Severin Zugmayer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Regiowiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Vorlage:Nachlässe basierend auf Wikidata-Matching (RWAT-ID + NLVZ-ID) ergänzt)
 
(13 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Severin Zugmayer''' (* [[23. Oktober]] [[1771]] in Galmathöffen bei [[w:Biberach|Biberach]] in Bayern; † [[9. November]] [[1852]]) war Unternehmer in Niederösterreich und Erfinder.
[[Datei:Severin Zugmayer (1771-1852).jpg|mini|Severin Zugmayer (1771-1852)]]
'''Severin Zugmayer''' (* [[23. Oktober]] [[1771]] in Galmathöffen bei [[w:Biberach (Baden)|Biberach]] in Württemberg; † [[9. November]] [[1852]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/waldegg/03-02/?pg=118 Pfarre Waldegg - Sterbebuch 1833-1860 (fol.116)] auf [https://data.matricula-online.eu/de/bestande/ Matricula Online]</ref> in [[Waldegg]]) war Unternehmer in Niederösterreich und Erfinder.


== Leben ==
==Leben==
Der aus Bayern stammende Severin Zugmayer stammt aus einer Bauernfamilie und kam als Wanderbursche im Jahr 1793 nach Wien. In seiner bald eröffneten Tischlerei erzeugte er als ''Staberlmacher'' Holzstäbe mit Messingblech. Auch Haken und Nägel für den Möbelbau gehörten zu seinem Programm. Da das Geschäft florierte, beschäftigte er um 1800 bereits ein Dutzend Arbeiter. Er baute auch ein Walzwerk um Stahlsägeblätter herstellen zu können.
Der aus Bayern stammende Severin Zugmayer stammt aus einer Bauernfamilie und kam als Wanderbursche im Jahr 1793 nach Wien. In seiner bald eröffneten Tischlerei in der [[w:Liste der Straßennamen von Wien/Josefstadt|Wickenburggasse]] in der Josefstadt erzeugte er als ''Staberlmacher'' Holzstäbe mit Messingblech. Das Gebäude wurde auch als ''Stabermacherhaus'' bekannt.<ref>{{ANNO|dat|18|12|1910|6|100-jähriges Jubiläum  der Firma Zugmayer}}</ref> Auch Haken und Nägel für den Möbelbau gehörten zu seinem Programm. Da das Geschäft florierte, beschäftigte er um 1800 bereits ein Dutzend Arbeiter. Er baute auch ein Walzwerk um Stahlsägeblätter herstellen zu können.
 
Um die Wasserenergie auszunützen kaufte er die ehemalige Mühle des Taßhofes an der [[w:Triesting]] zwischen [[Weissenbach an der Triesting|Weissenbach]] und [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt]]. Dort erzeugte er [[w:Spaten|Spaten]] und [[w:Pflug|Pflüge]]


Um die Wasserenergie auszunützen kaufte er die ehemalige Mühle des Taßhofes an der [[w:Triesting|Triesting]] zwischen [[Weissenbach an der Triesting|Weissenbach]] und [[Altenmarkt an der Triesting|Altenmarkt]]. Dort erzeugte er [[w:Spaten|Spaten]] und [[w:Pflug|Pflüge]]


