Reinprecht II. von Wallsee: Unterschied zwischen den Versionen

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Reinprecht (II.) von Wallsee begleitete seinen älteren Bruder [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.) von Wallsee]] und seinen Cousin [[Eberhard III. von Wallsee|Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz]] 1364 in den Krieg, der um die Nachfolge der [[Grafschaft Tirol]] geführt wurde.<ref name ="Doblinger74>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 74</ref> 1371 übernahmen er, Rudolf (I.) und ihr anderer Bruder [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.)]] nach dem Tod von Eberhard (III.) die Vormundschaft für dessen noch minderjährigen Sohn [[Jörg von Wallsee|Jörg]] († um 1400/01).<ref name ="Doblinger58>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 89</ref>  
Reinprecht (II.) von Wallsee begleitete seinen älteren Bruder [[Rudolf I. von Wallsee|Rudolf (I.) von Wallsee]] und seinen Cousin [[Eberhard III. von Wallsee|Eberhard (III.) von Wallsee zu Linz]] 1364 in den Krieg, der um die Nachfolge der [[Grafschaft Tirol]] geführt wurde.<ref name ="Doblinger74>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 74</ref> 1371 übernahmen er, Rudolf (I.) und ihr anderer Bruder [[Friedrich V. von Wallsee|Friedrich (V.)]] nach dem Tod von Eberhard (III.) die Vormundschaft für dessen noch minderjährigen Sohn [[Jörg von Wallsee|Jörg]] († um 1400/01).<ref name ="Doblinger58>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 89</ref>  


Im Oktober 1379 wurde er von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" vermutlich mit Blick auf dessen bevorstehende kriegerische Auseinandersetzung mit dem Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]] († um 1390) zum "Hauptmann ob der Enns" ernannt.<ref name ="Doblinger77>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77</ref> Am 17. März 1380 ernannte ihn der Herzog außerdem zum Anführer seiner Truppen und betraute ihn mit der Führung des "Krieges" gegen den Schaunberger. Die militärische Auseinandersetzung ("Schaunberger Fehde"), die für Reinprecht (II.) sehr erfolgreich war, dauerte ca. 3 Jahre. Mit dem Nürnberger Schiedsspruch (28. Februar 1383) verlor die Grafenfamilie der Schaunberger endgültig ihre Unabhängigkeit gegenüber den Herzögen von Österreich. Reinprecht (II.), der sich die Gunst des Herzogs auch in den Jahren danach erhalten konnte, entfaltete in den Folgejahren im Land "ob der Enns" eine rege Tätigkeit als "Rechtspfleger", obwohl er mehrmals in Konflikte mit den Städten [[Enns]] und [[Wels]] verwickelte war.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77ff.</ref>
Im Oktober 1379 wurde er von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" vermutlich mit Blick auf dessen bevorstehende kriegerische Auseinandersetzung mit dem Grafen [[Heinrich VII. von Schaunberg|Heinrich (VII.) von Schaunberg]] († um 1390) zum "Hauptmann ob der Enns" ernannt.<ref name ="Doblinger77>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77</ref> Am 17. März 1380 ernannte ihn der Herzog außerdem zum Anführer seiner Truppen und betraute ihn mit der Führung des "Krieges" gegen den Schaunberger. Die militärische Auseinandersetzung ("Schaunberger Fehde"), die für Reinprecht (II.) sehr erfolgreich war, dauerte ca. 3 Jahre. Mit dem Nürnberger Schiedsspruch (28. Februar 1383) verlor die Grafenfamilie der Schaunberger endgültig ihre Unabhängigkeit gegenüber den Herzögen von Österreich. Reinprecht (II.), der sich die Gunst des Herzogs auch in den Jahren danach erhalten konnte, entfaltete in den Folgejahren im Land "ob der Enns" eine rege Tätigkeit als "Rechtspfleger", obwohl er mehrmals in Konflikte mit den Städten [[Enns]] und [[Wels]] verwickelte war.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 77ff.</ref> Für seine Verdienste um die "Schaumburger Fehde" erhielt Reinprecht vom Herzog die Herrschaften Neuburg am Inn und Falkenstein, die zuvor viele Jahre im Pfandbesitz des Familienzweiges der Wallseer zu Linz gewesen waren, die erst viele Jahre nach seinem Tod wieder gelöst wurden.<ref name ="Doblinger95>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 95</ref>  


