Otto (I.) von Zelking (* im 13. Jahrhundert, um / nach 1256; † 17. Dezember 1318[1]), auch Otto von Zelking-Schallaburg oder Otto von Schala, war Adliger des Herzogtums Österreich[A 1]. Er begründete die Linie Zelking-Schallaburg.

Herkunft und Familie

Otto (I.) von Zelking war ein Sohn von Ludwig (I.) von Zelking, vermutlich aus dessen letzter Ehe mit Elisabeth von Maissau (Eheschließung um 1256) und somit ein Enkel von Stephan von Maissau.[2] Über seine Ehen herrscht Unklarheit. Gesichert scheint eine Ehe mit Leukardia (Leutgard) von Kapellen, einer Tochter von Ulrich (II.) von Kapellen, die um 1281 geschlossen wurde. Seit ca. 1295 dürfte er mit einer Elisabeth verheiratet gewesen sein, die eine andere Tochter oder eine Schwester von Ulrich (II.) von Kapellen gewesen sein dürfte. Nicht ausgeschlossen wird außerdem eine dritte Ehe mit einer weiteren Elisabeth.[3] Eine weitere Theorie mutmaßt, dass die zweite Ehefrau Elisabeth mit seiner Ehefrau Leukardia ident ist, welche ihren ihren Namen in Elisabeth geändert hatte.[4] Fakt ist, dass als seine Witwe eine Elisabeth († 27. Juli 1336) belegt ist.[1]

Otto (I.) von Zelking hatte mehrere eheliche Kinder[5]:

  • Ulrich (II.) von Zelking († um 1322), gilt als ältester Sohn von Otto (I.) von Zelking und ist 1316 und 1317 mehrmals in Melker Urkunden gemeinsam mit seinem Vater belegt sowie zwischen 1318 und 1322 ohne diesen. Er dürfte keine Nachkommen gehabt haben.[6]
  • Otto (III.) von Zelking (ca. 1320-1345)
  • Stephan (II.) von Zelking, um 1325 als Domherr zu Passau belegt. Er stiftete gemeinsam mit seinem Bruder Niklas (siehe unten) und seiner verwitweten Mutter Elisabeth am 6. März 1334 einen Jahrtag bei den Minderen Brüdern in Wien.[7]
  • Alber(!) (II.) von Zelking (ca. 1339-1348)
  • Niklas von Zelking, um 1334 als Pfarrer in Probstdorf belegt[7] (siehe auch oben unter Stephan (II.) von Zelking)
  • Wentel(!) von Zelking, auch Barbara von Zelking
∞ mit Konrad von Werde
Nach dem Erhalt von 400 Pfund Wiener Pfennigen gab sie gemeinsam mit ihrem Ehemann am 18. Mai 1309 eine Erbverzichtserklärung gegenüber ihren Eltern ab.[1]
  • Elisabeth von Zelking (ca. 1306-1320)
∞ (vor / um 1306) mit Christian Truchsess von Lengenbach
1312 erhielt sie von ihrem Ehemann das "halbe" Haus zu Purkersdorf und das Gut zu "Aneptsespach" mit anderen Gütern als Morgengabe.[1] Im Juni 1330 wird er als Herr von "Ernekk" genannt, mit ihr als seiner Ehefrau.[7]

Leben

Otto (I.) von Zelking hatte Besitzungen im heutigen Bundesland Oberösterreich. Außerdem war er im Besitz der Erbvogtei über Ebersdorf bei Melk, die seine Familie bereits um 1237 besaß und die zuvor der Familie von Sigharding-Peilstein gehört hatte. 1281 wird er erstmals urkundlich nach der Schallaburg beziehungsweise nach Schala benannt. Wann er oder seine Familie in den Besitz von dieser Burg gelangten, ist bisher nicht geklärt.[2] 1286 wurde Otto von Zelking nach einer "Rückgabe" an Herzog Albrecht (I.) von Österreich mit der halben Schallaburg, der halben Burg Zelking und der Hälfte seiner Güter zu einer Siedlung mit Namen Inzersdorf von diesem belehnt. Dabei wurde vereinbart, dass diese landesfürstlichen Lehen nach seinem Tod im Besitz seiner Witwe bis zu deren Tod verbleiben sollten.[8] 1282 stiftete er sein Lehen im Garstnertal (beim Sengsengebirge) dem Spital am Phyrn, was Ulrich (II.) von Kapellen und Wernhard von Schlierbach bezeugen.[9]

Otto von Zelking, der für seine Burgen Zelking und Schala mehrmals Pfleger einsetzte, war 1288/89 Stadthauptmann von Freistadt und später Stadthauptmann von Bruck an der Leitha. 1315 erwarb er von den Minoriten in Wien durch Tausch eine Hofstatt in der Nähe ihres Klosters und des Friedhofes.[10] Seit 1316 tritt er in Urkunden häufig zusammen mit seinem Sohn Ulrich auf.[1]

Erinnerungsstätten im heutigen EU-Land Österreich

Nach seinem Tod wurde Otto (I.) von Zelking bei den Minoriten in Wien beigesetzt.[1]

Literatur

  • Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking. Eine Spurensuche. Melk, 2016

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 55
  2. 2,0 2,1 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 47
  3. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 48 und S. 49ff.
  4. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 51f.
  5. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 48
  6. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 56f.
  7. 7,0 7,1 7,2 vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 56
  8. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 52
  9. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 52f.
  10. vgl. Anton Harrer: Die Herren und Frauen von Zelking, 2016, S. 54

Anmerkungen

  1. Das Herzogtum Österreich war aus der Markgrafschaft Österreich, die ursprünglich zum Stammesherzogtum Baiern gehört hatte und 1156 von diesem gelöst worden war, entstanden. Damals erfolgte die Erhebung der Markgrafschaft Österreich zum eigenständigen Herzogtum Österreich. Das Herzogtum umfasste ursprünglich nur das heutige Bundesland Wien und einige Teile des heutigen Bundeslandes Niederösterreich sowie drei Siedlungen im heutigen Bundeslandes Oberösterreich. Im Spätmittelalter vergrößerte sich das Herzogtum Österreich um weitere Teile der späteren Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. Erst 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft, die zuvor zum Herzogtum Steier gehört hatte, endgültig zum Herzogtum Österreich. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das damalige Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich, ohne das Innviertel) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich, ohne Pitten und Wiener Neustadt)