Pfarrkirche Hardegg Zum Heiligen Veit

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Die Pfarrkirche in Hardegg - heute

Die Pfarrkirche Hardegg "Zum Heiligen Veit" ist eine der ältesten Kirchen im Waldviertel.

Lage

Die Pfarrkirche befindet sich in der gleichnamigen Stadt.

Bauwerk

Die Pfarrkirche war seit ihrer Stiftung dem Heiligen Veit geweiht.[1]

Geschichte

Mittelalter

Wie die beiden belegten Burgkapellen auf Burg Hardegg gilt auch die spätere Pfarrkirche als Stiftung der Grafenfamilie von Plain. Die Kirche wurde gemeinsam mit dem Karner vermutlich um 1160 erbaut.[2] Sie war zunächst eine Filialkirche der Pfarre von Weitersfeld. 1220 ist sie erstmals als eigenständige Pfarre als Eigenpfarre der Grafenfamilie von Plain und Hardegg urkundlich belegt. Nach dem Aussterben dieser Familie verblieb sie im Besitz der Herrschaft Hardegg. Zu ihren Besitzungen gehörten Güter und Lehen in der Stadt Hardegg, den Hardegger Vorstädten und den umliegenden Orten.[1]

1260 stiftete Gräfin Willbirg von Plain († 1314) der Pfarre eine Geldsumme für den Unterhalt eines zweiten Geistlichen. Ihre Stiftung bestätigte sie in einer Urkunde aus dem Jahr 1294. Für den 29. November 1290 ist erstmals die Einsetzung eines Pfarrers auch urkundlich belegt. Dieser "plebanus"[A 1] Gottfried wurde 1302 urkundlich auch als Dechant bezeichnet. Das bedeutete, dass er nicht nur Pfarrer der Pfarre Hardegg war, sondern dass ihm auch die Aufsicht über weitere Pfarren anvertraut war. Im Auftrag von Dechant Gottfried verfasste ein Hainricus Saxo[A 2] die Niederschrift eines Pfarr-Urbars von Hardegg. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts wirkten die Pfarrer von Hardegg ca. 100 Jahre lang als Dekane.[1]

Neuzeit

Während der Reformation sind um 1540 für längere Zeit keine Pfarrer in Hardegg belegt.[1]vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 29</ref> Schließlich wurde der Abt von Stift Geras (heute Teil der Gemeinde Geras) als kaiserlicher Kultkommissär eingesetzt. Ihm gelang es, dass das Kirchengut der Pfarre Hardegg dieser teilweise erhalten blieb.[3]

Die Pfarrkirche Hardegg als Grablege

Nach seinem Tod wurde Graf Gebhard von Plain († 1232), Bruder des Grafen Liutold (III.) von Plain und seit 1222 Fürstbischof von Passau, im Chor der Hardegger Pfarrkirche beigesetzt.[1]

Der Karner neben der Pfarrkirche

Literatur

  • Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt. Jubiläumsfestschrift anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung Hardeggs als "Stadt". Eigenverlag, Hardegg, 1990

Weblinks

 Pfarrkirche Hardegg "Zum Heiligen Veit" – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 29
  2. vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 28f.
  3. vgl. Stadtgemeinde Hardegg (Hrsg.): Hardegg - 700 Jahre Stadt, 1990, S. 30

Anmerkungen

  1. Mit "plebanus" wurde im Mittelalter ein Geistlicher bezeichnet, der nicht dem Adel entstammte.
  2. Der Name des Schreibers ist ein Indiz dafür, dass dieser Hainricus Saxo ein Schreiber im Dienst des Grafen Berthold von Rabenswalde († 1312) war. Dieser war unter König Rudolf I. mit der Grafschaft Hardegg belehnt worden und stammte aus Thüringen, das damals zum Herzogtum Sachsen gehörte.
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