Regiowiki:Löschkandidat/Ursula Lyon

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Ursula Lyon, (* 7. April 1928 als Ursula Hülsemann in Köln) ist Yogalehrerin und buddhistische Meditationslehrerin in der Theravada-Tradition. Von der buddhistischen Nonne Ayya Khema wurde sie zum Lehren autorisiert. Sie lebt in Wien und lehrt dort am Buddhistischen Zentrum, in Seminaren und Retreats in den deutschsprachigen Ländern sowie in Ferienseminaren europaweit.

Leben

Kindheit und Jugend

Ursula Lyon wurde am 7. April 1928 als drittes Kind ihrer Eltern Otto und Gerda Hülsemann geboren. Die Eltern trennten sich, als Ursula noch sehr klein war, die Ehe wurde geschieden. Ihre Mutter zog mit den Kindern ins Bergische Land. Als Gerda Hülsemann 1938 starb, wurden Ursula und ihre Geschwister von ihrem Vater nach Hamburg geholt, wo er mit seiner zweiten Frau und zu der Zeit zwei Kindern aus dieser Ehe lebte.

Ursula besuchte das Lerchenfeld-Gymnasium. Als sich 1942 die Bombardierung Hamburgs verschärfte, wurde sie zu ihrem Großvater Robert Hülsemann und seiner Frau nach Bad Iburg geschickt, wo sie die drei Jahre bis zum Kriegsende verbrachte. Sie besuchte zunächst das Gymnasium in Osnabrück. Als 1943/44 auch ihre drei jüngeren Halbgeschwister in die Obhut der Großeltern gegeben wurden, wurde sie von den Eltern von der Schule abgemeldet, damit sie die Großmutter bei der Betreuung der kleineren Kinder voll unterstützen konnte.

Nach Kriegsende kehrte Ursula nach Hamburg zurück und besuchte das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium, wo sie 1947 das Abitur ablegte. Ihr Wunsch, Medizin zu studieren, um Kinderärztin zu werden, ließ sich nicht erfüllen, weil ihre Abiturnoten infolge der Unterbrechung des Schulbesuchs und des Hungers nach dem Krieg dafür nicht ausreichten. Im Evangelischen Krankenhaus Osnabrück absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Als ihr Großvater in Iburg schwer erkrankte, übernahm sie seine Pflege. Nach seinem Tod kehrte sie wieder nach Hamburg zurück und machte eine Ausbildung in Massage und Heilgymnastik.

Brasilien

1952 reiste Ursula Lyon als Kindermädchen mit einer deutsch-brasilianischen Familie nach São Paulo, Brasilien. Sie lernte den österreichisch-amerikanischen Juristen Jesse Lyon kennen, sie heirateten 1955. 1959 und 1960 wurden die beiden Töchter geboren. Bei der Geburtsvorbereitung beschäftigte sie sich mit der Methode der schmerzlosen Geburt nach Grantly Dick-Read. Diese Erfahrungen weckten ihr Interesse an natürlichen Heilmethoden. Ihre Freude an Bewegung brachte sie zum Yoga, sie nahm Unterricht bei dem japanischen Yogalehrer Matsumoto, der Yoga nach Indra Devi lehrte. Außerdem erwarb sie die Zulassung als staatlich anerkannte Masseurin.

Rückkehr nach Deutschland

Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten kehrte die Familie 1964 nach Deutschland zurück und lebte zunächst in Hamburg. Als Jesse Lyon eine Anstellung beim Bundessprachenamt in Mannheim fand, zog die Familie nach Viernheim. Lyon ließ sich bei einem Schüler von J. H. Schulz in autogenem Training ausbilden und bot Kurse in der Volkshochschule an. Sie begann, Yoga zu unterrichten, zunächst in kleinen privaten Gruppen. Da Ende der 1960er Jahre Yoga noch als exotisch angesehen wurde, genehmigte man ihr an der Volkshochschule erst im zweiten Anlauf einen Kurs, den sie geschickt als „Entspannungsgymnastik“ deklarierte.

Lyon bildete sich in Yoga weiter, u. a. bei Wegbereitern des Yoga im Westen wie Selvarajan Yesudian und André von Lysebeth, und lernte auch den Sivananda-Yoga kennen. Sie nahm an einer Balint-Gruppe sowie an einer Weiterbildung in TZI (Themenzentrierte Interaktion) teil. Außerdem ließ sie sich bei Hanne Marquardt in Fußreflexzonenmassage ausbilden. 1977 legte sie im Zentrum von Ilse Hopfner am Ammersee die Prüfung zur Yogalehrerin ab.

Mit der Verlegung des Bundessprachenamtes nach Hürth 1972 zog die Familie dorthin um. Lyon arbeitete als Physiotherapeutin in einer Arztpraxis und unterrichtete Yoga an Volkshochschulen in Köln und Brühl.

