Josefine Richter: Unterschied zwischen den Versionen

Keine Bearbeitungszusammenfassung
(→‎Leben: tippo)
 
Zeile 2: Zeile 2:


== Leben ==
== Leben ==
Über Richters Leben ist nur wenig bekannt. Am 14. Dezember 1905 heiratet sie den Schauspieler Emil Richter-Roland (1876–1948) in Wien – wohl nachdem sie schon zuvor am 21. Jänner 1901 in [[w:Vinohrady|Köngliche Weinberge]] nach israelitischem Ritus geheiratet hatten.<ref>Trauungsbuch Wien-Schotten, tom. LVI, fol. 46 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-unsere-liebe-frau-zu-den-schotten/02-56/?pg=49 Faksimile]).</ref> Am 8. Mai 1914 übernahm sie von ihrem Mann die Leitung des ''Intimen Theaters'' in Wien, das sie einige Zeit weiterführte.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Intimes_Theater|13949|Intimes Theater}}</ref>
Über Richters Leben ist nur wenig bekannt. Am 14. Dezember 1905 heiratet sie den Schauspieler Emil Richter-Roland (1876–1948) in Wien – wohl nachdem sie schon zuvor am 21. Jänner 1901 in [[w:Vinohrady|Königliche Weinberge]] nach israelitischem Ritus geheiratet hatten.<ref>Trauungsbuch Wien-Schotten, tom. LVI, fol. 46 ([https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-unsere-liebe-frau-zu-den-schotten/02-56/?pg=49 Faksimile]).</ref> Am 8. Mai 1914 übernahm sie von ihrem Mann die Leitung des ''Intimen Theaters'' in Wien, das sie einige Zeit weiterführte.<ref>{{Wien Geschichte Wiki|Intimes_Theater|13949|Intimes Theater}}</ref>


Im Jahr 1933 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym ''Ernst Ledner'' den phantastischen Roman ''Die leuchtende Ratte''. Zur Zeit der [[:w:Ruhrbesetzung|Ruhrbesetzung]] erfindet ein junger Arzt einen „Bazillus“, der alle bisher bekannten Krankheiten vernichten kann, sowie ein Gegenmittel, das auf Radioaktivität beruht. Durch einen unglücklichen Zufall entläuft eine mit dem Erreger infizierte Ratte und steckt die Soldaten der Besatzungsmacht Frankreich an. Die entstehende Pandemie erweist sich nach der Logik des Buches als Glücksfall für Deutschland: „Die Soldaten fliehen aus dem besetzten Gebiet, übertragen die Seuche über weite Länder, die ganze Welt wird befallen, Tod und Verderben kommen über die Menschheit. Nur deutsche Lande bleiben verschont, dort hat man das Heilgas, das immun macht. Große Fabriken entstehen zur Erzeugung des Heilmittels, die ganze Welt muß es beziehen, bald ist das Reich der reichste und mächtigste Staat der Welt, die Waffen des Geistes haben gesiegt.“<ref>{{ANNO|fst|19|12|1933|8|Bücher u. Zeitschriften|NAME=Freie Stimmen}}</ref> Die zeitgenössische Kritik zeigte sich angewidert von den „verschiedenen Episoden von feschen Mätressen und was damit im Zusammenhang steht“<ref>{{ANNO|knz|21|12|1933|8|Bücherschau|NAME=Kärntner Zeitung}}</ref>. Vereinzelt wird der Roman auch in der jüngeren Sekundärliteratur thematisiert.<ref>{{Literatur|Autor=Julia von Dall’Armi|Titel=Poetik der Spaltung Kernenergie in der deutschen Literatur 1906–2011|Auflage=|Verlag=Metzler|Ort=Wiesbaden|Seiten=105|ISBN=978-3-658-21811-9|Datum=2018}}</ref>
Im Jahr 1933 veröffentlichte sie unter dem Pseudonym ''Ernst Ledner'' den phantastischen Roman ''Die leuchtende Ratte''. Zur Zeit der [[:w:Ruhrbesetzung|Ruhrbesetzung]] erfindet ein junger Arzt einen „Bazillus“, der alle bisher bekannten Krankheiten vernichten kann, sowie ein Gegenmittel, das auf Radioaktivität beruht. Durch einen unglücklichen Zufall entläuft eine mit dem Erreger infizierte Ratte und steckt die Soldaten der Besatzungsmacht Frankreich an. Die entstehende Pandemie erweist sich nach der Logik des Buches als Glücksfall für Deutschland: „Die Soldaten fliehen aus dem besetzten Gebiet, übertragen die Seuche über weite Länder, die ganze Welt wird befallen, Tod und Verderben kommen über die Menschheit. Nur deutsche Lande bleiben verschont, dort hat man das Heilgas, das immun macht. Große Fabriken entstehen zur Erzeugung des Heilmittels, die ganze Welt muß es beziehen, bald ist das Reich der reichste und mächtigste Staat der Welt, die Waffen des Geistes haben gesiegt.“<ref>{{ANNO|fst|19|12|1933|8|Bücher u. Zeitschriften|NAME=Freie Stimmen}}</ref> Die zeitgenössische Kritik zeigte sich angewidert von den „verschiedenen Episoden von feschen Mätressen und was damit im Zusammenhang steht“<ref>{{ANNO|knz|21|12|1933|8|Bücherschau|NAME=Kärntner Zeitung}}</ref>. Vereinzelt wird der Roman auch in der jüngeren Sekundärliteratur thematisiert.<ref>{{Literatur|Autor=Julia von Dall’Armi|Titel=Poetik der Spaltung Kernenergie in der deutschen Literatur 1906–2011|Auflage=|Verlag=Metzler|Ort=Wiesbaden|Seiten=105|ISBN=978-3-658-21811-9|Datum=2018}}</ref>