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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Bereits im 16. Jahrhundert hatte der Turnermeister von Freistadt Paul Heysn neben den üblichen Pflichten eines Stadttürmers – Ausrufen der Stunden, Kirchenmusik und Alarmieren in Notsituationen – die Aufgabe, bei festlichen Anlässen wie beispielsweise Hochzeiten zur Unterhaltung der Bevölkerung zu spielen. Zu diesem Zweck engagierte der Turnermeister gelegentlich weitere freiwillige Musiker, die das erste in Freistadt nachgewiesene Bläserensemble bildeten und als Vorläufer der Bürgerkorpskapelle gelten.<ref name="detailbeschreibung">Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 262.</ref> Die Entlohnung für solche Auftritte wurde vom Stadtrat festgelegt und stellte für den Turnermeister und seine Gesellen, die im Vergleich zu anderen Städten ein eher bescheidenes Einkommen hatten, ein willkommenes Zusatzverdienst dar.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 25.</ref> Um 1613 verfügte das Inventar der Turnermeister bereits über drei Posaunen, vier Trompeten, fünf Zinken, eine Schalmei, neun Querpfeifen und etliche Streichinstrumente.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 26.</ref> Ab 1618 wurde zur Aufbesserung des Einkommens auch eine sogenannte „Weihnacht Recordation“, vergleichbar mit dem heutigen Brauch des [[w:Neujahrsblasen|Neujahrsblasens]], abgehalten.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 42.</ref> 1743 spielte anlässlich der Durchreise von Kaiserin Maria Theresia neben der Militärmusik auch ein Ensemble von zehn Musikern, vier Trommlern und einem Pfeifer auf. Die Bürgerkorpskapelle bestand über 200 Jahre lang; sie trat bis 1923 zugleich als Stadtkapelle, Feuerwehr- und Veteranenmusik auf. Bedeutende Kapellmeister dieser Zeit waren Cajetan Ritzberger sen. und jun., die das Orchester von 1876 bis 1920 bzw. von 1920 bis 1946 leiteten;<ref name="oeml">{{OeML|Freistadt|Freistadt|RF}}</ref> beide traten auch als Komponisten in Erscheinung.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 182.</ref> 1923 teilte sich das Orchester; das Bürgerkorps stellte eine eigene Kapelle unter der Leitung von August Ritzberger, dem Bruder von Cajetan jun., auf.<ref name="detailbeschreibung" /> 1938 wurden im Zuge des Anschlusses alle Vereine aufgelöst; nur die Stadtkapelle bestand als SA-Musik weiter.<ref name="oeml" /> Im November 1950 wurde der Musikverein Stadtkapelle Freistadt gegründet. Als erster Obmann fungierte Franz Röbl, der sein Amt 1955 an Franz Schick übergab. <!--Dieser hatte es zumindest bis 1984 inne, er wird im Blasmusikbuch als aktueller Obmann tituliert--> Das Amt des Kapellmeisters hatte zunächst Hans Ritzberger, der erste Bezirksobmann des Blasmusikverbandes Freistadt,<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 125.</ref> anschließend Gottfried Manzenreiter inne. Von 1954 bis 1981 wurde das Orchester von Franz Schüpany geleitet, der zudem Bezirkskapellmeister von Freistadt war. Dieser übergab das Amt an Erich Pautsch, der die Kapelle bis 1993 leitete.<ref name="detailbeschreibung" /><ref name="oeml" /> Von 1993 bis ??? wirkte Gerhard Kunst als musikalischer Leiter.<ref name="oeml" />
Bereits im 16. Jahrhundert hatte der Turnermeister von Freistadt Paul Heysn neben den üblichen Pflichten eines Stadttürmers – Ausrufen der Stunden, Kirchenmusik und Alarmieren in Notsituationen – die Aufgabe, bei festlichen Anlässen wie beispielsweise Hochzeiten zur Unterhaltung der Bevölkerung zu spielen. Zu diesem Zweck engagierte der Turnermeister gelegentlich weitere freiwillige Musiker, die das erste in Freistadt nachgewiesene Bläserensemble bildeten und als Vorläufer der Bürgerkorpskapelle gelten.<ref name="detailbeschreibung">Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 262.</ref> Die Entlohnung für solche Auftritte wurde vom Stadtrat festgelegt und stellte für den Turnermeister und seine Gesellen, die im Vergleich zu anderen Städten ein eher bescheidenes Einkommen hatten, ein willkommenes Zusatzverdienst dar.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 25.</ref> Um 1613 verfügte das Inventar der Turnermeister bereits über drei Posaunen, vier Trompeten, fünf Zinken, eine Schalmei, neun Querpfeifen und etliche Streichinstrumente.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 26.</ref> Ab 1618 wurde zur Aufbesserung des Einkommens auch eine sogenannte „Weihnacht Recordation“, vergleichbar mit dem heutigen Brauch des [[w:Neujahrsblasen|Neujahrsblasens]], abgehalten.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 42.</ref> 1743 spielte anlässlich der Durchreise von Kaiserin Maria Theresia neben der Militärmusik auch ein Ensemble von zehn Musikern, vier Trommlern und einem Pfeifer auf. Die Bürgerkorpskapelle bestand über 200 Jahre lang; sie trat bis 1923 zugleich als Stadtkapelle, Feuerwehr- und Veteranenmusik auf. Bedeutende Kapellmeister dieser Zeit waren Cajetan Ritzberger sen. und jun., die das Orchester von 1876 bis 1920 <!--ev. auch 1914, vlg. http://www.ooegeschichte.at/themen/kunst-und-kultur/freistaedter-komponisten/die-ritzberger-dynastie/cajetan-ritzberger-sen-1840-1920/ --> bzw. von 1920 bis 1946 leiteten;<ref name="oeml">{{OeML|Freistadt|Freistadt|RF}}</ref> beide traten auch als Komponisten in Erscheinung.<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 182.</ref> 1923 teilte sich das Orchester; das Bürgerkorps stellte eine eigene Kapelle unter der Leitung von August Ritzberger, dem Bruder von Cajetan jun., auf.<ref name="detailbeschreibung" /> 1938 wurden im Zuge des Anschlusses alle Vereine aufgelöst; nur die Stadtkapelle bestand als SA-Musik weiter.<ref name="oeml" /> Im November 1950 wurde der Musikverein Stadtkapelle Freistadt gegründet. Als erster Obmann fungierte Franz Röbl, der sein Amt 1955 an Franz Schick übergab. <!--Dieser hatte es zumindest bis 1984 inne, er wird im Blasmusikbuch als aktueller Obmann tituliert--> Das Amt des Kapellmeisters hatte zunächst Hans Ritzberger, der erste Bezirksobmann des Blasmusikverbandes Freistadt,<ref>Eugen Brixel: ''Das große oberösterreichische Blasmusikbuch'', S. 125.</ref> anschließend Gottfried Manzenreiter inne. Von 1954 bis 1981 wurde das Orchester von Franz Schüpany geleitet, der zudem Bezirkskapellmeister von Freistadt war. Dieser übergab das Amt an Erich Pautsch, der die Kapelle bis 1993 leitete.<ref name="detailbeschreibung" /><ref name="oeml" /> Von 1993 bis ??? wirkte Gerhard Kunst als musikalischer Leiter.<ref name="oeml" />