Übersiedlung nach Wien

Nach seiner Pensionierung 1980 kehrte Jesse Lyon nach Wien, in die Stadt seiner Kindheit und Jugend, zurück. Ursula Lyon folgte ihm 1982 und lebt dort seither. Im Jahr 2023 wurde sie bei ihrer Feier zum 95. Geburtstag an der Friedenspagode von fast 200 Gästen mit buddhistischen Ritualen geehrt.

Berührung mit dem Buddhismus

Erste Berührung mit dem Buddhismus hatte Ursula Lyon in Brasilien durch ihren Mann Jesse, der sich auf der Suche nach neuen spirituellen Wegen mit der Lehre des Buddha beschäftigt. 1972 besuchten sie einen Vortrag von Lama Anagarika Govinda und nahmen danach bei einem seiner Schüler Meditationsunterricht. Als sie von der Eröffnung des buddhistischen Zentrums im niederösterreichischen Scheibbs hörten, nahmen sie dort von 1977 an regelmäßig an Kursen bei Lehrern unterschiedlicher buddhistischer Traditionen teil wie auch an Veranstaltungen anderer spiritueller Richtungen. Bei Jan Erik Sigdell lernte Lyon Anfang der 1980er Jahre, nichthypnotische Rückführungen anzuleiten, bei Norman Rosenberg machte sie eine Ausbildung in Reiki.

Vom damaligen Präsidenten der ÖBR, Dr. Walter Karwath, wurde sie in die Lehren der buddhistischen Traditionen eingeführt. Lyons erster buddhistischer Meditationslehrer in der Theravada-Tradition war Christopher Titmuss, auch an Retreats bei Ruth Denison nahm sie teil. 1983 belegte sie einen Kurs bei der Ehrw. Ayya Khema, wurde ihre Schülerin und blieb es bis zu deren Tod im Jahr 1997.

1984 begab Lyon sich für drei Monate in das buddhistische Meditationszentrum Kloster Kanduboda auf Sri Lanka und vertiefte dort ihre Meditationspraxis und ihre Kenntnisse der buddhistischen Lehre. Aus dieser Zeit stammen ihre prägenden Erfahrungen mit Ritualen, die sie in ihre Lehrtätigkeit übernahm und weiterentwickelte, um sie mit westlichem Verständnis in Einklang zu bringen. Sie sind in ihrem Buch „Rituale für das ganze Leben“ dargelegt.

Lehrtätigkeit

Bereits 1964 unterrichtete Ursula Lyon Yoga[1], autogenes Training seit Ende der 1960er Jahre. Anna Trökes und Angelika Neumann luden sie in den 1980er Jahren ein, in ihren Yoga-Ausbildungen buddhistische Meditation zu unterrichten. Für die Verbindung aus Meditation und Yoga wird sie von Trökes als unbeirrbare Wegbereiterin hervorgehoben: So begann sie später, im buddhistischen Zentrum in Wien Yoga anzubieten und ließ Methoden des Vipassana mit in ihren Yogaunterricht einfließen. Diese damals bei uns noch vollkommen ungewöhnliche Verbindung von Yoga und Meditation wurde sowohl von ihren Yogakolleginnen als auch von den Verantwortlichen der buddhistischen Verbände mit großer Skepsis beobachtet. Dass Ursula Lyon sich davon nicht beirren ließ, ist sicher einer der Gründe dafür, das wir im deutschsprachigen Raum heute Yoga und Meditation als gleichwertige Glieder des einen Übungsweges ansehen.[2]

Ihre Unterrichtstätigkeit im Buddhistischen Zentrum in Wien nimmt sie bis heute wahr. Ihre Vorträge, Retreats und Seminare hält sie in Europa und der Türkei.

Ihr Sampada-Yoga[3] entwickelte sie in der Verbindung von Yoga, der religionsunabhängigen Vipassana-Meditation, Ritualen und buddhistischer Lehre, wie es in ihrem gleichnamigen Buch dargestellt ist.

Die buddhistische Lehre in der Theravada-Tradition vermittelt sie im Rahmen ihrer Seminare, in ihren Schriften wie auch in ihren zahlreichen Beiträgen in Rundfunk, Fernsehen, Büchern und Zeitschriften sowie Onlinemedien.

Lyon hat zahlreiche SchülerInnen ausgebildet und zum Lehren autorisiert[4]. Als Mitbegründerin des BYO[5] gestaltete sie auch die Ausbildung von Yogalehrenden mit.

Engagement

Gemeinsam mit ihrem Mann Jesse Lyon beteiligte sich Ursula maßgeblich am Aufbau der Buddhistischen Zentren in Wien und Scheibbs, der Friedenspagode Wien und der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft (ÖBR). Sie war an der Entstehung zahlreicher weiterer Gruppen, Häuser und Zentren beteiligt[6]. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Buddhismus im Westen[7] und des Buddha Haus Vereins[8].

Bedeutung

Ursula Lyon wird als eine der Wegbereiterinnen für den Buddhismus als auch für den Yoga im Westen beschrieben. Sie gilt als eine der führenden westlichen buddhistischen Lehrerinnen[9] und als international anerkannte Dhamma-Lehrerin[10].

