Kunsteisbahn Cottage Eislauf Verein: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 10: Zeile 10:
*Die Freiluftkunsteisbahn des CEV wurde am 7. November 1912 in Betrieb genommen. Wegen eines Fehler an der Gefrierplatte (die als Unterlage dienende Betonschicht) war die Eröffnung erst so spät möglich. Die Kunsteisbahn hat eine Größe von 2.440 qm. Die Finanzierung erfolgte über Anteilsscheine von 200 Kronen. Bereits im April 1912 waren so viele Anteilsscheine gezeichnet, dass der CEV in seiner Generalversammlung am 30. Mai 1912 den Bau der Kunsteisbahn beschließen konnte. Die Ausführung der Kälteanlage wurde der Wiener Firma L.A. Riedinger, Augsburg-Wien, übertragen. Der Wiener Repräsentant der Firma Obering. Karl Rohrer hatte das Projekt ausgearbeitet und schon im Juni 1912 begannen die ersten Arbeiten.  
*Die Freiluftkunsteisbahn des CEV wurde am 7. November 1912 in Betrieb genommen. Wegen eines Fehler an der Gefrierplatte (die als Unterlage dienende Betonschicht) war die Eröffnung erst so spät möglich. Die Kunsteisbahn hat eine Größe von 2.440 qm. Die Finanzierung erfolgte über Anteilsscheine von 200 Kronen. Bereits im April 1912 waren so viele Anteilsscheine gezeichnet, dass der CEV in seiner Generalversammlung am 30. Mai 1912 den Bau der Kunsteisbahn beschließen konnte. Die Ausführung der Kälteanlage wurde der Wiener Firma L.A. Riedinger, Augsburg-Wien, übertragen. Der Wiener Repräsentant der Firma Obering. Karl Rohrer hatte das Projekt ausgearbeitet und schon im Juni 1912 begannen die ersten Arbeiten.  


*Ein Maschinenhaus für die Kälteanlage wurde erbaut. Darin befand sich ein Kohlensäure-Doppelkompressor, System Riedinger, der mittels Riemen von einem 96 PS starken Drehmotor, angetrieben wurde. Derzeit leistet die Anlage 78 PS. Dazu ein Berieselungskondensator und ein Refigrerator, sowie Pumpen und Rührwerke, die durch vier kleine Drehstrommotoren angetrieben werden.
'''Die Anlage zur Zeit der Erstellung'''
:Ein Maschinenhaus für die Kälteanlage wird erbaut. Darin befindet sich ein Kohlensäure-Doppelkompressor, System Riedinger, der mittels Riemen von einem 96 PS starken Drehmotor, angetrieben wird. Derzeit leistet die Anlage 78 PS. Dazu sind ein Berieselungskondensator und ein Refigrerator, sowie Pumpen und Rührwerke, die durch vier kleine Drehstrommotoren angetrieben werden, vorhanden.
:Die Leistung des Doppelkompressors beträgt derzeit 240.000 Stundenkalorien und kann durch Erhöhung der Tourenzahl auf 300.000 Stundenkalorien gesteigert werden. Als Betriebskraft dient Drehstrom von 220 Volt Spannung und 48 Sekundenperioden von den städtischen Elektrizitätswerken. Die Kälteerzeugung nach dem Kohlensäure-Kompressionssystem erfolgt in der Weise, dass Kohlensäure durch Kompression und gleichzeitige Abkühlung den den flüssigen Zustand übergeführt und sodann durch Verminderung des Druckes wieder verdampft wird. Bei der Verdampfung, die in schmiedeeisernen Rohrschlangen vor sich geht, entzieht die Kohlensäure ihrer Umgebung in so bedeutendem Maße Wärme, dass die Salzsohle, welche die Rohrschlangen umgibt, auf Temperaturen unter Null abgekühlt wird. Dieses abgekühlte Salzwasser ist der Kältevermittler und kann in isolierten Rohren ohne Schwierigkeiten dorthin geleitet werden, wo die Kälte abgegeben werden soll.  
:Die Leistung des Doppelkompressors beträgt derzeit 240.000 Stundenkalorien und kann durch Erhöhung der Tourenzahl auf 300.000 Stundenkalorien gesteigert werden. Als Betriebskraft dient Drehstrom von 220 Volt Spannung und 48 Sekundenperioden von den städtischen Elektrizitätswerken. Die Kälteerzeugung nach dem Kohlensäure-Kompressionssystem erfolgt in der Weise, dass Kohlensäure durch Kompression und gleichzeitige Abkühlung den den flüssigen Zustand übergeführt und sodann durch Verminderung des Druckes wieder verdampft wird. Bei der Verdampfung, die in schmiedeeisernen Rohrschlangen vor sich geht, entzieht die Kohlensäure ihrer Umgebung in so bedeutendem Maße Wärme, dass die Salzsohle, welche die Rohrschlangen umgibt, auf Temperaturen unter Null abgekühlt wird. Dieses abgekühlte Salzwasser ist der Kältevermittler und kann in isolierten Rohren ohne Schwierigkeiten dorthin geleitet werden, wo die Kälte abgegeben werden soll.  
:In der Anlage der Kunsteisbahn des CEV wird die Kohlensäure durch den Doppelkompressor, der zwei doppeltwirkende Saug- und Druckpumpen darstellt, zunächst unter einem Drucke von zirka 60 Atmosphären in die ständig von Kühlwasser überrieselten Schlangenrohre des Berieselungskondensators im Stockwerk des turmartigen Aufbaues des Maschinenhauses gedrückt, daselbst abgekühlt und verflüssigt. Aus dem Kondensator gelangt die flüssige Kohlensäure sodann in die Rohrschlangen des Schneekühlers, eines Betonreservoirs, welches an der Längsseite des Eisplatzes vor dem Maschinenhaus derart angeordnet ist, dass der von der Eisbahn zur Abkühlung gelangende Abfallschnee direkt von der Eisbahn in dasselbe geräumt werden kann, wo er zu wirksamer Abkühlung der Kohlensäure dient. Durch diese Einrichtung werden die im Abfallschnee gebundenen Kalorien indirekt wieder der Eisbereitung nutzbar gemacht.  
:In der Anlage der Kunsteisbahn des CEV wird die Kohlensäure durch den Doppelkompressor, der zwei doppeltwirkende Saug- und Druckpumpen darstellt, zunächst unter einem Drucke von zirka 60 Atmosphären in die ständig von Kühlwasser überrieselten Schlangenrohre des Berieselungskondensators im Stockwerk des turmartigen Aufbaues des Maschinenhauses gedrückt, daselbst abgekühlt und verflüssigt. Aus dem Kondensator gelangt die flüssige Kohlensäure sodann in die Rohrschlangen des Schneekühlers, eines Betonreservoirs, welches an der Längsseite des Eisplatzes vor dem Maschinenhaus derart angeordnet ist, dass der von der Eisbahn zur Abkühlung gelangende Abfallschnee direkt von der Eisbahn in dasselbe geräumt werden kann, wo er zu wirksamer Abkühlung der Kohlensäure dient. Durch diese Einrichtung werden die im Abfallschnee gebundenen Kalorien indirekt wieder der Eisbereitung nutzbar gemacht.  


