Ulrich I. von Liechtenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter dem "Böhmenkönig" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II.]] († 1278), mit dem er zeitweilig getrübte Beziehungen unterhielt, war Ulrich von Liechtenstein 1267-1272 Marschall des Herzogtums Steier und 1272 dort auch Landrichter<ref group="A">Der Landrichterwar im Mittelalter in den im heutigen Land Österreich gelegenen Herzogtümern einer der Anführer der Landstände. Zunächst war das Amt einem Grafen vorbehalten, später auch Angehörigen des Herrenstandes. Der Amt des Landrichters gilt als eines der Vorläuferämter der späteren Landeshauptleute der Kronländer und heutigen Bundesländer. Vermutlich deswegen wurde Ulrich von Liechtenstein häufig in der älteren Literatur als Landeshauptmann der Steiermark gesehen, was er allerdings nie war.</ref> Die Anfänge von dessen Scheitern, nachdem [[Rudolf I. (HRR)|Graf Rudolf (IV.) von Habsburg]] († 1291) zum "römischen" König gewählt worden war, dürfte Ulrich von Liechtenstein noch erlebt haben.<ref name ="czeike502"/>
Unter dem "Böhmenkönig" [[Ottokar II. Přemysl|Ottokar II.]] († 1278), mit dem er zeitweilig getrübte Beziehungen unterhielt, war Ulrich von Liechtenstein 1267-1272 Marschall des Herzogtums Steier und 1272 dort auch Landrichter<ref group="A">Der Landrichterwar im Mittelalter in den im heutigen Land Österreich gelegenen Herzogtümern einer der Anführer der Landstände. Zunächst war das Amt einem Grafen vorbehalten, später auch Angehörigen des Herrenstandes. Der Amt des Landrichters gilt als eines der Vorläuferämter der späteren Landeshauptleute der Kronländer und heutigen Bundesländer. Vermutlich deswegen wurde Ulrich von Liechtenstein häufig in der älteren Literatur als Landeshauptmann der Steiermark gesehen, was er allerdings nie war.</ref> Die Anfänge von dessen Scheitern, nachdem [[Rudolf I. (HRR)|Graf Rudolf (IV.) von Habsburg]] († 1291) zum "römischen" König gewählt worden war, dürfte Ulrich von Liechtenstein noch erlebt haben.<ref name ="czeike502"/>


Bekannt ist Ulrich von Liechtenstein bis heute aber als Dichter und Minnesänger. Als seine Hauptwerke gelten die Dichtungen "Frauendienst" und "Der Frauenbuch". Das erste Werk erzählt die  Geschichte eines Minnesängers und gilt als das erste deutschsprachige Werk, das in der Ichform verfasst ist. In der älteren Forschung wurde es häufig als eine Autobiographie Ulrichs interpretiert. In beiden Werke sind Minnelieder eingestreut.<ref name ="czeike502"/> Ulrichs Minnelyrik wurde in die große Sammlung des Codex Manesse aufgenommen.
Bekannt ist Ulrich von Liechtenstein bis heute aber als Dichter und Minnesänger. Als seine Hauptwerke gelten die Dichtungen "Frauendienst" und "Der Frauenbuch". Das erste Werk erzählt die  Geschichte eines Minnesängers und gilt als das erste deutschsprachige Werk, das in der Ichform verfasst ist. In der älteren Forschung wurde es häufig als eine Autobiographie Ulrichs interpretiert. In beiden Werke sind Minnelieder eingestreut.<ref name ="czeike502"/> Ulrichs Minnelyrik wurde in die große Sammlung des [[w:Codex Manesse|Codex Manesse]] aufgenommen.


== Erinnerungsstätten an Ulrich (I.) von Liechtenstein im heutigen EU-Land Österreich ==
== Erinnerungsstätten an Ulrich (I.) von Liechtenstein im heutigen EU-Land Österreich ==