<!--1958 wurde wohl auch eine weitere Musikkapelle des Kameradschaftsbundes Freistadt gegründet, die 1966 zur Bürgerkorps-Kapelle wurde..., s. OeML-->
<!--1958 wurde wohl auch eine weitere Musikkapelle des Kameradschaftsbundes Freistadt gegründet, die 1966 zur Bürgerkorps-Kapelle wurde..., s. OeML-->
<!--ev. auch interessant: http://www.ooegeschichte.at/themen/kunst-und-kultur/freistaedter-komponisten/die-ritzberger-dynastie/ Die Jahreszahlen weichen teilweise leicht vom Blasmusikbuch ab, aktuellere Forschung -->


1967 wurde eine neue Tracht angeschafft, 1980 eine blaue Uniform.<ref name="detailbeschreibung" /> <!--weitere Uniformen und Trachten?-->
1967 wurde eine neue Tracht angeschafft, 1980 eine blaue Uniform.<ref name="detailbeschreibung" /> <!--weitere Uniformen und Trachten?-->

Version vom 5. Mai 2018, 23:47 Uhr

Stadtkapelle Freistadt
Obmann/frau: Alfred Wurm
Kapellmeister/in: Marlies Barth-Miesenberger
Stabführer: Josef Mader-Kreiner jr.
Sitz: Freistadt
Gründungsdatum: 1951
ZVR 448171672
Website: https://www.stadtkapelle-freistadt.at/

Die Stadtkapelle Freistadt ist ein oberösterreichisches Blasorchester aus Freistadt. Die Musikkapelle besteht seit über 400 Jahren; seit 1951 ist sie als Musikverein organisiert.

