Claus Linser

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Claus Linser, auch Claus Lynnser von der Stuben, Claus Linser von der Stuben (* um / vor 1470; † August 1559)[1] führte im 16. Jahrhundert die landesfürstliche Taverne zu St. Christoph am Arlberg, die nach dem Tod von Heinrich von Kempten um 1421 aus dem Hospiz zu St. Christoph am Arlberg entstanden war.

Herkunft und Familie

Claus Linser stammte aus Stuben (heute Teil von Klösterle), wo er vor 1526 mehrfach belegt ist und auch nach 1526 noch Besitz gehabt haben dürfte.[2] Als Bewohner des Stanzertals ist eine Familie Linser erst im 17. und 18. Jahrhundert vermehrt nachgewiesen.[3]

Claus Linser hatte eine Tochter namens Anna, die mit Peter Rodt (auch Rott), einen Bürger von Imst verheiratet war, der sich nach dem Tod 1559 seines Schwiegervaters erfolglos um dessen Nachfolge als Pächter der landesfürstlichen Taverne zu St. Christoph am Arlberg bewarb.[4] Daneben dürfte er mit Anthoni Matt zu Rungelin bei Bludenz verwandt gewesen sein, der sich ebenfalls um die Nachfolge bemühte.[5]

Leben

In dem Schreiben der Kammer vom 8. Jänner 1526 an die Gebrüder Schrofenstein, damals die Inhaber der Pflege Landeck, wird diesen mitgeteilt, dass der Gastwirt Ulrich Schweicker die Taverne zu St. Christoph aufgegeben hatte und vorgeschlagen, diese an Claus Linser zu verpachten, der bereit sei, die Taverne zu übernehmen.[3] Eine Eingabe der Stanzertaler an den späteren Kaiser Ferdinand I. im Jahr 1533 ersucht um eine Unterstützung für die notwendige Renovierung des Gasthauses und der in Nähe gelegenen Kirche, die bewilligt wurde. In der Folge wurde das Wirtshaus ausgebaut und auf der Passhöhe ein richtiges Priesterhäuschen errichtet. Seit August 1554 ersuchte Claus Spettl (Spöttl) als Richter von Landeck mehrmals die Regierung in Innsbruck um weitere finanzielle Unterstützung für notwendige Renovierungsarbeiten.[6]

Mit einer Pachtzeit von 33 Jahren war Claus Linser war jener Wirt, der es am längsten auf dem Arlberg aushielt. Er führte die Taverne von ca. 1526 bis zu seinem Tod.[3] Um seine Nachfolge bewarben sich außer seinem Schwiegersohn Peter Rodt noch Ulrich Ärni aus Davos (heute in der Schweiz[A 1], Anthoni Matt zu Rungelin bei Bludenz und Adam Regenspurger, an den die Taverne die nächsten Jahre verpachtet war.[7]

Literatur

  • Robert Büchner: Heinrich Findelkind. In: Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg. Die Geschichte von Hospiz und Taverne, Kapelle und Bruderschaft, von Brücken, Wegen und Straßen, Säumern, Wirten und anderen Menschen an einem Alpenpass (Ende des 14. bis Mitte des 17. Jahrhunderts). Boehlau Verlag, Wien / Köln / Weimar, 2005. ISBN 978-3205772828, S. 291-295

Einzelnachweise

  1. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 291 und S. 295
  2. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 291f.
  3. 3,0 3,1 3,2 vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 291
  4. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 299
  5. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 297f.
  6. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 292ff.
  7. vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 292ff.

Anmerkungen

  1. Er stammte vermutlich aus dem späteren Bundesland und war in den Herrschaften der Habsburger in Graubünden beamtet. In Davos war er Bergrichter, außerdem war er Land- oder Malefizschreiber der acht Gerichte im Prättigau, vgl. Robert Büchner: St. Christoph am Arlberg, S. 296f.