Hugo von Lichtenfels: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hugo von Lichtenfels in Legende und Sage ==
== Hugo von Lichtenfels in Legende und Sage ==
Um Hugo von Lichtenfels haben sich einige Sagen gebildet, wo er als Turso von Lichtenfels vorkommt. Als hochherzigen Charakter gelingt es diesem Turso die Fehde mit Heinrich von Weitra zu beenden, nachdem er zwei von dessen Lehensmännern, die sich im Nebel verirrt haben und deswegen auf seiner Burg Lichtenfels landen, ohne Zögern seine Gastfreundschaft gewährt. Daraufhin kommt es zur Versöhnung und Heinrich wird von seinem erbittertsten Feind zu seinem innigsten Freund.<ref name ="schöndorfer72"/> Diese Sagen haben ihren Ursprung im "[[w:Bärenhaut|Liber fundationum]]" (entstanden zu Beginn des 14. Jahrhunderts), besser bekannt als die "Bärenhaut", dem Stifterbuch des Stiftes Zwettl, wo die Fehde zwischen dem Tursen und dem Kuenringer überliefert ist. Der Chronist [[w:Bernhard Link|Bernhard Linck]], 1646–1671 Abt des Stiftes Zwettl, hat sie später als historisches Geschehen in seine "Annalen" (um 1723) übernommen, in denen Hugo von Lichtenfels sehr positiv dargestellt ist. Es spricht einiges dafür, dass der historische Hugo am Ausbruch der Fehde keineswegs gänzlich schuldlos war.<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 85 und S. 87</ref> Auch seine Rolle als Schirmherr von Stift Zwettl und seine Entscheidung, seine letzten Lebensjahre dort zu verbringen, werden entsprechend gewürdigt.<ref name ="schöndorfer73"/> Weitere Sagen erzählen von einem Turso von Lichtenfelsals dem edelmütigen Schirmherr von Stift Zwettl, dessen historisches Vorbild er sein dürfte.<ref name ="schöndorfer73">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 73</ref>
Um Hugo von Lichtenfels haben sich einige Sagen gebildet, wo er als Turso von Lichtenfels vorkommt. Als hochherzigen Charakter gelingt es diesem Turso die Fehde mit Heinrich von Weitra zu beenden, nachdem er zwei von dessen Lehensmännern, die sich im Nebel verirrt haben und deswegen auf seiner Burg Lichtenfels landen, ohne Zögern seine Gastfreundschaft gewährt. Daraufhin kommt es zur Versöhnung und Heinrich wird von seinem erbittertsten Feind zu seinem innigsten Freund.<ref name ="schöndorfer72"/> Diese Sagen haben ihren Ursprung im "[[w:Bärenhaut|Liber fundationum]]" (entstanden zu Beginn des 14. Jahrhunderts), besser bekannt als die "Bärenhaut", dem Stifterbuch des Stiftes Zwettl, wo die Fehde zwischen dem Tursen und dem Kuenringer überliefert ist. Der Chronist [[w:Bernhard Link|Bernhard Linck]], 1646–1671 Abt des Stiftes Zwettl, hat sie später als historisches Geschehen in seine "Annalen" (um 1723) übernommen, in denen Hugo von Lichtenfels sehr positiv dargestellt ist. Es spricht einiges dafür, dass der historische Hugo am Ausbruch der Fehde keineswegs gänzlich schuldlos war.<ref>vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 85 und S. 87</ref> Weitere Sagen erzählen von Turso von Lichtenfelsals dem edelmütigen Schirmherr von Stift Zwettl, dessen historisches Vorbild er sein dürfte. Auch seine Rolle als Schirmherr von Stift Zwettl und seine Entscheidung, seine letzten Lebensjahre dort zu verbringen, werden entsprechend gewürdigt.<ref name ="schöndorfer73">vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 73</ref>  


=== Die Erscheinung auf Lichtenfels ===
=== Die Erscheinung auf Lichtenfels ===
In dieser Sage wird von mehreren Taten des Hugo von Lichtenfels erzählt, der hier der Prototyp eines frommen, edlen und tapferen Ritters ist, Gutes mit Bösem vergilt, gerechte Urteile fällt, treu zu König Rudolf steht und mehrmals Trost durch die Erscheinung der Heiligsten Dreifaltigkeit erfährt.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 73f.</ref> Die Quelle für einige Geschehnisse diese Sage ist das Stiftungsbuch des Klosters Zwettl.<ref name ="schöndorfer75"/>
In dieser Sage wird von mehreren Taten von Hugo von Lichtenfels erzählt, der hier der Prototyp eines frommen, edlen und tapferen Ritters ist, Gutes mit Bösem vergilt, gerechte Urteile fällt, treu zu König Rudolf steht und mehrmals Trost durch die Erscheinung der Heiligsten Dreifaltigkeit erfährt.<ref>vgl. Ilse Schöndorfer: ''Steine und Sagen''. Burgruinen in Niederösterreich. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten / Wien, 1999. ISBN 3-85326-114-0 S. 73f.</ref> Die Quelle für einige Geschehnisse diese Sage ist das Stiftungsbuch des Klosters Zwettl.<ref name ="schöndorfer75"/> Bei dieser Sage ist deutlich ein Zusammenhang mit der Errichtung des Heiligengeist-Altar erkennbar, der am 5. Juni 1308 auf Anweisung von [[Leutold I. von Kuenring|Leutold (I.) von Kuenring]] († 1312) im Kapitelsaal von Stift Zwettl aufgestellt wurde. Er ließ den Altar an jener Stelle aufstellen, wo Hugo von Lichtenfels angeblich der Heilige Geist erschienen sein soll. Hugos gleichnamiger Sohn und sein Neffe [[Reinprecht I. von Lichtenfels|Reinprecht]] sind als Zeugen dieser Stiftung belegt.<ref name ="Sigmund138">vgl. [[w:Anna Maria Sigmund|Anna Maria Sigmund]]: ''Die Tursen von Lichtenfels'', 1981, S. 138</ref>  


=== Die Ruine Lichtenfels ===
=== Die Ruine Lichtenfels ===