Hans Lenes: Unterschied zwischen den Versionen

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== Kunsthistorische Einordnung ==
== Kunsthistorische Einordnung ==
Das Werk lässt sich grob in drei Phasen einteilen. Zu Beginn lag der Fokus auf dem Grafischen, die Linie war das primäre Ausdrucksmittel. Ab den 1990er-Jahren ist eine Veränderung hin zum Malerischen, zur Fläche und zur Auflösung der Form spürbar, bis die [[Umriss|Konturen]] ganz aufbrechen und kaum noch Figürliches erkennbar ist.  
Das Werk lässt sich grob in drei Phasen einteilen. Zu Beginn lag der Fokus auf dem Grafischen, die Linie war das primäre Ausdrucksmittel. Ab den 1990er-Jahren ist eine Veränderung hin zum Malerischen, zur Fläche und zur Auflösung der Form spürbar, bis die [[w:Umriss|Konturen]] ganz aufbrechen und kaum noch Figürliches erkennbar ist.  


Durch das gesamte [[w:Oeuvre|Oeuvre]] zieht sich die Darstellung menschlicher Figuren, meist in Landschaften mit Häusern (urban oder ländlich, real oder fiktiv) eingebettet. Die Figuren ragen jedoch immer über die Gebäude hinweg, sie sind weder anatomisch noch proportional korrekt. Sie fügen sich nicht in die Landschaft ein, sondern scheinen über oder in ihr zu schweben. Ähnliches lässt sich auch feststellen, wenn man die zahlreichen [[w:Landschaftsmalerei|Landschaftsdarstellungen]] betrachtet. Der [[w:Horizont|Horizont]] befindet sich im oberen Drittel der Bildfläche, der Betrachter schaut auf die Landschaft hinab. Es ist auffallend, dass sich diese Art der Darstellung schon von Anfang an abzeichnet. Der Mensch, das ist nicht nur der anatomische Aufbau mit Haut umspannt, sondern der Mensch wird als emotionales Wesen betrachtet, das in seiner Art wandelbar ist. Es kann Metamorphosen erleben, kann mehrere Arme besitzen, kann fliegen, kann mehrere Menschen oder Situationen in sich vereinen, kurzum der Mensch wird nicht als starres Objekt empfunden, sondern wandelt sich durch seine Emotionen. So scheint es auch naheliegend, dass sich die Linie beginnt aufzulösen, die Gestalt sich verliert. Dem Betrachter wird das Menschliche suggerierte, er muss jedoch für sich selbst die Formen finden.
Durch das gesamte [[w:Oeuvre|Oeuvre]] zieht sich die Darstellung menschlicher Figuren, meist in Landschaften mit Häusern (urban oder ländlich, real oder fiktiv) eingebettet. Die Figuren ragen jedoch immer über die Gebäude hinweg, sie sind weder anatomisch noch proportional korrekt. Sie fügen sich nicht in die Landschaft ein, sondern scheinen über oder in ihr zu schweben. Ähnliches lässt sich auch feststellen, wenn man die zahlreichen [[w:Landschaftsmalerei|Landschaftsdarstellungen]] betrachtet. Der [[w:Horizont|Horizont]] befindet sich im oberen Drittel der Bildfläche, der Betrachter schaut auf die Landschaft hinab. Es ist auffallend, dass sich diese Art der Darstellung schon von Anfang an abzeichnet. Der Mensch, das ist nicht nur der anatomische Aufbau mit Haut umspannt, sondern der Mensch wird als emotionales Wesen betrachtet, das in seiner Art wandelbar ist. Es kann Metamorphosen erleben, kann mehrere Arme besitzen, kann fliegen, kann mehrere Menschen oder Situationen in sich vereinen, kurzum der Mensch wird nicht als starres Objekt empfunden, sondern wandelt sich durch seine Emotionen. So scheint es auch naheliegend, dass sich die Linie beginnt aufzulösen, die Gestalt sich verliert. Dem Betrachter wird das Menschliche suggerierte, er muss jedoch für sich selbst die Formen finden.