Geschichte

Bereits im 16. Jahrhundert hatte der Turnermeister von Freistadt Paul Heysn neben den üblichen Pflichten eines Stadttürmers – Ausrufen der Stunden, Kirchenmusik und Alarmieren in Notsituationen – die Aufgabe, bei festlichen Anlässen wie beispielsweise Hochzeiten zur Unterhaltung der Bevölkerung zu spielen. Zu diesem Zweck engagierte der Turnermeister gelegentlich weitere freiwillige Musiker, die das erste in Freistadt nachgewiesene Bläserensemble bildeten und als Vorläufer der Bürgerkorpskapelle gelten.[1] Die Entlohnung für solche Auftritte wurde vom Stadtrat festgelegt und stellte für den Turnermeister und seine Gesellen, die im Vergleich zu anderen Städten ein eher bescheidenes Einkommen hatten, ein willkommenes Zusatzverdienst dar.[2] Um 1613 verfügte das Inventar der Turnermeister bereits über drei Posaunen, vier Trompeten, fünf Zinken, eine Schalmei, neun Querpfeifen und etliche Streichinstrumente.[3] Ab 1618 wurde zur Aufbesserung des Einkommens auch eine sogenannte „Weihnacht Recordation“, vergleichbar mit dem heutigen Brauch des Neujahrsblasens, abgehalten.[4] 1743 spielte anlässlich der Durchreise von Kaiserin Maria Theresia neben der Militärmusik auch ein Ensemble von zehn Musikern, vier Trommlern und einem Pfeifer auf. Die Bürgerkorpskapelle bestand über 200 Jahre lang; sie trat bis 1923 zugleich als Stadtkapelle, Feuerwehr- und Veteranenmusik auf. Bedeutende Kapellmeister dieser Zeit waren Cajetan Ritzberger sen. und jun., die das Orchester von 1876 bis 1920 bzw. von 1920 bis 1946 leiteten;[5] beide traten auch als Komponisten in Erscheinung.[6] 1923 teilte sich das Orchester; das Bürgerkorps stellte eine eigene Kapelle unter der Leitung von August Ritzberger, dem Bruder von Cajetan jun., auf.[1] 1938 wurden im Zuge des Anschlusses alle Vereine aufgelöst; nur die Stadtkapelle bestand als SA-Musik weiter.[5] Im November 1950 wurde der Musikverein Stadtkapelle Freistadt gegründet. Als erster Obmann fungierte Franz Röbl, der sein Amt 1955 an Franz Schick übergab. Das Amt des Kapellmeisters hatte zunächst Hans Ritzberger, der erste Bezirksobmann des Blasmusikverbandes Freistadt,[7] anschließend Gottfried Manzenreiter inne. Von 1954 bis 1981 wurde das Orchester von Franz Schüpany geleitet, der zudem Bezirkskapellmeister von Freistadt war. Dieser übergab das Amt an Erich Pautsch, der die Kapelle bis 1993 leitete.[1][5] Von 1993 bis ??? wirkte Gerhard Kunst als musikalischer Leiter.[5]


1967 wurde eine neue Tracht angeschafft, 1980 eine blaue Uniform.[1]


Obmänner

Kapellmeister

Stabführer

Jugendorchester

Veranstaltungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, S. 262.
  2. Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, S. 25.
  3. Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, S. 26.
  4. Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, S. 42.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Vorlage:Kein Selbstlink: Freistadt. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  6. Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, S. 182.
  7. Eugen Brixel: Das große oberösterreichische Blasmusikbuch, S. 125.
[[Kategorie:Blasmusikorchester]]
[[Kategorie:Orchester (Oberösterreich)]]
[[Kategorie:Gegründet 1951]]
[[Kategorie:Musikverein in Oberösterreich]]
[[Kategorie:Freistadt]]