Die häufig verwendete Beschreibung Grande Dame des Buddhismus im deutschsprachigen Raum erweitert der Religionsphilosoph Prof.Johann Figl mit den Worten: "Ursula Lyon war wesentlich beteiligt an der Inkulturation des Buddhismus im Westen"[11].

In Prof. Johann Figls Beitrag in Religionen in Österreich wird Lyons Engagement für die Gleichstellung von Frauen im Buddhismus in der Nachfolge Ayya Khemas gewürdigt.[12] Damit knüpft sie an deren Pionierleistungen an. In seiner Laudatio[13] anlässlich ihres Geburtstagsfestes ehrte er daneben auch ihre Referentinnentätigkeit an der Universität Wien.

Nach Anna Trökes ist Ursula Lyon für Yoga eine der Pionierinnen in Deutschland [...] und [...] eine der bekanntesten Lehrerinnen für die Zusammenschau von Yoga und Buddhismus. S. 91 Auch Erika Erber erweiterte ihre Yogapraxis "durch Methoden aus dem TheravādaBuddhismus, wie sie von der Vipassanalehrerin Ursula Lyon weitergegeben werden." [14]

Ursula Lyons Wirkung ragt in die unterschiedlichsten Bereiche: von buddhistischer Pädagogik, der Weiterentwicklung und Erneuerung des buddhistischen Lebens im Westen, für das westliche Verständnis buddhistischer Rituale[15], für Methoden der Stressbewältigung oder auch den interreligiösen Dialog.

Zusammenfassend ist ihre Wirkung im dritten Teil der Publikation über ihr Leben mit rund 30 Berichten und Danksagungen von Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen dokumentiert.

Mitgliedschaften und Mitwirkung

Schriften

  • Rituale für das ganze Leben – Buddhistisch inspiriert. Waldhaus Verlag, 2011, ISBN 978-3-937660-03-5
  • Sampada-Yoga – Ein Arbeitsbuch. Waldhaus Verlag 2015, ISBN 978-3-937660-08-0
  • mit Gerald Schinagl: Licht auf deinem Weg. Books on Demand, 2016, ISBN 978-3-8334-9435-2
  • mit Ekkehard Crisand und Gerald Schinagl: Anti-Stress-Training. Verlag Recht und Wirtschaft, 2009, ISBN 978-3-8005-7337-0
  • Buddhismus staatlich anerkannt in Österreich, In: Verantwortung leben. Betrachtungen aus Wissenschaft und Religion. Festschrift zum ÖBR Jubiläumsjahr 2023 - 40 Jahre staatliche Anerkennung des Buddhismus in Österreich, 2023 Mediendesign Hanten & Hauptfeld, Seite 78-82. ISBN 978-3-902968-82-1

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1.  Anna Trökes: Die sieben Schätze des Yoga. Gräfe und Unzer, München 2012, ISBN 978-3-8338-3100-3.
  2.  Anna Trökes: Die sieben Schätze des Yoga. Gräfe und Unzer, München 2011, ISBN 978-3-8338-3100-3, S. 91–103.
  3. Erika Erber: Urusla Lyon im Gespräch mit Erika Erber. In: yoga.at - BYO - Berufsverband der Yogalehrenden in Österreich. Abgerufen am 23. Dezember 2023 (deutsch).
  4. Sampada Sangha | Autorisierte Personen. Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  5. Erika Erber im Gespräch mit Urusla Lyon. In: Berufsverband der Yogalehrerenden in Österreich. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (deutsch).
  6. Johannes Kronika: "Unheilsames lassen, Heilsames tun - Laudatio zum 95. Geburtstag" in: Buddhismus in Österreich. Magazin der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft Nr. 4/2023
  7. Lehrer und Lehrerinnen im Waldhaus Laacher See. Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  8. Lehrende - Ursula Lyon. In: Buddha Haus. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (deutsch).
  9. Artikel Ursula Lyon. Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien, 12. Dezember 2023, abgerufen am 12. Dezember 2023 (deutsch).
  10. Sakyaditha France - Enseignantes. Abgerufen am 12. Dezember 2023 (français).
  11. Zitat Johann Figl aus einer E-Mail vom 10.12.2023
  12.  Johann Figl: Buddhistische Traditionen. In: Religiöse Vielfalt in Österreich. 1. Auflage. Nomos Verlag, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-8487-7038-0, S. 351.
  13. Johann Figl: Rede am Fest zum 95. Geburtstag von Ursula Lyon in Wien, 26.8.2023. In: www.sampadasangha.com. Abgerufen am 1. Dezember 2023.
  14.  Erika Erber: Achtsamkeit und Intersein: Der Buddhismus bei Thich Nhat Hanh S.248. LIT Verlag, Münster 2011, ISBN 978-3-643-50328-2, S. 248.
  15.  Dr. Ursula Meyer: Dhammaduta | Zeremonien – Rituale – Gewohnheiten. Nr. Jahrgang 20, 2016, S. 18-19.