Agnes von Hohenstaufen: Unterschied zwischen den Versionen

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#WEITERLEITUNG [[Agnes von Babenberg]]
[[File:Stift Klosterneuburg Suedfassade Detail 2.jpg|thumb|Markgräfin Agnes von Österreich als Stifterin mit dem Kirchenmodell des Stiftes Klosterneuburg. Statue auf der Südfassade der Stiftskirche]]
'''Agnes von Babenberg'''<ref group="A">Im Artikel wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit eine einheitliche Bezeichnung für diese Dame ausgewählt, welche in der Literatur unter verschiedenen Namen zu finden ist. Zwar ist der "Familienname" Babenberger keineswegs für das Mittelalter belegt, doch ergibt sich ihre Aufnahme in die RegioWiki.AT über ihre Zugehörigkeit zu dieser Dynastie, weshalb eine Benennung nach dieser Familie Sinn macht.</ref> (* im 11. Jahrhundert, um 1073; † [[24. September]] [[1143]], in [[Klosterneuburg]], damals Markgrafschaft Österreich) beziehungsweise '''Markgräfin Agnes von Österreich''', auch '''Agnes von Waiblingen''' oder '''Agnes von Hohenstaufen''', war die Ehefrau von [[Leopold der Heilige|Markgraf Leopold (III.) von Österreich]] ("''Leopold dem Heiligen''"), der über Gebiete des heutigen Bundeslandes Niederösterreich herrschte. Offiziell wurde sie zwar niemals heilig oder selig gesprochen, doch wird sie in [[Stift Klosterneuburg]] als Selige verehrt. Bis heute gilt sie als eine der bekanntesten Landesfürstinnen des früheren [[Herzogtum Österreich|Herzogtums Österreich]]<ref name ="gedaechtnisagnes">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/?tx_gdl_gdl%5Bperson%5d=282 Agnes von Österreich], GedaechtnisDesLandes, abgerufen am 7. September 2020</ref>.
 
== Herkunft und Familie ==
Agnes von Babenberg entstammte der [[w:Salier|Kaiserdynastie der Salier]]. Sie war eine Tochter von [[w:Heinrich IV. (HRR)|Kaiser Heinrich IV.]] aus dessen erster Ehe mit [[w:Bertha von Savoyen|Bertha von Turin]] und eine Schwester von [[w:Heinrich V. (HRR)|Kaiser Heinrich V.]].<ref name ="Neukam222">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 222</ref> Verheiratet war sie zweimal,
:∞ in 1. Ehe ca. 1079/1085-1105 mit [[w:Friedrich I. (Schwaben)|Herzog Friedrich (I.) von Schwaben]] († 1105), aus dieser Ehe hatte sie mehrere Kinder, darunter den späteren [[w:Konrad III. (HRR)|Kaiser Konrad III.]] und [[w:Friedrich II. (Schwaben)|Herzog Friedrich (II.) von Schwaben]], den Vater von [[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]]
:∞ in 2. Ehe 1106-1136 mit Markgraf Leopold III. "''dem Heiligen''" († 1136), aus dieser Ehe hatte sie sehr viele Kinder, darunter die Söhne [[Heinrich II. (Österreich)|Heinrich II. "''Jasomirgott''"]] und [[Leopold IV. (Österreich)|Leopold (IV.) "''den Freigiebigen''"]], die ihrem Vater als Herrscher über die [[Herzogtum Österreich|Markgrafschaft Österreich]] nachfolgten.
 
Agnes gilt als "Stamm-Mutter" der [[w:Staufer|Kaiser-Dynastie der Staufen]], welche die Salier als Herrscher des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] beerbte, und der Dynastie der Herzöge von Österreich aus dem [[Babenberger|Haus der Babenberger]]. Die durch ihre beiden Ehen entstandenen engen Verwandtschaftsbeziehungen zwischen beiden Familien erwiesen sich langfristig besonders für die Babenberger als äußerst vorteilhaft.<ref name ="Neukam223">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 223</ref>
 
