Peter von Torberg

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Die frühere Burg St. Petersberg heute. Sie war einige Jahre als Pfandschaft im Besitz von Peter von Torberg

Peter von Torberg (* im 14. Jahrhundert, um 1321; † im 14. Jahrhundert, um 1400) war einige Jahre der Hofmeister von Herzog Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Gerechten") und außerdem Pfandherr der Herrschaft St. Petersburg. Er wirkte jedoch vor allem in den "Oberen Landen".

Herkunft und Familie

Peter von Torberg entstammte einer Familie, die in der heutigen Schweiz ansässig war und erstmals 1175 genannt wird. Er war ein Enkel des Ritters Ulrich von Torberg († 1312).[1]

Leben

Peter von Torberg schloss 1352, 1354 und 1359 befristete Sold- und Dienstverträge mit den Herzögen von Österreich (Habsburger). 1365-1368 machte ihn Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe") zum herzoglichen Landvogt im Aargau, Thurgau, Glarus und in Schwaben. Es wird davon ausgegangen, dass seine Karriere wesentlich durch den Kanzler Johann Ribi gefördert wurde, obwohl direkte Kontakte zwischen beiden nicht urkundlich belegt sind.[1] In den Jahren danach findet sich Peter von Torberg vorallem im Umfeld von Herzog Leopold (III.) von Österreich. Um 1372/73 wurde er dessen Hofmeister und blieb in dieser Stellung bis ca. 1378.[2] Er dürfte in dieser Zeitspanne neben dem Kanzler Friedrich von Erdingen der einflussreichste Ratgeber von Herzog Leopold (III.) gewesen sein.[3] Die Gründe für sein Ausscheiden aus dem Amt des Hofmeisters und seinen Rückzug vom Hof des Herzogs sind bisher unbekannt, doch dürften es keineswegs Konflikte mit dem Herzog gewesen sein, da Peter von Torberg noch in den 1380er-Jahren als dessen herrschaftlicher Rat in den "Oberen Landen" nachgewiesen ist.[4]

Vermutlich verdankte es Peter von Torberg seinem Amt als Hofmeister, dass ihm Herzog Leopold die im heutigen Tirol gelegene Herrschaft St. Petersberg (heute Teil der Gemeinde Silz) verpfändete. Kurz nach seinem Rückzug vom herzoglichen Hof ließ er sich urkundlich vom Herzog am 2. September 1378 den Konsens für die Weitergabe dieser Pfandschaft bestätigen. Im Dezember 1379 verpfändete er das Gericht und die Burg an den herzoglichen Kämmerer Hans von Egelsee.[4]

Erinnerungen an Peter von Torberg

Peter von Torberg hat keine Erinnerungen auf dem Areal des heutigen Landes Österreich hinterlassen. 1397 bestimmte er die in der Nähe von Bern gelegene Stammburg seiner Familie zum Sitz eines Karthäuserklosters, wo er nach seinem Tod beigesetzt wurde.[1] In der Eidgenössischen Chronistik wurde er zum skrupellosen Tyrannen stilisiert, was er seiner politischen Ausrichtung auf die Habsburger und dem Umstand, dass er Pfandherr der im Aargau gelegenen Herrschaft Wolhusen und im Entlebuch war, verdankte.[4]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzöge (1365-1406) (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Erg.Bd. 41). R. Oldenbourg Verlag, Wien / München, 2002. ISBN 3-7029-0456-5

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 70
  2. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 71 und S. 72
  3. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 71
  4. 4,0 4,1 4,2 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2002, S. 72
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