Burgruine Vellenberg

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Die Burgruine Vellenberg war eine Höhenburg in Götzens, die heute noch wegen ihrer zeitweiligen Verwendung als Verließ für politische Gefangene eine gewisse Bekanntheit hat. Der Dichter Oswald von Wolkenstein, der in ihr einige Wochen im Jahr 1427 in Haft war, setzte ihr in einem seiner "Gefangenschaftslieder" ein literarisches Denkmal[1].

Geschichte - Ergänzungen

Vellenberg bis Ende des 14. Jahrhunderts

Die Burg Vellenberg wird 1166 erstmals als Sitz von Ministerialen der Grafen von Andechs-Meran genannt. 1248 kam sie in den Besitz des Grafen Albert von Tirol, um 1253 gehörte sie dann einem seiner Schwiegersöhne, dem Grafen Gebhard von Hirschberg. 1263 wurde sie landesfürstliches Lehen der Grafen von Görz und Tirol. Unter diesen kam sie in den Besitz einer Familie, die sich nach ihr benannte. Diese Herren von Vellenberg, die bis 1349 auch das Richteramt im Inntal als Lehen besaßen, starben zu Ende des 14. Jahrhunderts aus.[2].

Vellenberg im 15. Jahrhundert

1458 diente Vellenberg Verena von Stuben, der legendären Äbtissin des Klosters Sonnenberg als Asyl.[3].

Vellenberg im 18. Jahrhundert

Seit 1738 war das bereits im Verfall befindliche Vellenberg mit der dazugehörigen Herrschaft im Pfandbesitz des Stiftes Wilten. Als diese das Mesnerhaus auf dem Blasienberg bei Völs erbauten, wurde ihnen erlaubt, Vellenberg für den Bau als Steinbruch zu nutzen, wodurch die Burg endgültig zur Ruine wurde.[4]

Vellenstein in Legende und Sage

Die Sage vom "Schwarzen Kreuz"

Das "Schwarze Kreuz" gibt es tatsächlich. Es handelt sich um Metallkreuz mit den Statuen der Gottesmutter und des Hl. Johannes. Heute befindet es sich auf einem Seitenaltar der Wallfahrtskirche auf dem Blasienberg oberhalb von Völs. Gestiftet wurde es um 1522 von Blasius Hölzl, der als Pfleger der Burg Vellenberg belegt ist. Um dieses Kreuz rankt sich eine Sage, die im Zusammenhang damit steht, dass die Burg Vellenberg zeitweise zur Inhaftierung von politischen Gefangenen Verwendung fand. In dieser wird das Kreuz als Wegkreuz von einem Sendboten gestiftet, um ein Gelöbnis zu erfüllen, das er getan hatte, als er sich auf dem Weg nach Vellenberg verirrte, wohin er mit einer Begnadigung des Landesfürsten unterwegs war. An der Wegkreuzung von Völs nach Vellenberg, wo ihm die Erscheinung einer leuchtenden Hand mit der Schrift "Vellenberg" weiterhalf, ließ er das Kreuz aufstellen. In der Sage ist der Bote völlig verzweifelt, weil er weiß, dass der Gefangene unschuldig ist und nur sein rechtzeitiges Eintreffen noch dessen Hinrichtung verhindern kann.[5]

Literatur

  • Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol. Edition Löwenzahn, Innsbruck, 1996, ISBN 3-7006-2122-3, S. 82-84

Einzelnachweise

  1. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, , S. 82f.
  2. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, , S. 82
  3. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, , S. 83
  4. vgl. Beatrix Pinzer – Egon Pinzer: Burgen, Schlösser und Ruinen in Nordtirol, und Osttirol, 1996, , S. 84
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