Hugo I. von Montfort: Unterschied zwischen den Versionen

K
keine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 16: Zeile 16:


== Leben ==
== Leben ==
[[File:Weiler, Alt-Montfort 4.jpg|thumb|Die Überreste der früheren Burg Montfort (Alt-Montfort) heute. Nach dieser benannte sich Graf Hugo (I.) von Montfort.]]
[[File:Weiler, Alt-Montfort 4.jpg|thumb|Die Überreste der früheren Burg Montfort (Alt-Montfort) heute. In der Forschung wird gewöhnlich davon ausgegangen, dass sich Graf Hugo (I.) von Montfort nach ihr benannt hat.]]
Nachdem Hugo (I.) um 1182 nach dem Tod seines Vaters, des Pfalzgrafen Hugo (I.) von Tübingen († 1181), einige Male als jüngerer Bruder des Pfalzgrafen Rudolf (I.) von Tübingen († um 1219) genannt wird, verschwindet er für etwa ein Vierteljahrhundert aus der belegten Geschichte. Erst seit 1209 ist er  mehrmals wieder urkundlich als Graf Hugo von Montfort genannt. Als er 1214 seine erste eigene Urkunde ausstellt, die sein eigenes Siegel trägt und im Original erhalten ist, bezeichnet er sich in ihrer "Intitulatio" selbst als Graf von Montfort ("''comes Montis fortis''"). Das Bild seines Siegels, von dem vermutet wird, dass es bereits in den 1190er-Jahren geschaffen wurde, zeigt die Fahne der Pfalzgrafen von Tübingen, die Siegelunterschrift lautet aber: "''+ Comes Hvgo Prigantinus''". In der Geschichtsforschung wird davon ausgegangen, dass vor 1209 eine Erbteilung zwischen ihm und seinem Bruder Rudolf stattgefunden hat, bei der dieser das "württembergische" Erbe und er die "Vorarlberger" Güter seiner Familie erhalten hat.<ref name ="Österr.Geschichte428">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 428</ref>  
Nachdem Hugo (I.) um 1182 nach dem Tod seines Vaters, des Pfalzgrafen Hugo (I.) von Tübingen († 1181), einige Male als jüngerer Bruder des Pfalzgrafen Rudolf (I.) von Tübingen († um 1219) genannt wird, verschwindet er für etwa ein Vierteljahrhundert aus der belegten Geschichte. Erst seit 1209 ist er  mehrmals wieder urkundlich als Graf Hugo von Montfort genannt. Als er 1214 seine erste eigene Urkunde ausstellt, die sein eigenes Siegel trägt und im Original erhalten ist, bezeichnet er sich in ihrer "Intitulatio" selbst als Graf von Montfort ("''comes Montis fortis''")<ref group="A">Die Lage der Burg Montfort, nach der sich Hugo (I.) und seine Nachfahren benannten, ist in der Forschung bisher nicht eindeutig geklärt. Sie gilt als Mittelpunkt einer gleichnamigen Grafschaft, welche für die Verwaltung von Unterrätien zuständig war. Nach der Zwiefaltener Chronik von 1137/38 handelte es sich dabei um eine im Walgau gelegene Burg mit größeren Ausmaßen, die sich zwischen einem bisher nicht eindeutig lokalisierten Ort namens "Alteburgga" und Feldkirch befand. Eine Identifizierung mit der über Feldkirch gelegenen Schattenburg wird ausgeschlossen, da diese als Neugründung von Hugo (I.) gilt und nie mit dem Namen Montfort genannt wird. Neben der Ruine Alt-Montfort bei Feldkirch wird auch die Möglichkeit diskutiert, dass es sich bei der Burg Montfort um eine abgegangene Burg auf dem Areal von Altenstadt, das heute Teil von Feldkirch ist, handeln könnte. Vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 125-128</ref>. Das Bild seines Siegels, von dem vermutet wird, dass es bereits in den 1190er-Jahren geschaffen wurde, zeigt die Fahne der Pfalzgrafen von Tübingen, die Siegelunterschrift lautet aber: "''+ Comes Hvgo Prigantinus''". In der Geschichtsforschung wird davon ausgegangen, dass vor 1209 eine Erbteilung zwischen ihm und seinem Bruder Rudolf stattgefunden hat, bei der dieser das "württembergische" Erbe und er die "Vorarlberger" Güter seiner Familie erhalten hat.<ref name ="Österr.Geschichte428">vgl. [[w:Heinz Dopsch|Heinz Dopsch]] - [[w:Karl Brunner (Historiker)|Karl Brunner]] - [[w:Maximilian Weltin|Maximilian Weltin]] (Hrsg.): ''Österreichische Geschichte 1122–1278, 1999, S. 428</ref>  


Seit 1216 verwendete Hugo (I.) den Titel des Grafen von Bregenz auch urkundlich. Es gibt allerdings Indizien dafür, dass sich die Stadt Bregenz noch viele Jahre, auch nach der Teilung mit seinem Bruder, nicht wirklich in Hugos Besitz befand.<ref name ="Burmeister71">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 121-123</ref> Nach dem Forschungsstand findet sich Hugo (I.) bisher in keiner Urkunde, welche die Pfalzgrafschaft Tübingen betrifft, die an seinen Bruder gefallen war. Im Unterschied zu diesem spielte er auch in der Reichspolitik zunächst keine Rolle.<ref name ="Burmeister124">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 124</ref> Seinen Herrschaftsmittelpunkt hatte Hugo (I.) in [[Feldkirch]], zudem war seine Herrschaft auf das [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]] ausgerichtet und nicht mehr auf das [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] wie noch unter seinen Vorfahren mütterlicherseits. Während diese den Orden der Benediktiner gefördert hatten, förderte Hugo (I.) die Ritterorden.<ref name ="Burmeister123">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 123</ref>
Seit 1216 verwendete Hugo (I.) den Titel des Grafen von Bregenz auch urkundlich. Es gibt allerdings Indizien dafür, dass sich die Stadt Bregenz noch viele Jahre, auch nach der Teilung mit seinem Bruder, nicht wirklich in Hugos Besitz befand.<ref name ="Burmeister71">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 121-123</ref> Nach dem Forschungsstand findet sich Hugo (I.) bisher in keiner Urkunde, welche die Pfalzgrafschaft Tübingen betrifft, die an seinen Bruder gefallen war. Im Unterschied zu diesem spielte er auch in der Reichspolitik zunächst keine Rolle.<ref name ="Burmeister124">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 124</ref> Seinen Herrschaftsmittelpunkt hatte Hugo (I.) in [[Feldkirch]], zudem war seine Herrschaft auf das [[w:Hochstift Chur|Hochstift Chur]] ausgerichtet und nicht mehr auf das [[w:Hochstift Konstanz|Konstanz]] wie noch unter seinen Vorfahren mütterlicherseits. Während diese den Orden der Benediktiner gefördert hatten, förderte Hugo (I.) die Ritterorden.<ref name ="Burmeister123">vgl. [[w:Karl Heinz Burmeister|Karl Heinz Burmeister]]: ''Die Grafen von Montfort'', 1996, S. 123</ref>
47.765

Bearbeitungen