Der Pflugfabrikant Severin Zugmayer war einer der bedeutendsten Unternehmer der expandierenden Industrieproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dessen Erfolgsgeschichte als Beispiel für die grenzenlosen Möglichkeiten in der Zeit der Industrialisierung gelten kann.
Der Pflugfabrikant Severin Zugmayer war einer der bedeutendsten Unternehmer der expandierenden Industrieproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dessen Erfolgsgeschichte als Beispiel für die grenzenlosen Möglichkeiten in der Zeit der Industrialisierung gelten kann.
Zeile 11: Zeile 11:
Im Jahr 1810 kauft er den Kupferhammer in Waldegg. 1812 erhielt er die ''Fabriksbefugnis'' und begründete damit die [[Metallwarenfabrik Zugmayer]], die damals noch mit ''Severin Zugmayer'' firmierte. Im Laufe der Weiterentwicklung des Pfluges entstand 1818 der ''Wendepflug'', ein Pflug mit einem geschwungenen eisernen Streichblech, der auch in gebirgigen Gegenden gut eingesetzt werden kann. Ein Exemplar dieses Pfluges findet man im [[w:Technisches Museum Wien|Technisches Museum]] in Wien.<ref>[http://www.habsburger.net/de/objekte/zugmayer-pflug-der-erste-wendepflug-erleichtert-die-landwirtschaftliche-arbeit Zugmayer-Pflug – Der erste Wendepflug erleichtert die landwirtschaftliche Arbeit] auf habsburg.net abgerufen am 21. September 2017</ref> Diese Pflugart war bis weit in das 20. Jahrhundert bis zum Einsatz der Traktoren in Verwendung.
Im Jahr 1810 kauft er den Kupferhammer in Waldegg. 1812 erhielt er die ''Fabriksbefugnis'' und begründete damit die [[Metallwarenfabrik Zugmayer]], die damals noch mit ''Severin Zugmayer'' firmierte. Im Laufe der Weiterentwicklung des Pfluges entstand 1818 der ''Wendepflug'', ein Pflug mit einem geschwungenen eisernen Streichblech, der auch in gebirgigen Gegenden gut eingesetzt werden kann. Ein Exemplar dieses Pfluges findet man im [[w:Technisches Museum Wien|Technisches Museum]] in Wien.<ref>[http://www.habsburger.net/de/objekte/zugmayer-pflug-der-erste-wendepflug-erleichtert-die-landwirtschaftliche-arbeit Zugmayer-Pflug – Der erste Wendepflug erleichtert die landwirtschaftliche Arbeit] auf habsburg.net abgerufen am 21. September 2017</ref> Diese Pflugart war bis weit in das 20. Jahrhundert bis zum Einsatz der Traktoren in Verwendung.


In dem nach seinen Plänen errichteten Kupferwalzwerk in Waldegg, das laufende erweitert wurde, erzeugte er zahlreiche Teile für den aufkommenden Lokomotivbau, sowie Zuckerfabriken oder Destillerien.
In dem nach seinen Plänen errichteten Kupferwalzwerk in Waldegg, das laufende erweitert wurde, erzeugte er zahlreiche Teile für den aufkommenden Lokomotivbau, sowie für Zuckerfabriken oder Destillerien.


Privat war Zugmayer mit Anna Maria Hoffmann aus Wien verheiratet und hatte mit ihr neun Kinder. Zwei seiner Söhne, Martin (1798-1857) und Georg (1803-1883), führten das Unternehmen weiter und konnten es für weitere Generationen bis ins Jahr 1967 weitergeben.
Privat war Zugmayer mit Anna Maria Hoffmann aus Wien verheiratet und hatte mit ihr neun Kinder. Zwei seiner Söhne, Martin (1798-1857) und Georg (1803-1883), führten das Unternehmen weiter und konnten es für weitere Generationen bis ins Jahr 1967 weitergeben.


== Einzelnachweise ==
==Einzelnachweise==
<references/>
<references />
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{nömuseum|p|81|Severin Zugmayer}}
* {{Nachlässe|XZ/Zugmayer_Severin.htm}}
*{{nömuseum|p|81|Severin Zugmayer}}
*{{ANNO|dat|26|11|1903|6|Georg Zugmayer &Söhne}}
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=140792023|LCCN=|VIAF=107778295|WIKIDATA=Q55903057}}


{{SORTIERUNG:Zugmayer, Severin}}
{{SORTIERUNG:Zugmayer, Severin}}
Zeile 25: Zeile 29:
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Erfinder]]
[[Kategorie:Erfinder]]
[[Kategorie:Person (Wien)]]
[[Kategorie:Person (Waldegg)]]
[[Kategorie:Geboren 1771]]
[[Kategorie:Geboren 1771]]
[[Kategorie:Geboren in Deutschland]]
[[Kategorie:Geboren in Deutschland]]
[[Kategorie:Gestorben 1852]]
[[Kategorie:Gestorben 1852]]
[[Kategorie:Gestorben in Waldegg]]
[[Kategorie:Begraben in Waldegg]]
[[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 19. November 2020, 15:02 Uhr

Severin Zugmayer (1771-1852)

Severin Zugmayer (* 23. Oktober 1771 in Galmathöffen bei Biberach in Württemberg; † 9. November 1852[1] in Waldegg) war Unternehmer in Niederösterreich und Erfinder.