:Aus den Schneekühlrohren gelangt die flüssige Kohlensäure durch ein Regulierventil in die Rohrspiralen des Regrigerators, eines im Souterrain des Maschinenhauses eingebauten Betonreservoirs, das ungefähr 100 Kubikmeter schwer gefrierbare, mit zirka 27.000 Kilogramm Fabriksalz gesättigte Salzsole enthält. In diesen Rohrspiralen steht die Kohlensäure nur mehr unter einem Drucke von zirka 25 Atmosphären und geht daher nach Passierung des Regulierventils sofort unter rapider Ausdehnung aus dem flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Bei dieser raschen Verdunstung bindet sie so viel Wärme, dass die Salzsole je nach Bedarf bis auf -15 Grad Celsius abgekühlt werden kann.  
:Aus den Schneekühlrohren gelangt die flüssige Kohlensäure durch ein Regulierventil in die Rohrspiralen des Regrigerators, eines im Souterrain des Maschinenhauses eingebauten Betonreservoirs, das ungefähr 100 Kubikmeter schwer gefrierbare, mit zirka 27.000 Kilogramm Fabriksalz gesättigte Salzsole enthält. In diesen Rohrspiralen steht die Kohlensäure nur mehr unter einem Drucke von zirka 25 Atmosphären und geht daher nach Passierung des Regulierventils sofort unter rapider Ausdehnung aus dem flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Bei dieser raschen Verdunstung bindet sie so viel Wärme, dass die Salzsole je nach Bedarf bis auf -15 Grad Celsius abgekühlt werden kann.  
:Um die gleichmäßige Durchkühlung der Sole zu fördern, wird diese durch ein Rührwerk, zu dessen Antrieb ein 2-5 Pferdestärken starker Drehstrommotor dient, in ständiger Bewegung gehalten.
:Aus den Refrigeratorspiralen wird die Kohlensäure vom Kompressor abgesaugt, um neuerlich komprimiert zu werden und ihren Kreislauf wieder von vorne zu beginnen.
:Der Refrigerator stellt infolge seiner Größe einen wertvollen Kälteakkumulator dar, welcher bei einer Soletemperatur von normal -10 Grad Celsius bis zu deren Erwärmung auf -1 Grad Celsius rund 900.000 Kalorien an die Eisbahn abgeben kann und es ermöglicht, während der Zeit der größten Beanspruchung der städtischen Elektrizitätswerke von 4-7 Uhr nachmittags, für welche ein erhöhter Strompreis berechnet wird, den Kompressorbetrieb einzustellen und die Maschinenleistung durch Entnahme von Kälte aus dem Refrigerator zu ersetzen.
:Die abgekühlte Sole wird durch eine Zentrifugalpumpe, die mit einem 6 Pferdestärken-Drehstrommotor direkt gekuppelt ist, in die parallel zur Front des Maschinenhauses angeordneten Hauptverteilungsrohre gepumpt und gelangt aus diesen in die Kühlrohre, welche von den Verteilungsrohren in Abständen von 180 Millimeter senkrecht abzweigen und den Platz seiner ganzen Breite nach parallellaufend durchziehen, am gegenüberliegenden Rande des Platzes sodann haarnadelförmig derart umbiegen, dass der zweite Strang jedes solchen Haarnadelrohres in einer Entfernung von 90 Millimeter vom Zuleitungsstrange an die Ausgangsseite in ein Sammelrohr zurückführt, durch welches die Salzsole wieder in den Refriegerator gelangt, um dort neuerlich abgekühlt zu werden und dann den Kreislauf von vorne zu beginnen. 




16.147

Bearbeitungen

Navigationsmenü