== Leben ==
Agnes wurde "de facto" mit ca. 7 Jahren mit ihrem ersten Ehemann verheiratet, auch wenn der Vollzug dieser ersten Ehe erst Jahre stattfand.<ref>vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 222f.</ref> Kaum verwitwet, heiratete sie schloss sie ihre zweite Ehe mit Markgraf Leopold "''dem Heiligen''", welche für ihn einen bedeutenden Zuwachs an Ansehen und Reichtum bedeutet. Als Gegenleistung wechselte er in dem Machtkampf zwischen ihrem Vater und ihrem Bruder auf die Seite von diesen.<ref name ="Neukam222"/> Agnes, die mit ihm gemeinsam das Augustiner-Chorherren-Kloster in Klosterneuburg 1133 stiftete, zu dem zunächst auch ein Augustiner-Chorfrauen-Kloster zählte, dürfte mit ihrer Mitgift auch seine beiden anderen Klostergründungen, das [[w:Kloster Klein-Mariazell|Benediktinerstift Klein-Mariazell]] (heute Teil von [[Altenmarkt an der Triesting]]) und das [[Stift Heiligenkreuz|Zisterzienserstift Heiligenkreuz]] ermögiicht haben. Sie, die zahlreiche Urkunden und Dokumente hinterlassen hat, dürfte eine energische und ambitionierte Persönlichkeit gewesen sein, die aktiv die Politik und Wirtschaft der Markgrafschaft Österreich mitgestaltete.<ref name ="Neukam223">vgl. Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold'', 2013, S. 223</ref>
 
== Erinnerungsstätten an Agnes im heutigen Österreich ==
=== Niederösterreich ===
* [[Heiligenkreuz]]: Agnes von Babenberg ist auf der Glasmalerei im Brunnenhaus des [[Stift Heiligenkreuz|Stiftes Heiligenkreuz]], welche zu Ende des 13. Jahrhunderts geschaffen wurde, dargestellt.
* [[Klosterneuburg]]: Nach ihrem Tod wurde Agnes in einer Gruft unter dem ehemaligen Kapitelsaal des [[Stift Klosterneuburg|Augustiner-Chorherrenstifts Klosterneuburg]], der heutigen Leopoldskapelle mit dem [[w:Verduner Altar|Verduner Altar]] beigesetzt, wo bereits ihr zweiter Ehemann seine letzte Ruhestätte gefunden hatte. Beide Statuen als Stifterpaar mit dem Klostermodell des Stiftes finden sich auf der Südseite der Außenmauer Klosterkirche. Auf dem bekannten "Babenberger-Stammbaum" vom Ende des 15. Jahrhunderts, der im Museum des Stiftes besichtigt werden kann, ist Agnes von Österreich ebenfalls dargestellt. 2009 wurde zur Erinnerung an sie der Welfenplatz südlich des Stiftes in Hohenstaufenplatz umbenannt und dort eine [[w:Stauferstele|Staufer-Stele]] eingeweiht.
=== Wien ===
* [[Döbling|Wien 19]]: 1894 wurde im 19. Wiener Gemeindebezirk nach ihr die Agnesgasse benannt.<ref name ="wienwiki">vgl. {{WiWi|Agnesgasse||Agnesgasse}}, abgerufen am 7. September 2020</ref> Sie gilt auch als Namensgeberin des sagenumwobenen [[Agnesbrünnl]], einer "Kultstätte" im [[Wienerwald]].
 
== Agnes von Babenberg in Sage und Legende ==
Um Agnes und die Gründung von Stift Klosterneuburg hat sich die sogenannten "Schleierlegende" gebildet, die zu den bekanntesten Sagen des Bundeslandes Niederösterreich zählt.<ref name ="gedaechtnisschleier">vgl. [https://www.gedaechtnisdeslandes.at/personen/action/show/controller/Person/person/agnes.html?tx_gdl_gdl%5Bbesonderheit%5D=263&cHash=c7f69452942b2ff63b9923b4af712cac Schleierlegende], GedaechtnisDesLandes, abgerufen am 7. September 2020</ref>
 
== Literatur ==
* [[w:Heide Dienst|Heide Dienst]]: ''Agnes''. Herzogin-Markgräfin, Ehefrau und Mutter. Österreichischer Bundesverlag, Wien, 1985. ISBN 3-215-05911-8
* Susanna Neukam: ''Schweigen ist Silber, Herrschen ist Gold''. Die Babenbergerinnen und ihre Zeit. Amalthea Signum Verlag, Wien, 2013. ISBN 978-3-85002-822-6
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Agnes of Germany|Agnes von Waiblingen}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
== Anmerkungen ==
<references group="A" />
 
{{BeiWP|Agnes von Waiblingen|Agnes von Waiblingen}}
 
{{SORTIERUNG:Babenberg, Agnes von}}
[[Kategorie:Ehefrau eines Landesfürsten]]
[[Kategorie:Stifter]]
[[Kategorie:Geboren im 11. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 1143]]
[[Kategorie:Gestorben in Klosterneuburg]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Geschichte (Niederösterreich)]]
[[Kategorie:Sagenfigur]]
[[Kategorie:Babenberger]]