Leben

Der aus Bayern stammende Severin Zugmayer stammt aus einer Bauernfamilie und kam als Wanderbursche im Jahr 1793 nach Wien. In seiner bald eröffneten Tischlerei in der Wickenburggasse in der Josefstadt erzeugte er als Staberlmacher Holzstäbe mit Messingblech. Das Gebäude wurde auch als Stabermacherhaus bekannt.[2] Auch Haken und Nägel für den Möbelbau gehörten zu seinem Programm. Da das Geschäft florierte, beschäftigte er um 1800 bereits ein Dutzend Arbeiter. Er baute auch ein Walzwerk um Stahlsägeblätter herstellen zu können.

Um die Wasserenergie auszunützen kaufte er die ehemalige Mühle des Taßhofes an der Triesting zwischen Weissenbach und Altenmarkt. Dort erzeugte er Spaten und Pflüge

Der Pflugfabrikant Severin Zugmayer war einer der bedeutendsten Unternehmer der expandierenden Industrieproduktion in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, dessen Erfolgsgeschichte als Beispiel für die grenzenlosen Möglichkeiten in der Zeit der Industrialisierung gelten kann.

Im Jahr 1810 kauft er den Kupferhammer in Waldegg. 1812 erhielt er die Fabriksbefugnis und begründete damit die Metallwarenfabrik Zugmayer, die damals noch mit Severin Zugmayer firmierte. Im Laufe der Weiterentwicklung des Pfluges entstand 1818 der Wendepflug, ein Pflug mit einem geschwungenen eisernen Streichblech, der auch in gebirgigen Gegenden gut eingesetzt werden kann. Ein Exemplar dieses Pfluges findet man im Technisches Museum in Wien.[3] Diese Pflugart war bis weit in das 20. Jahrhundert bis zum Einsatz der Traktoren in Verwendung.

In dem nach seinen Plänen errichteten Kupferwalzwerk in Waldegg, das laufende erweitert wurde, erzeugte er zahlreiche Teile für den aufkommenden Lokomotivbau, sowie für Zuckerfabriken oder Destillerien.

Privat war Zugmayer mit Anna Maria Hoffmann aus Wien verheiratet und hatte mit ihr neun Kinder. Zwei seiner Söhne, Martin (1798-1857) und Georg (1803-1883), führten das Unternehmen weiter und konnten es für weitere Generationen bis ins Jahr 1967 weitergeben.

Einzelnachweise

  1. Pfarre Waldegg - Sterbebuch 1833-1860 (fol.116) auf Matricula Online
  2. 100-jähriges Jubiläum der Firma Zugmayer. In: Die Arbeit. Organ für die Interessen der österreichischen Production / Die Arbeit. Unabhängiges (politisches) Organ für die Interessen der österreichischen Industrie / Die Arbeit. Centralorgan/Zentralorgan der österreichischen Arbeitgeber / Die Arbeit. Politische Zeitschrift. Zentralorgan der österreichischen Arbeitgeber / Die Arbeit. Politische Zeitschrift. Zentralorgan der Arbeitgeber(interessen) / Die Arbeit. Zentralorgan der Arbeitgeber für die Nationalstaaten, 18. Dezember 1910, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dat
  3. Zugmayer-Pflug – Der erste Wendepflug erleichtert die landwirtschaftliche Arbeit auf habsburg.net abgerufen am 21. September 2017

Weblinks

  • Severin Zugmayer im Personenlexikon Nachlässe in Österreich der Österreichischen Nationalbibliothek
  • Severin Zugmayer in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
  • Georg Zugmayer &Söhne. In: Die Arbeit. Organ für die Interessen der österreichischen Production / Die Arbeit. Unabhängiges (politisches) Organ für die Interessen der österreichischen Industrie / Die Arbeit. Centralorgan/Zentralorgan der österreichischen Arbeitgeber / Die Arbeit. Politische Zeitschrift. Zentralorgan der österreichischen Arbeitgeber / Die Arbeit. Politische Zeitschrift. Zentralorgan der Arbeitgeber(interessen) / Die Arbeit. Zentralorgan der Arbeitgeber für die Nationalstaaten, 26. November 1903, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dat