Jüdische Gemeinde Oberwart: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichtliche Aufarbeitung ==
== Geschichtliche Aufarbeitung ==
[[File:Kriegerdenkmal_Oberwart01.jpg|mini|Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus]]
Im Zuge der Aktion [[w:A Letter To The Stars|A Letter To The Stars]] recherchierten Schülerinnen des [[Wimmer Gymnasium|Wimmer Gymnasiums]] in [[Oberschützen]] auch die Schicksale einiger Juden aus Oberwart. Am 5. Mai 2003 stieg ein Luftballon mit einem Brief in den Himmel, der an die im Jahre 1938 achtjährige Irene Angelus gerichtet war:<ref>[http://www.lettertothestars.at/liste_opfer.php?numrowbegin=0&id=40148&action=search&searchterm=Oberwart&history=&locked=3#40148 A Letter To The Stars - Irene Angelus], Webseite www.lettertothestars.at, abgerufen am 6. Februar 2016</ref>
Im Zuge der Aktion [[w:A Letter To The Stars|A Letter To The Stars]] recherchierten Schülerinnen des [[Wimmer Gymnasium|Wimmer Gymnasiums]] in [[Oberschützen]] auch die Schicksale einiger Juden aus Oberwart. Am 5. Mai 2003 stieg ein Luftballon mit einem Brief in den Himmel, der an die im Jahre 1938 achtjährige Irene Angelus gerichtet war:<ref>[http://www.lettertothestars.at/liste_opfer.php?numrowbegin=0&id=40148&action=search&searchterm=Oberwart&history=&locked=3#40148 A Letter To The Stars - Irene Angelus], Webseite www.lettertothestars.at, abgerufen am 6. Februar 2016</ref>
{{Zitat|Liebe Irene Angelus! Ich habe dich über die Aktion "A letter to the stars" "kennen gelernt". Du bist in einer schrecklichen Zeit - während des Nationalsozialismus - am 26.6.1930 als 3. Kind von Wilhelmine Angelus in Oberwart geboren und hast dem jüdischen Glauben angehört. Dort lebtest du mit deinen Eltern Wilhelmine, geb. Weigl, und Franz Angelus (Hutmacher, später Kaufmann). Deine zwei älteren Geschwister Rosina (geb. 15.4.1923) und Carl (geb. 21.12.1925) lebten auch mit dir. Doch mit dem Beginn der Judenverfolgung wurde deine Familie auseinander gerissen. Du musstest oft den Wohnort wechseln. Ich glaube, dass du noch gar nicht verstanden hast, was damals los war. Du warst noch nicht einmal 11 Jahre alt, als du nach Kielce/Polen deportiert wurdest. 1004 Menschen wurden mit dir dorthin "geschickt". Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Ängste und Qualen du in dieser Zeit durchstehen musstest. In Polen wurdest du zunächst bei jüdischen Familien untergebracht, bis am 31.3.1941 das Ghetto in Kielce (nördlich von Krakau) eröffnet wurde. Mit 27000 anderen Juden hast du wahrscheinlich auf engstem Raum leben müssen. Ich kann gar nicht glauben, wie grausam die Nazis zu ganz "normalen" Menschen wie dir sein konnten. Sie brachten insgesamt mehr als 65000 Juden in KZs um, für Kinder war es besonders schlimm, weil sie das Ganze noch nicht verstanden. Dir wird es auch so ergangen sein. Deine Geschwister wurden nach Auschwitz deportiert. Am 8.5.1945 wurden deine Mutter, du und deine Geschwister für tot erklärt. Du hast dein ganzes Leben immer auf der Flucht und in "Armut" verbringen müssen. Im Ghetto wurdest du zur Zwangsarbeit gezwungen und musstest unter unmenschlichen Bedingungen leben. Von deiner Kindheit hast du überhaupt nichts gehabt, du wurdest zu einem Opfer des Holocausts, zu einem von über 80000 Menschen, die ihr Leben lassen mussten-grundlos- wegen der wahnsinnigen Ziele und Ideale der Nazis. Ich hoffe, dass so etwas NIE wieder passiert, dass die Bevölkerung sich so manipulieren lässt und blind alles macht, was ihr vorgeschrieben wird. Deine Katharina (- recherchierte gemeinsam mit Tamara)}}
{{Zitat|Liebe Irene Angelus! Ich habe dich über die Aktion "A letter to the stars" "kennen gelernt". Du bist in einer schrecklichen Zeit - während des Nationalsozialismus - am 26.6.1930 als 3. Kind von Wilhelmine Angelus in Oberwart geboren und hast dem jüdischen Glauben angehört. Dort lebtest du mit deinen Eltern Wilhelmine, geb. Weigl, und Franz Angelus (Hutmacher, später Kaufmann). Deine zwei älteren Geschwister Rosina (geb. 15.4.1923) und Carl (geb. 21.12.1925) lebten auch mit dir. Doch mit dem Beginn der Judenverfolgung wurde deine Familie auseinander gerissen. Du musstest oft den Wohnort wechseln. Ich glaube, dass du noch gar nicht verstanden hast, was damals los war. Du warst noch nicht einmal 11 Jahre alt, als du nach Kielce/Polen deportiert wurdest. 1004 Menschen wurden mit dir dorthin "geschickt". Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Ängste und Qualen du in dieser Zeit durchstehen musstest. In Polen wurdest du zunächst bei jüdischen Familien untergebracht, bis am 31.3.1941 das Ghetto in Kielce (nördlich von Krakau) eröffnet wurde. Mit 27000 anderen Juden hast du wahrscheinlich auf engstem Raum leben müssen. Ich kann gar nicht glauben, wie grausam die Nazis zu ganz "normalen" Menschen wie dir sein konnten. Sie brachten insgesamt mehr als 65000 Juden in KZs um, für Kinder war es besonders schlimm, weil sie das Ganze noch nicht verstanden. Dir wird es auch so ergangen sein. Deine Geschwister wurden nach Auschwitz deportiert. Am 8.5.1945 wurden deine Mutter, du und deine Geschwister für tot erklärt. Du hast dein ganzes Leben immer auf der Flucht und in "Armut" verbringen müssen. Im Ghetto wurdest du zur Zwangsarbeit gezwungen und musstest unter unmenschlichen Bedingungen leben. Von deiner Kindheit hast du überhaupt nichts gehabt, du wurdest zu einem Opfer des Holocausts, zu einem von über 80000 Menschen, die ihr Leben lassen mussten-grundlos- wegen der wahnsinnigen Ziele und Ideale der Nazis. Ich hoffe, dass so etwas NIE wieder passiert, dass die Bevölkerung sich so manipulieren lässt und blind alles macht, was ihr vorgeschrieben wird. Deine Katharina (- recherchierte gemeinsam mit Tamara)}}
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Die ehemalige Synagoge, das Rabbinatshaus sowie der jüdische Friedhof stehen heute unter [[w:Denkmalschutzgesetz (Österreich)|Denkmalschutz]].
Die ehemalige Synagoge, das Rabbinatshaus sowie der jüdische Friedhof stehen heute unter [[w:Denkmalschutzgesetz (Österreich)|Denkmalschutz]].
An die Opfer die der Nationalsozialismus in Oberwart gefordert hat, erinnert heute ein Mahnmal im Stadtpark.


== Literatur ==  
== Literatur ==  
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