Prinzessin Anna von Böhmen (* um 1319; † um 1338) aus dem Haus Luxemburg war durch ihre Ehe eine Herzogin von Österreich.

Herkunft und Familie

Anna von Böhmen war eine Tochter von König Johann (I.) von Böhmen ("Johann dem Blinden") aus seiner ersten Ehe mit Elisabeth von Böhmen und eine Schwester des späteren Kaisers Karl IV. und des Markgrafen Johann Heinrich von Mähren. Am 29. Februar 1335 (nach der Chronik von Johann von Winterthur) heiratete sie Herzog Otto von Österreich (Otto den Fröhlichen).[1]) Aus der Ehe sind keine Kinder belegt.

Leben

Zu Anna von Böhmen gibt es bisher fast keine wissenschaftlich belegten Informationen außer ihre Eheschließung.

Bereits um 1330 dürfte die Annäherung der Herzöge von Österreich (Habsburger), die mit Herzog Heinrich (VI.) von Kärnten in verwandtschaftlichen Beziehungen standen, an Kaiser Ludwig IV. Annas Vater, der beabsichtigte das Herzogtum Kärnten und die Grafschaft Tirol nach dem Tod von Herzog Heinrich unter die Herrschaft seiner Familie zu bringen, beunruhigt haben. Im Herbst 1331 und im Frühjahr 1332 kam es durch ihn zu Kampfhandlungen im nördlichen Niederösterreich, damals ein Teil des Herzogtums Österreich, die am 13. Juli 1332 mit dem "Wiener Friede" ein Ende fanden. In diesem wurde eine Heirat zwischen König Johann und Herzogin Elisabeth von Österreich, einer Tochter von Herzog Friedrich I. von Österreich vereinbart. Diese Verbindung kam nicht zustande, doch heiratete wenig später Herzog Otto von Österreich ("Otto der Fröhliche") Johanns Tochter Anna.[2]

Einzelnachweise

  1. vgl. Ferdinand Opll: Nachrichten aus dem mittelalterlichen Wien. Zeitzeugen berichten. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 1995, ISBN 3-205-98372-6, S. 74
  2. vgl. Alois Niederstätter: Österreichische Geschichte 1278–1411, 2001, S. 136