ruine sank damals zum Steinbruch ab, der als Baumaterial für neue Häuser diente.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen'', 1999, S. 96f.</ref>
== Literatur ==
== Literatur ==
* Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
* Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/2241 Schönberg], Noeburgen.Imareal.SBG.AC.AT
* [http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/2241 Schönberg], Noeburgen.Imareal.SBG.AC.AT
* [http://www.wehrbauten.at/noe/niederoesterreich.html?/noe/schoenberg/schoenberg.html Schoenberg], Wehrbauten.AT
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