Nach der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] (9. Juli 1386) nahm er zusammen mit seinem älteren Bruder Rudolf (I.) und seinem Cousin [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns]] an jener Versammlung am 10. Oktober 1386 in Wien teil, auf welcher Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" nach "Aufhebung" des [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrages von Neuberg]] (25. September 1379) die alleinige Herrschaft über die von den Habsburgern beherrschten Ländern und Herrschaften übernahm. In den Jahren danach führte er im Auftrag von Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" eine weitere für ihn erfolgreiche Fehde gegen Graf Heinrich (VII.) von Schaunberg.<ref name ="Doblinger80>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 80</ref> Reinprecht (II.), der Pfandinhaber der bei [[w:Passau|Passau]] gelegenen Festen Wernstein und Neuhaus am Inn war, unterstützte im Konflikt um die Nachfolge des Passauer Fürstbischofs [[w:Johann von Scharffenberg|Johann]] († 1387) mit Zustimmung des Herzogs [[w:Georg von Hohenlohe|Georg von Hohenlohe]] († 1423).<ref name ="Doblinger81>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 81</ref> Vermutlich war Reinprecht (II.) um 1392 auch an der Fehde des Herzogs mit [[Wilhelm von Rohr|Wilhelm dem Rorer]] beteiligt.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 82f.</ref>
Nach der [[w:Schlacht bei Sempach|Schlacht bei Sempach]] (9. Juli 1386) nahm er zusammen mit seinem älteren Bruder Rudolf (I.) und seinem Cousin [[Heinrich VI. von Wallsee|Heinrich (VI.) von Wallsee zu Enns]] an jener Versammlung am 10. Oktober 1386 in Wien teil, auf welcher Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" nach "Aufhebung" des [[Vertrag von Neuberg an der Mürz|Teilungsvertrages von Neuberg]] (25. September 1379) die alleinige Herrschaft über die von den Habsburgern beherrschten Ländern und Herrschaften übernahm. In den Jahren danach führte er im Auftrag von Herzog Albrecht (III.) "''mit dem Zopfe''" eine weitere für ihn erfolgreiche Fehde gegen Graf Heinrich (VII.) von Schaunberg.<ref name ="Doblinger80>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 80</ref> Reinprecht (II.), der Pfandinhaber der bei [[w:Passau|Passau]] gelegenen Festen Wernstein und Neuhaus am Inn war, unterstützte im Konflikt um die Nachfolge des Passauer Fürstbischofs [[w:Johann von Scharffenberg|Johann]] († 1387) mit Zustimmung des Herzogs [[w:Georg von Hohenlohe|Georg von Hohenlohe]] († 1423).<ref name ="Doblinger81>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 81</ref> Vermutlich war Reinprecht (II.) um 1392 auch an der Fehde des Herzogs mit [[Wilhelm von Rohr|Wilhelm dem Rorer]] beteiligt.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 82f.</ref>


