Research Institute for Symbolic Computation

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Das Research Institute for Symbolic Computation, kurz RISC (Institut für Symbolisches Rechnen) ist ein Forschungsinstitut der Johannes-Kepler-Universität Linz. Es ist im Softwarepark Hagenberg in Hagenberg im Mühlkreis, Oberösterreich, angesiedelt.

Institut

Das seit 1989 im Schloss Hagenberg untergebrachte Institut wurde 1987 von Bruno Buchberger gegründet. Von 1999 bis 2009 war Franz Winkler Leiter, seit 2009 führt Peter Paule die Einrichtung.[1] Der Lehrkörper (faculty) zählt 16 Personen.

Kernkompetenz des RISC ist das Symbolische Rechnen (Symbolic Computation). Dieser Forschungsbereich ist an der Schnittstelle zwischen Mathematik und Informatik angesiedelt und integriert theoretische Grundlagen aus Mathematik, Logik und Algorithmen mit deren Implementierung in Softwaresystemen und entsprechenden praktischen Anwendungen. Erforschung, Lehre und industrielle Anwendungen des Symbolischen Rechnens werden am RISC als drei Facetten einer Kreativitätsspirale angesehen, die sich gegenseitig stimulieren.

Symbolisches Rechnen zielt darauf ab, Problemstellungen im Zusammenhang mit symbolischen Objekten zu lösen, die in Computersystem repräsentiert werden können (z.B. algebraische Ausdrücke, logische Aussagen, oder Computerprogramme). Lösungen, die auf den Methoden des Symbolischen Rechnens basieren, sind heute integraler Bestandteil von vielen komplexen Softwaresystemen für naturwissenschaftliche und technische Anwendungen. Daher spielt der Forschungsbereich nicht nur in der Mathematik selbst eine fundamentale Rolle, sondern stellt eine Schlüsseltechnologie in technisch-naturwissenschaftlichen Fachbereichen dar.

Forschung

Das RISC sieht sich dem Prinzip der Exzellenz verpflichtet und arbeitet innerhalb des Bereiches Symbolisches Rechnen in den Teilgebieten:Computeralgebra, Computerlogik, und mathematische Software. Typische Anwendungen beinhalten Lösungen für geometrische und kombinatorische Probleme sowie Techniken für das automatische Schließen (automated reasoning) und formale Methode für die Spezifikation und –verifikation von Softwaresystemen. Das RISC kooperiert mit nationalen und internationalen Partnern und hat u.a. essentiell zum Spezialforschungsbereich „Numerical and Symbolic Scientific Computing” an der JKU sowie zum Aufbau des “Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics“ (RICAM) beigetragen, und ist Gründungsmitglied des „Austrian Center for Parallel Computation“ (ACPC) und des „Austrian Grid“ (AGRID). Weiters hat das RISC im Laufe der Jahre internationale Konferenzen und Workshops organisiert.[2]

Lehre

Das RISC bietet einen Lehrplan in Symbolischem Rechnen für Studierende der Mathematik und Informatik (zur Zeit ca. 25 Ph.D-Studierende und etliche M.Sc.-Studierende, die meisten davon aus dem Ausland). Das Ph.D.-Programm des RISC läuft über 3 bis 4 Jahre und wurde von einem internationalen Komitee 2005 nach der Evaluierung aller österreichischen Mathematikinstitute als ein Modell vorgeschlagen.

Technologietransfer und weitere Initiativen

Das RISC unterhält ein Netzwerk von Kooperationen mit Industriepartnern aus dem IKT-Sektor und Unternehmen aus den Bereichen Naturwissenschaft und Technik. Die RISC Software GmbH, gegründet vom Institut und nun im Eigentum der JKU, entwickelt Software für Analyse und Simulation, Modellierung und Optimierung, Telematik, sowie Medizininformatik.

Zu den Initiativen des RISC zählen im wissenschaftlichen Grundlagenbereich das Journal of Symbolic Computation (publiziert von Elsevier), im industriellen Anwendungsbereich der Softwarepark Hagenberg (ein Technologiepark mit ca. 40 Unternehmen und knapp 1000 Arbeitsplätzen im Bereich IKT), und in der Lehre die Fachhochschule Hagenberg (mit 9 Studiengängen in IKT und ca. 1300 Studierenden). Auch das Software Competence Center Hagenberg (SCCH), in dessen Rahmen Forschungs- und Entwicklungsprojekte gemeinsam von Universitätsinstituten und industriellen Partnern durchgeführt werden, wurde wesentlich von RISC mit begründet.

Einzelnachweise

Weblinks