Als Hauptmann "ob der Enns" war Reinprecht (II.) von Wallsee Anfang der 1390er-Jahren für herzogliche Anordnungen zuständig, welche besonders den Salzhandel im heutigen Bundesland Oberösterreich betrafen und führte um 1394 eine Fehde gegen den Erzbischof von Salzburg.<ref >vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 85f.</ref>. Am 22. April 1395 schloss er ein Bündnis mit der [[Maissauer|Familie der Maissauer]], das sich offiziell gegen Angehörige des südmährischen Adels und besonders gegen die Familie der Leuchtenburger richtete. Der Historiker [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]] hält es für möglich, dass das Bündnis auch eine Schutzmaßnahme war, die sich gegen die Herzöge von Österreich (Habsburger) richtete und eine Folge des Sturzes von Reinprechts Schwiegervater Hans von Liechtenstein.<ref name ="Doblinger86>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 86</ref>
Als Hauptmann "ob der Enns" war Reinprecht (II.) von Wallsee Anfang der 1390er-Jahren für herzogliche Anordnungen zuständig, welche besonders den Salzhandel im heutigen Bundesland Oberösterreich betrafen und führte um 1394 eine Fehde gegen den Erzbischof von Salzburg.<ref >vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 85f.</ref>. Am 22. April 1395 schloss er ein Bündnis mit der [[Maissauer|Familie der Maissauer]], das sich offiziell gegen Angehörige des südmährischen Adels und besonders gegen die Familie der Leuchtenburger richtete. Der Historiker [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]] hält es für möglich, dass das Bündnis auch eine Schutzmaßnahme war, die sich gegen die Herzöge von Österreich (Habsburger) richtete und eine Folge des Sturzes von Reinprechts Schwiegervater Hans von Liechtenstein.<ref name ="Doblinger86>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 86</ref> Reinprecht profitierte jedoch auch vom Sturz seines Schwiegervaters, aus dessen Besitzungen er vorübergehend einige Pfandschaften erhielt, so die Festen Spielberg und Pernstein mit dem Gericht "auf dem Mos". Die Feste Spielberg war bereits als "Leibgedinge" im Besitz seines Vaters gewesen und nach dessen Tod an den Herzog zurückgefallen. Reinprecht besaß sie allerdings nur vorübergehend, bereits um 1400 war sie nicht mehr in seinem Besitz.<ref name ="Doblinger96>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 96</ref>


Nach dem Tod von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" († 1395) behielt Reinprecht (II.) das Amt des Hauptmanns "ob der Enns" und wurde Hofmeister von [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albrecht (IV.) von Österreich]] ( "''Albrecht dem Geduldigen''").<ref name ="Doblinger87>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 87</ref> Zusammen mit seinem Bruder Rudolf (I.) gehörte Reinprecht (II.) zu jenen sechs Schiedsrichtern, die im September 1399 jene Schiedssprüche fällten, mit denen es vorübergehend gelang, die Einfälle aus dem böhmischen Königreich ins heutige Niederösterreich nördlich der Donau für einige Zeit zu beenden. Schon zuvor hatte Reinprecht in dieser Angelegenheit von [[Freistadt]] aus Verhandlungen geführt.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 88f.</ref>
Nach dem Tod von Herzog Albrecht "''mit dem Zopfe''" († 1395) behielt Reinprecht (II.) das Amt des Hauptmanns "ob der Enns" und wurde Hofmeister von [[Albrecht IV. (Österreich)|Herzog Albrecht (IV.) von Österreich]] ( "''Albrecht dem Geduldigen''").<ref name ="Doblinger87>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 87</ref> Zusammen mit seinem Bruder Rudolf (I.) gehörte Reinprecht (II.) zu jenen sechs Schiedsrichtern, die im September 1399 jene Schiedssprüche fällten, mit denen es vorübergehend gelang, die Einfälle aus dem böhmischen Königreich ins heutige Niederösterreich nördlich der Donau für einige Zeit zu beenden. Schon zuvor hatte Reinprecht in dieser Angelegenheit von [[Freistadt]] aus Verhandlungen geführt.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 88f.</ref>
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1408 ließ er in der Stadt [[Enns]] eine Versammlung einberufen, die als der erste ober- und niederösterreichische Landtag gilt. Er spielte 1410 eine entscheidende Rolle bei der "Entführung" von [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] auf dem Landtag von [[Eggenburg]] und war von 1412 bis zu seinem Tod dessen Hofmeister.<ref name ="Doblinger175">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 175</ref> 1411-1417 führte er die "[[w:Walseer Fehde|Wallseer Fehde]] gegen [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst den Eisernen''") um seine Besitzungen in den Herzogtümern Steier und [[w:Krain|Krain]]. Die Fehde war für ihn letztlich ein großer Erfolg, da er 1418 nicht nur die Stadt Oberwölz mit der Feste Rothenfels und die [[w:Burg Waxenegg|Herrschaft Waxenegg]], die er dem Adeligen Hanns von Stubenberg abgenommen hatte, nicht mehr zurückgeben musste, sondern außerdem mit dem Truchsessenamt des Herzogtums Steier belehnt wurde.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 174-190</ref>
1408 ließ er in der Stadt [[Enns]] eine Versammlung einberufen, die als der erste ober- und niederösterreichische Landtag gilt. Er spielte 1410 eine entscheidende Rolle bei der "Entführung" von [[Albrecht II. (HRR)|Herzog Albrecht (V.) von Österreich]] auf dem Landtag von [[Eggenburg]] und war von 1412 bis zu seinem Tod dessen Hofmeister.<ref name ="Doblinger175">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 175</ref> 1411-1417 führte er die "[[w:Walseer Fehde|Wallseer Fehde]] gegen [[Ernst der Eiserne|Herzog Ernst (I.) von Österreich]] ("''Ernst den Eisernen''") um seine Besitzungen in den Herzogtümern Steier und [[w:Krain|Krain]]. Die Fehde war für ihn letztlich ein großer Erfolg, da er 1418 nicht nur die Stadt Oberwölz mit der Feste Rothenfels und die [[w:Burg Waxenegg|Herrschaft Waxenegg]], die er dem Adeligen Hanns von Stubenberg abgenommen hatte, nicht mehr zurückgeben musste, sondern außerdem mit dem Truchsessenamt des Herzogtums Steier belehnt wurde.<ref>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 174-190</ref>


Gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) beerbte er 1390 die [[w:Herren von Duino|Familie der Tybeiner]], wonach sich die Besitzungen der Wallseer bis zur Adria erstreckten.<ref name ="Doblinger83>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 83</ref> Mit der Herrschaft Tybein erbten die Brüder außerdem einen Sitz mit Stimme im "Reichstag" des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Nachdem die Wallseer Familienzweige zu [[Linz]] und zu [[Drosendorf]] um 1400 in "männlicher Linie" ausgestorben waren, wurden sie von Reinprecht (II.) und seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) gemeinsam beerbt.<ref name ="Doblinger89">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 89</ref> Nach dem Tod seiner beiden Brüder, die keine Kinder hatten, beerbte Reinprecht diese.
Die Herrschaft Wachsenberg, zählte zu jenen Herrschaften, um deren Arrondierung sich Reinprecht besonders kümmerte. 1398 brachte er die Besitzungen des Hochstiftes Bamberg in der Herrschaft Wachsenberg und zu Alhaming (heute Teil von [[Neuhofen an der Krems]]) in seinen Besitz. Bereits 1388 hatte er in [[Ottensheim]] Wernhard Hager, dem dortigen Richter, ein Haus abgekauft, mit dem er die Gründung des Wallseer Spitals (um 1415) sicherstellte.<ref name ="Doblinger95/> 1395-1398 war Reinprecht "Pfleger"<ref group="A">Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.</ref> der [[w:chloss Starhemberg (Haag am Hausruck)|Feste Starhemberg]] (heute Teil der Gemeinde [[Haag am Hausruck]]).<ref name ="Doblinger96/>
 
Gemeinsam mit seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) beerbte er 1390 die [[w:Herren von Duino|Familie der Tybeiner]], wonach sich die Besitzungen der Wallseer bis zur Adria erstreckten.<ref name ="Doblinger83>vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 83</ref> Mit der Herrschaft Tybein erbten die Brüder außerdem einen Sitz mit Stimme im "Reichstag" des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]]. Nachdem die Wallseer Familienzweige zu [[Linz]] und zu [[Drosendorf]] um 1400 in "männlicher Linie" ausgestorben waren, wurden sie von Reinprecht (II.) und seinen Brüdern Rudolf (I.) und Friedrich (V.) gemeinsam beerbt.<ref name ="Doblinger89">vgl. [[w:Max Doblinger|Max Doblinger]]: ''Die Herren von Walsee'', 1906, S. 89</ref> Nach dem Tod seiner beiden Brüder, die keine Kinder hatten, beerbte Reinprecht diese.


== Literatur ==
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